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0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

Titel: 0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Hieroglyphen seines Amuletts, und es erwachte zu neuem Leben.
    Eine paar Minuten lang geschah nichts. Dann hörten sie das Geraschel.
    »Da vorne«, sagte Nicole leise. Sofort richteten sich alle Augen auf die Stelle, auf die die Französin gezeigt hatte.
    »Thanh«, keuchte Phuong. Es war tatsächlich der junge Geheimdienstoffizier, der am Ufer auf sie zuwankte. Doch der Major war kaum wiederzuerkennen. Es sah so aus, als habe etwas jeden Tropfen Flüssigkeit aus seinem einst so athletischen Körper gesogen. Das verschrumpelte Etwas, das da von einer bösen Energie getrieben auf sie zustakste, war nur noch eine grässliche Karikatur seiner selbst.
    Und Thanh war nicht allein gekommen. Jetzt sahen sie von allen Seiten zum Teil entsetzlich entstellte Untote auf sie zuwanken. Einige tauchten direkt neben ihnen aus dem Wasser auf und steuerten mit steifen Bewegungen auf das Boot zu.
    »Na fein, dieser Teil des Plans hat schon mal geklappt«, zischte Nicole. »Wir haben Schleimis ungeteilte Aufmerksamkeit. Jetzt müssen wir ihm nur noch in den glitschigen Hintern treten.«
    »Wenn’s weiter nichts ist«, witzelte Zamorra. Dann gab er laut den Befehl: »Alle ans Ufer! Sofort!«
    Chin-Li war die Erste. Mit einem wilden Kampfschrei sprang sie an Land und ließ ihre Machete tödliche Ernte halten. Ohne zu zögern schloss sich Yau Hwei-Kong an. Der tödliche Stahl der beiden Klingen durchschnitt die Körper der lebenden Toten wie Butter. Phuong hielt sich im Hintergrund. Sie hatten ihr eingebleut, ihre Waffe nur zur Selbstverteidigung zu nutzen, und zum Glück neigte die Vietnamesin bei aller Tapferkeit nicht zu unüberlegten Heldentaten.
    Zamorra legte mit dem Blaster auf einen untoten Marine an, während sein Amulett einen weiteren Angreifer erledigte. Neben ihm dezimierte Nicole mit dem Blaster die Reihen der aus dem Wasser heranstapfenden Zombies.
    »Wird Zeit, dass sich unser Freund blicken lässt«, rief sie. »Sind verflucht viele von diesen Dingern. Langsam wird es etwas eng.«
    »Ganz deiner Meinung, Nici«, erwiderte Zamorra. »Wenn er sich nicht auf unser Spielchen einlässt, müssen wir uns was Neues ausdenken.«
    In dem Moment hörten sie den Schrei. Zamorra wirbelte herum. Es war Phuong. Verstört starrte sie auf den Untoten, der sie attackiert hatte. Es war Thanh! Phuongs Machete steckte tief in seinem Hals. Der Untote taumelte unkontrolliert, dann sackte sein Kopf zur Seite und fiel vom Rumpf. Sofort zerfiel der mumifizierte Körper zu Staub.
    »Phuong, alles in Ordnung?«
    »Es geht schon«, keuchte die junge Vietnamesin. Doch dann weiteten sich ihre Augen in erneutem Entsetzen.
    »Zamorra, hinter Ihnen…«
    Der Parapsychologe wirbelte herum. Haushoch ragte der ölig glänzende Körper ihres eigentlichen Feindes vor ihm aus dem Wasser. Sofort attackierte Merlins Stern die amorphe Masse, doch der namenlose Schrecken des Mekong-Deltas ließ sich davon kaum beeindrucken.
    Zamorra suchte in der schwarzen Masse nach einem Anhaltspunkt - etwas, das zumindest entfernt an ein Gesicht erinnerte, doch er fand nichts.
    »Okay, Schleimi, jetzt heißt es du oder wir!«, murmelte er. Zamorra schloss die Augen, konzentrierte sich und dann kamen in einem eigentümlichen Singsang die magischen Worte über seine Lippen, die Chin-Li ihm am Abend zuvor vorgelesen hatte. Die Neun Drachen hatten die Formel auf dem Pergament nie ausprobiert. Jetzt würde sich herausstellen, ob sie funktionierte.
    Das Wesen brüllte auf, als die ersten Silben des Zauberspruchs erklangen. Es schien zu ahnen, dass sein Ende gekommen war.
    Doch so schnell gab es nicht auf!
    Ein heftiges Zittern durchlief die schwarze Masse. Und dann stürzte sich das monströse Wesen auf Zamorra!
    ***
    Entsetzt sah Nicole zu, wie das riesige Wesen ihren Gefährten unter sich begrub. Mit einem Sprung war Chin-Li neben ihr.
    »Hat er die Formel zu Ende gesprochen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Nicole. »Wir müssen ihn da rausholen. Sofort.«
    Nicole richtete den Blaster auf das Monster und betete, dass der Schuss nicht Zamorra treffen würde. Das unförmige Wesen brüllte auf, als der blassrote Strahl riesige Stücke aus seinem Körper schnitt, aber es gab den Parapsychologen nicht frei.
    Sie war so auf ihre Aufgabe konzentriert, dass sie kaum bemerkte, wie Chin-Li sich auf das Wesen stürzte und verzweifelt versuchte, sie mit ihrer Machete zu unterstützen, während ihnenYau Hwei-Kong die letzten Untoten vom Leib hielt. Wie eine Besessene schoss Nicole weiter,

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