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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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manche Zuhälter.
    Ich schloss das Fenster wieder. Ziemlich wütend, aber ratlos trank ich die Dose Bier leer. Man hatte mich gereizt, und ich war fest entschlossen, dem Kampf gegen die killende Aibon-Amazone aufzunehmen. Leicht würde ich es ihr nicht machen.
    Ich überlegte, ob ich Suko aus dem Bett klingeln und ihn einweihen sollte. Stattdessen schellte es bei mir. Durch die Sprechanlage erfuhr ich, dass Jane unten stand.
    »Ist alles okay bei dir?«
    »Ja, warum fragst du?«
    »Nur so, komm hoch.«
    Ich ließ sie wenig später ein, und Jane bekam große Augen, als sie den Pfeil in meiner Hand entdeckte. »Woher hast du den denn!« fragte sie erstaunt.
    »Rate mal.«
    Sie schaute mich an. Ihre Lippen verzogen sich. »Nein…«, sagte sie dann, »nein …«
    »Doch, meine Liebe. Ich habe das Gleiche gesehen wie du.«
    Jane Collins fasste es nicht. Kopfschüttelnd ging sie einige Schritte zur Seite und setzte sich nieder. Scharf atmete sie aus, als sie die Beine von sich streckte und abermals den Kopf schüttelte. »Sag nur, dass du die gleiche Szenerie gesehen hast wie ich.«
    »Detailgetreu.«
    »Auch Kimberly?«
    »Sicher.«
    »Und sie hat auf dich geschossen, nicht?«
    Ich hob die Hand mit dem Pfeil. Jane atmete prustend die Luft aus.
    Sie schaute ihn an, schüttelte den Kopf und fragte nach einem Drink.
    »Den kannst du haben. Was denn?«
    »Was Hartes.«
    »Whisky oder Wodka?«
    »Gib mir den russischen.«
    Ich schenkte ihr einen Doppelten ein und erkundigte mich, ob sie Lady Sarah bereits Bescheid gegeben hatte. »Ja, das habe ich. Sie war natürlich sauer und wollte mir wieder Vorwürfe machen, aber du kennst mich ja.« Sie nahm mir das Glas aus der Hand. »Da lasse ich mir nun wirklich nicht reinreden.«
    »Brauchst du auch nicht.«
    Jane hob ihr Glas. »Cheers.«
    »Ja, auf uns.«
    »Du trinkst nichts?«
    Ich zeigte auf das leere Glas und die Bierdose. »Da bin ich schon so gut wie abgefüllt.«
    »Aber reagiert hast du noch.«
    »Zum Glück, sonst hätte mich der Pfeil durchbohrt.«
    Jane trank ihr Glas leer. »Was ist jetzt!« fragte sie.
    »Keine Ahnung, aber ich könnte dir vorschlagen, dass du hier den Rest der Nacht verbringst.«
    Sie grinste, und was sie dachte, sah ich genau ihren Augen an. »Ich hätte mein Nachthemd mitbringen sollen…«
    »Hast du das schon jemals gebraucht?«
    »Immer.«
    »Aber nicht bei mir.«
    »Das stimmt.« Jane stand auf. »Ich gehe mich mal kurz duschen. Du kannst ja Sarah Goldwyn Bescheid sagen, dass ich nicht mehr kommen werde. Sie macht sich sonst Sorgen.«
    Ich zog ein Gesicht. »Mal ehrlich, Jane, kannst du das nicht übernehmen?«
    »Auf keinen Fall. Du hast mich eingeladen, du wirst die Suppe auch auslöffeln müssen.«
    »Na ja«, murmelte ich und nahm den Hörer ab.
    Sarah fand es gut, dass Jane bei mir blieb. Eine Spitze gab sie mir trotzdem mit auf den Weg. »Aber macht nichts, was Glenda ärgern könnte.«
    Ich grinste breit den Hörer an. »Was wäre das denn?«
    Lady Sarah schnaufte. »Willst du eine alte Frau auf den Arm nehmen, mein Junge. Angenehme Nachtruhe wünsche ich euch beiden.«
    »Vorher oder nachher!« fragte ich scheinheilig.
    »Meinetwegen auch zweimal.«
    »Danke, ich werde mich nach deinem Rat richten.«
    Lächelnd stand ich auf. Okay, man hatte versucht, zuerst Jane und anschließend mich zumindest mit einem Pfeil zu verletzen. Eigentlich hätten wir jetzt andere Sorgen haben müssen, als gemeinsam ins Bett zu steigen.
    Aber wer so lebt wie wir, ständig von einem Gefahrenwirbel umgeben ist, derfindet sich irgendwann damit ab und lebt in einer gewissen Endzeitstimmung. Das heißt, im Rahmen des Erlaubten alles mitnehmen, was das Leben so zu bieten hat.
    Als ich das Bad betrat, hörte ich Jane bereits in meinem Schlafzimmer. Ich putzte mir noch die Zähne, zwinkerte mir im Spiegel zu und lag wenig später neben ihr.
    Sie hatte eine Nachttischlampe eingeschaltet. Auf ihrem Mund lag ein feines Lächeln. »Es ist lange her«, sagte sie und schauderte zusammen, als ich meine Zungenspitze über ihren Körper gleiten ließ.
    »Das kannst du wohl sagen.«
    »Wird mal wieder Zeit, nicht!« flüsterte sie rau und bäumte sich mir bereits entgegen.
    »Das meine ich auch…«
    ***
    Den Rest der Nacht hatte sich nichts weiter getan, als das, was zwei Menschen nun mal gern machen. Suko, der mich zum Dienst abholen wollte, kriegte große Augen, als er Jane und den für drei Personen gedeckten Frühstückstisch sah.
    »Du hier!« fragte er

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