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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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staunend.
    »Ja, warum nicht?«
    »Wie lange schon?«
    »Seit einigen Stunden.«
    Suko warf mir einen strengen Blick zu. »Hast du dich verlobt!« erkundigte er sich falsch-freundlich.
    »Wieso?«
    »Du trägst Ringe.«
    Ich schaute auf meine Hände.
    »Nicht da, John. Unter den Augen.«
    Ich ballte die Hand zur Faust und drohte ihm damit.
    »Diese Ringe werden verschwinden, wenn er erst einmal den Aufputsch-Kaffee getrunken hat. Und für dich, Suko, habe ich Tee gemacht.«
    »Ist ja super. Wenn das so bleibt, kannst du am besten umziehen und hier wohnen.«
    Jane schüttelte den Kopf und schaffte es sogar, dabei den Kaffee in die Tassen zu füllen. »Das werde ich bleiben lassen. Ich fühlte mich bei Sarah nämlich sehr wohl.«
    »Kann ich auch verstehen, wenn ich mir John so anschaue.«
    Ich winkte nur ab. An diesem Morgen war ich einfach zu müde, um mich, wenn auch nur im Spaß, zu streiten. Wir frühstückten, und anschließend berichtete ich Suko, was uns in der letzten Nacht widerfahren war.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« sagte er und vergaß, den Mund zu schließen.
    »Warum nicht?«
    »Davon habt ihr mir nichts erzählt.«
    »Dann weißt du es jetzt.«
    »Schön, schön, ich bedanke mich sehr. Darf ich wenigstens fragen, wo wir den Hebel ansetzen werden?«
    »Bei einer gewissen Kimberly Hart«, sagte Jane.
    Suko schaute sie an. »Und du glaubst, dass du sie hier irgendwo und einfach so finden wirst.«
    »Das glaube ich.«
    »Warum denn dieser Optimismus?«
    »Weil ich an eine Doppelexistenz ihrerseits glaube. Ich rechne fest damit, dass diese Lady auf unserer Welt ebenso zu Hause ist wie in Aibon. Sie schwankt, sie pendelt gewissermaßen zwischen den Dimensionen. Sie ist geschickt worden, um hier bestimmte Aufgaben zu erledigen. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Suko hatte noch Hunger und griff zu einer Toastscheibe, die er mit Konfitüre bestrich. »Welche Aufgaben könnten das sein?«
    »Sie holt Abtrünnige zurück. Wenn diese nicht wollen, dann tötete sie die Personen.«
    »Krach…« das Geräusch entstand, als Suko in die Scheibe biss. An der Oberlippe blieb ein wenig Konfitüre kleben, er wischte sie ab, schluckte und nickte.
    »Du bist also einverstanden?«
    »Nicht ganz, Jane. Ist das eine Theorie, oder gehst du schon von der Praxis aus?«
    »Ich tendiere mehr zur Praxis. Schließlich habe ich noch mit der verstorbenen Evelyn Dale sprechen können.«
    Von diesem Gespräch bekam ich nur die Hälfte mit, denn ich hatte mich in das Schlafzimmer zurückgezogen, hockte auf der Kante des zerwühlten Betts und hatte bereits Kontakt mit einem Kollegen von der Fahndung aufgenommen.
    »Du willst nur etwas über diese Frau hören!« hörte ich seine Frage.
    »Mehr nicht?«
    »Nein.«
    »Das kommt bei dir selten vor.«
    »Vielleicht brauche ich euch später noch.«
    »Nein, nein, lass mal, so habe ich das nicht gemeint.«
    »Wie lange brauchst du?«
    »Bleibe in der Nähe des Telefons.«
    »Werde ich machen.« Ich verließ meinen Platz auf der Bettkante nicht. Den Apparat hatte ich neben meinen rechten Oberschenkel gestellt. Ich war gespannt darauf, was der Kollege herausfinden würde. Irgendetwas musste über Kimberly Hart bekannt sein und wenn es nur die Anschrift war.
    Ich ließ mir den Namen noch einmal auf der Zunge zergehen. Er hörte sich wirklich exotisch an. Das roch nach Film, nach Medien, nach der Show-Branche allgemein.
    Aber eine Person aus Aibon, die in der Medien-Landschaft wie auch immer tätig war?
    Dem Gedanken konnte ich nicht so recht folgen. Irgendwie passte er mir nicht ins Konzept. Aibon war etwas ganz anderes, das hatte eigentlich mit den Regeln und Gesetzen unserer Welt nichts zu tun.
    Es war eigentlich das Land der gefallenen Engel. Damals, als Luzifer versucht hatte, den Thron des Allmächtigen zu erobern, um gottgleich zu werden, war es zu einem großen Kampf zwischen Gut und Böse gekommen. Das Gute hatte gewonnen. Die Erzengel, so stand es in der Legende, hatten die Anführer in die tiefste Verdammnis geschickt.
    Aber nicht alle waren verdammt worden. Einige von ihnen waren in einem Zwischenreich gelandet, das von den Menschen später das Fegefeuer genannt worden war.
    Ich sagte Aibon dazu.
    Aus den Engeln waren andere Geschöpfe geworden, Elfen, Feen, Wichte und Gnome, und das Volk der Druiden, der Eichenkundigen, hatte es letztendlich verstanden, mit diesem Reich Kontakt aufzunehmen und es als ihr Paradies anzusehen. Sie hatten ihm den Namen Aibon gegeben. Eine Welt, die

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