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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachgeben.
    »Lass dich fallen, John!«
    Ich ließ los.
    Abwärts!
    Es ging schnell, aber wie immer hatte ich das Gefühl, doppelt so lange unterwegs zu sein.
    Dann prallte ich auf.
    Mit beiden Füßen gleichzeitig, zum Glück auch an einer Stelle, die eben war. Dennoch schaffte ich es nicht mehr, mich auf den Beinen zu halten. Den Aufprall spürte ich als Druck bis hoch in den Kopf, dann trieb mich die Kraft nach hinten, und ich verlor zwangsläufig das Gleichgewicht. Es war nicht gut, dass ich auf dem Rücken landete, ich konnte es jedoch nicht vermeiden.
    Das Knurren hörte sich an, als hätte jemand in einen langen Trichter gehustet.
    Der Beißer!
    Mehr schoss mir nicht durch den Kopf. Für ihn musste ich als liegender Mensch eine wunderbare Beute sein. Bevor ich mich aufrichten und darauf einstellen konnte, peitschte der Schuss.
    Im Netz sitzend hatte Suko gefeuert und seine Treffkünste eindeutig unter Beweis gestellt.
    Die geweihte Silberkugel hatte das Monster mitten im Sprung erwischt. Sie war mit der Wucht eines Faustschlags in das platte Gesicht hineingedrungen. Ich bekam es deshalb so gut mit, weil ich mich in die entsprechende Richtung gedreht hatte, und ich sah auch, wie das Gesicht des Beißers buchstäblich in Stücke gerissen wurde.
    Ein wolfsähnliches Heulen folgte, dann rutschte das kleine Monster nunmehr zuckend und kratzend über den harten Steinboden, bis es dicht vor mir liegen blieb.
    Ich stand bereits wieder auf den Beinen, die Beretta in der Rechten, so wartete ich auf den nächsten Angriff.
    Der erfolgte nicht.
    Dafür sprang Suko.
    Er hatte Glück gehabt, denn beinahe wäre er auf die unterste der runden Treppenstufe geprallt. So aber taumelte er zur Seite und war sofort einsatzbereit.
    Es gab keine Ziele mehr.
    Wie dicke Ratten waren die Beißer davongehuscht und hatten sich in ihren Löchern verkrochen. Zurück blieb die Leere dieser menschenfeindlichen Welt, die auch zu Aibon gehörte, und natürlich zwei Männer, die sich überhaupt nicht auskannten.
    Trotzdem hatten wir unseren Optimismus nicht verloren. »Das Gefängnis wären wir los«, sagte Suko. Er schaute hoch, wo das Netz nur mehr als Fragment in die Tiefe hing und über ihm die Dunkelheit allmählich zu einer grauen, undurchdringlichen Suppe verschwamm.
    »Weißt du, was ich jetzt vertragen könnte!« fragte ich.
    »Ein Bier.«
    »Genau. Ich habe einen irren Durst.«
    »Eine Kneipe werden wir kaum finden. Dennoch schlage ich vor, dass wir uns auf den Weg machen.«
    »Und wohin?«
    Er grinste breit. »Irgendwohin. Eine Wanderung durch Aibon ist mal was Neues.«
    »Stimmt. Nur befinden wir uns im falschen Teil. Ich rechne damit, dass Guywano noch einige Überraschungen in petto hat.«
    »Wir sind auch nicht ohne.« Suko steckte voller Optimismus. Er schaute sich ebenso um wie ich. Wir standen neben den mächtigen Säulen, die das Dach einer Halle abstützten. Allerdings waren wir an deren seitlichem Ende angelangt. Hier nämlich hörte die Halle auf. Rechts von uns schauten wir in einen düsteren, unheimlich wirkenden Raum, der uns wie ein Tempel vorkam.
    »Möchtest du ihn durchsuchen!« fragte Suko.
    »Ich spiele mit dem Gedanken.«
    »Warum?«
    »Weil ich mir vorstellen könnte, dass dieser komische Tempel so etwas wie eine Opferstätte ist. Meinetwegen auch eine Zentrale des Druidenfürsten Guywano.«
    »Kann hinkommen.« Suko hatte sich ebenfalls gedreht. »Ich habe einige der Tierchen dort hineinstürmen sehen. Da scheint es Verstecke zu geben.«
    »Okay, sehen wir uns das mal näher an.«
    »Leider ohne Kimberly Hart.«
    »Und ohne Jane Collins«, fügte ich noch hinzu…
    ***
    Die aber saß zusammen mit Kimberly Hart an einem viereckigen, für zwei Personen gedeckten Tisch, war umgeben von einer plüschigen Atmosphäre, die aus rotem Samt und dicken Polstern bestand, und hatte vergeblich versucht, Gefallen an dem Essen zu finden, das ihnen Ober in schwarzen Fräcken serviert hatten.
    Es war Fisch gewesen. Leicht angebraten und mit einer zu dicken Soße bedeckt. Zu allem Überfluss war die Soße noch mit Dosenobst garniert worden, was die Geschmacksnerven eines normalen Menschen zur Rebellion bringen musste, und das alles wurde als Karibischer Fischteller angeboten.
    Nach dem dritten Bissen hatte Jane den Teller zur Seite geschoben.
    »Tut mir Leid, aber ich vergewaltige meine Geschmacksnerven nicht.«
    »Keinen Hunger?«
    »Schon, aber nicht darauf.«
    »Dann nimm etwas anderes«, schlug Kimberly vor.
    Jane schüttelte

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