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0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

Titel: 0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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stellte ihn auf seinem reservierten Parkplatz ab.
    Ein fröhliches Lied pfeifend, stieg er in den Fahrstuhl, während er daran dachte, was er mit seiner Belohnung anstellen sollte. Er könnte sich ein Mädchen aus Madame Wongs Massagesalon kommen lassen. Ein-Vergnügen, das er sich viel zu selten gönnte. Dabei war das Leben doch wahrlich anstrengend genug.
    Mit einem seligen Lächeln schloss Jenkins seine Wohnungstür auf, während er an die kommenden Freuden dachte. Die Tür fiel ins Schloss. Achtlos warf Jenkins sein Jackett auf einen Stuhl und betätigte den Lichtschalter. Es blieb dunkel.
    »Verfluchte Mistbirnen«, schimpfte Jenkins und stapfte ins Wohnzimmer. Er hatte den Fuß gerade über die Schwelle gesetzt, als er spürte, dass etwas nicht stimmte. Es war nur ein Gefühl, aber der Ex-Agent hatte gelernt, sich auf seine Instinkte zu verlassen.
    Und die schrien gerade Alarm.
    Die Luger, schoss es ihm durch den Kopf. Eigentlich hasste Rupert Jenkins Waffen. Aber nach dem großen Bandenkrieg hatte er sich ohne nicht mehr sicher gefühlt. Doch zu dem Treffen hatte er die Pistole nicht mitgenommen. Das wäre von den anderen Teilnehmern der Transaktion als grober Vertrauensbruch gewertet worden. Also lag die Luger in der obersten Schublade seines antiken Sekretärs - nur wenige Zentimeter entfernt von ihm!
    Na warte, du Bastard, dir zeig ich’s, dachte Jenkins. Er tastete scheinbar arglos nach dem Lichtschalter, berührte wie zufällig den Sekretär und wollte gerade die Schublade aufreißen, als er den eiskalten Stahl eines Pistolenlaufs an der Schläfe spürte.
    »Hallo Jenkins«, sagte Chin-Li, »Lange nicht gesehen.«
    ***
    »Oh, Sie sind’s…«
    Rupert Jenkins wusste nicht, ob er sich beruhigen oder in Panik geraten sollte. Immerhin hatte Chin-Li einst denselben Herren gedient wie er. Doch das war lange her.
    Im Halbdunkel erkannte er die Silhouette der schönen Ex-Killerin, die eine Waffe auf ihn gerichtet hielt. Es war eine Luger.
    »Das ist meine Waffe, oder?«
    »Sie bekommen Sie zurück. Wahrscheinlich.«
    »Wie beruhigend. Was dagegen, wenn ich mich setze?«
    »Da in den Sessel. Und schalten Sie die Leselampe an. Aber seien Sie vorsichtig. Spielen Sie nicht den Helden.«
    Jenkins seufzte. »Die Rolle steht mir nicht, das wissen Sie doch.« Schwerfällig ließ sich der Ex-Agent in den Sessel fallen und knipste die kleine Stehlampe neben sich an. Das Licht beruhigte ihn etwas, aber es brachte ihm keinerlei-Vorteil. Er saß wie auf dem Präsentierteller, während Chin-Li außerhalb des kleinen beleuchteten Zirkels verharrte.
    Der kleine Satansbraten weiß immer noch ganz genau, was er tut, dachte Jenkins frustriert. Sein Herz wummerte wie eine Techno-Platte. Vorsichtig langte der Ex-Agent in seine Jackentasche und holte ein zerknittertes Päckchen Pall Mall hervor.
    »Bitte nicht erschießen! Sind nur Zigaretten.«
    Mit dem automatischen Griff des Kettenrauchers zauberte Jenkins eine Zigarette hervor und zündete sie an.
    Missbilligend sah Chin-Li auf den Glimmstängel. »Sie haben es immer noch nicht geschafft, mit diesem Laster aufzuhören. Sie sind zu weich!«
    »Immerhin töten diese Dinger langsamer als der Püsterich da«, sagte Jenkins. »Und überhaupt, ich dachte, Sie sind raus aus dem Killer-Business. Nie wieder töten, heiliger Schwur und so.«
    »Das stimmt«, sagte die Ex-Killerin, während sie die Waffe mit einer eleganten Bewegung in einer Tasche ihres schwarzen Jacketts verschwinden ließ. »Aber wenn ich das Gefühl habe, dass Sie mich verraten, könnte ich eine Ausnahme machen.«
    Jenkins griente. »Chinesischer Pragmatismus, was? Keine Sorge, von mir haben Sie nichts zu befürchten, Teuerste. Ich bin doch nicht lebensmüde.«
    »Das will ich hoffen. Ich würde meinen Schwur nur ungern brechen.« Die Stimme der Chinesin war kalt und schneidend wie Stahl.
    Es kostet den schlacksigen Briten einiges an Überwindung, um sein Zittern zu unterdrücken. Nervös strich er sich über den blonden Magnum-Schnurrbart.
    »Wissen Sie, dass es ganz schön mutig von Ihnen ist, einfach so hier aufzutauchen? Sie stehen auf der Wunschliste der Neun Drachen ganz oben, seit Sie den Orden verraten haben.«
    Jenkins sah, dass Chin-Li leicht zusammenzuckte. Offenbar hatte er einen wunden Punkt getroffen.
    »Ich habe niemanden verraten«, sagte die Chinesin scharf.
    »Das sehen die Brüder aber ganz anders. Ich glaube, jeder windige Ganove kennt inzwischen Ihr hübsches Gesicht, und glauben Sie mir, die Neun

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