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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nebeneinander her. Kimberly Hart behielt ihr Lächeln bei, als sie sagte: »Gleich wird es ernst, meine Liebe…«
    ***
    Was hatte sich eigentlich verändert? Das fragte sich Jane, als sie an einem der vordersten Tische im Zuschauerraum saßen und die Bühne praktisch vor ihrer Nase hatten.
    Auch hier regierte der Plüsch. Sogar die Wände waren mit Stoff bedeckt und nicht mit Tapeten beklebt. Lampen und Spotlights verstreuten ihre Lichter. Letzteres waren einzig und allein auf die Bühne gerichtet, wo sie als zwei Kreise die dort arbeitenden Akteure verfolgten. Es waren ein Mann und eine Frau, die eine Schlangennummer vorführten. Nicht besonders originell, das hatte es schon früher gegeben, aber es passte ebenin diese Landschaft hinein, die aus der Vergangenheit in die Gegenwart hineingestellt worden war.
    Nur war dies echt und kein magischer Spuk wie die Szenerie aus Aibon.
    Kimberly Hart hatte Champagner bestellt. Sie hatte sich wirklich nur das Beste in dieser Welt ausgesucht und gab sich sehr locker.
    Mit übereinander geschlagenen Beinen saß sie da, schaute zur Bühne hin. Dem Gesicht war anzusehen, dass sich ihre Gedanken mit völlig anderen Problemen beschäftigten.
    Da erging es Jane Collins ebenso. Auch sie dachte an die Geschehnisse, und sie fragte sich, wie sie John und Suko aus Aibon herausholen konnte, ohne die von ihr verlangten Aufgaben bis zum Ende durchzuführen. Gab es da überhaupt eine Chance.
    Sie schielte auf Kimberly. Die hatte zur gleichen Zeit den Kopf gedreht. Ober den Rand des Champagnerglases hinweg schaute sie Jane Collins an. »Ich weiß, was Sie denken, Jane.«
    »Tatsächlich?«
    »Geben Sie es auf. Sie müssen schon tun, was ich will, und Sie sollten sich darauf vorbereiten, dass es gleich so weit sein wird.«
    »Hier im Raum?«
    »Ja, auf der Bühne.« Sie stellte das Glas wieder auf den runden Tisch. »Dort wird gleich The Knife erscheinen.«
    »Wie bitte? Das Messer?« Sie verzog säuerlich den Mund.
    »So ist es.«
    »Eine Frau.«
    Kimberly nickte lächelnd. »Sogar aus Aibon geflüchtet. Ich möchte Sie gern zurückhaben.«
    »Das schaffen Sie nicht!« zischte Jane. »Damit stellen Sie sich doch ein Armutszeugnis aus.«
    »Bitte, ich lasse mich nicht provozieren. Ich könnte es mit Leichtigkeit schaffen, aber ich will es nicht. Es soll Ihr erster Test sein, Jane, und Sie an größere Aufgaben heranführen. Nicht mehr und nicht weniger steckt dahinter.«
    Jane dachte sofort weiter. »Können Sie die größeren Aufgaben konkretisieren?«
    »Später.«
    »Das heißt, Sie selbst kommen mit diesen größeren Aufgaben nicht zurecht, denke ich.«
    Kimberly lächelte nur. Bei einer Antwort hätte sie schon schreien müssen, denn das Schlangenpaar hatte seine Nummer beendet und nahm den Beifall entgegen.
    Beide verschwanden mit ihren Tieren sehr schnell, ein gelackter Ansager mit Clark-Gable-Bärtchen erschien auf der Bühne und bereitete das Publikum nach einigen alten Witzen auf die nächste großartige Attraktion vor.
    »Ich sage nur The Knife «
    Beifall, Spot an, ein großer Scheinwerferkreis huschte über den Bühnenboden, erwischte den Vorhang, der auseinander fuhr und eine Frau ins Zentrum stellte, die ein glitzerndes, enges Kostüm trug, das wie ein Badeanzug geschnitten war und sie aussehen ließ, als würden auf ihrem Körper zahlreiche kleine Lampen strahlen.
    »Das ist sie!« sagte Kimberly in den Beifall hinein.
    »Dachte ich mir.«
    Der Applaus ebbte ab. Zwei Helfer erschienen und rollten eine große Scheibe auf die Bühne. Sie stellten sie fest und verschwanden wieder. Die dunkelhaarige Frau aber drehte sich zur Seite und deutete auf die Scheibe. Vier Manschetten standen bereit, um den Menschen zu halten, der sich an die Scheibe binden lassen wollte.
    »Arbeitet sie immer allein!« fragte Jane.
    »Ich denke schon.«
    »Und auf wen wirft sie die Messer?«
    »Auf einen mutigen Gast.«
    Die Detektivin wusste Bescheid. Sie starrte Kimberly für einen Moment an, die jedoch gab keinen Kommentar mehr und lächelte nur.
    Jane spürte im Nacken die feinen Schweißperlen, sie ahnte bereits, wie es laufen würde und beugte sich voller Spannung nach vorn, um das Gesicht der Dunkelhaarigen sehen zu können.
    Es war fein geschnitten, blass, was auch an der Schminke und am Scheinwerfer liegen konnte. Die Messerwerferin begann zu reden.
    Jane hörte nicht hin, die Worte flossen an ihr vorbei. Erst als The Knife die Stimme erhob, spitzte sie wieder die Ohren.
    »Und so möchte ich mir

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