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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war nur gering, denn außer uns befanden sich auch andere Boote auf dem Wasser, und auch sehr mutige Surfer wischten über die Wellen hinweg.
    Das Boot verfügte über eine gute Ausrüstung, war mit zwei leistungsstarken Maschinen bestückt, und wir hatten uns auch zwei Ferngläser geben lassen, um das Ziel näher heranzuholen.
    Ich hatte das Ruder übernommen und stellte es fest, als wir einen bestimmten Punkt erreicht hatten. Jetzt wurden wir zu einem Spielball der Wellen, doch das war nicht weiter tragisch. Wichtig war, dass wir die Insel im Blickfeld hatten.
    Ich verließ den Ruderstand.
    Suko hielt sich am Heck auf. Er hatte dort auf einer schmalen Bank seinen Platz gefunden und hielt bereits das Glas vor die Augen. Als ich mich neben ihn setzte, ließ er es sinken.
    »Hast du was entdeckt?«
    »Nicht viel.«
    »Wieso?«
    »Schau selbst nach.«
    Mein Glas baumelte vor der Brust. Ich hatte die Optik bereits meinen Augen entsprechend justiert und schaute nun zum Ziel, das auf und nieder schwang, was nicht an der Insel lag, sondern an den Bewegungen des Bootes.
    Es dauerte ein wenig, bis ich mich daran gewöhnt hatte und das Ziel einigermaßen klar in Augenschein nehmen konnte.
    Was ich zu sehen bekam, war außergewöhnlich. Die Insel war tatsächlich durch einen langen Steg mit dem Land verbunden, der bei Sturm sicherlich überspült wurde, deshalb war er auch an den Seiten durch Haltestangen abgesichert, doch er interessierte mich nicht.
    Mein Augenmerk galt einzig und allein der Insel.
    Sie war etwas Besonderes. Beim ersten Hinsehen konnte der Eindruck entstehen, dass eine völlig runde Plattform über den Wellen schwebte. Sie wurde von hohen Stelzen gehalten, mächtige Stahlsäulen stützten sie ab. Zwischen dem Wasser und der Unterseite der Plattform existierte ein genügend großer Zwischenraum, in den wir wahrscheinlich mit dem Boot hineinfahren konnten.
    Nur beim ersten Hinschauen war die Plattform rund. Tatsächlich aber bestand sie aus einem Achteck, und sie trug das Haus, in dem Kimberly Hart wohnen sollte.
    Sie hatte sich schon etwas einfallen lassen, das musste ich zugeben. Ihr Wohn- und Arbeitshaus bestand aus einem viereckigen Bauwerk, errichtet aus Glas und Stahl.
    Mächtige Streben hielten die Scheiben fest. Wir konnten nicht hindurchschauen, weil die Vorhänge zugezogen waren. Im krassen Gegensatz zu der viereckigen Grundfläche stand der Kuppelbau des Dachs. Er erinnerte mich an eine flache Halbkugel, die ebenso schimmerte wie das die Insel umgebende Wasser.
    Auf der Plattform konnte man sich gut bewegen, da der Raum zwischen dem Gebäude und dem Rand der Plattform groß genug war. Einige helle Liegestühle mit knallbunten Bezügen standen dort und sahen aus, als wären sie vergessen worden.
    Es war alles gut zu erkennen, nur entdeckte ich keinen Menschen.
    Wer immer in dem Haus lebte, der benutzte es als Deckung. Ein wenig enttäuscht ließ ich das Glas sinken.
    »Ich sehe deinem Gesicht an, dass du auch nicht mehr gesehen hast als ich«, sagte Suko.
    »Genau.«
    Mein Freund hob die Schultern. »Da fragt man sich natürlich, wie wir am besten herankommen.«
    »Es spielt keine Rolle, von welcher Seite wir es versuchen. Man wird uns von Land ebenso entdecken können wie von See her. Einfach wird es nicht werden.«
    »Das denke ich auch.«
    »Wichtig ist, dass wir noch näher herankommen.«
    »Toll – und dann?«
    »Wird uns schon etwas einfallen.« Mein Optimismus kannte keine Grenzen.
    »Das hört sich an, als hättest du einen Plan.«
    »Ich denke bereits darüber nach.«
    »Dann lass mich an deinen Gedankengängen teilhaben.«
    Ich hob die Schultern. »Wir könnten einen Motorschaden vortäuschen, zum Beispiel.«
    Suko zeigte mir einen Vogel. »Wer nimmt uns das denn ab? Bestimmt nicht eine Kimberly Hart.«
    »War auch nur ein Gedanke.«
    »Wie sieht dein nächster aus?«
    »Im Moment habe ich Sendepause«, gab ich zu. »Wie ist es denn mit dir? Wofür habe ich dich überhaupt mitgenommen?«
    »Ja, ja, immer auf die Kleinen«, stöhnte Suko. Er hob das Glas an und schaute noch einmal hin. Suko ließ sich Zeit. Ich beobachtete ihn von der Seite her, sein Gesicht blieb starr. Ob er etwas entdeckt hatte, konnte ich aus seinen Zügen nicht ablesen.
    »Ob du es glaubst oder nicht, John, an der rechten Seite gibt es einen kleinen Anleger. Da dümpeln auch zwei Boote. Ich denke, dass wir dort einen Zugang von der Seeseite her finden. Eine Trittleiter oder etwas in der Art.«
    »Gesehen hast du sie

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