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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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hatte.
    Langsam erhoben sich die beiden Dämonenjäger und ordneten ihre Kleidung. Der Lichtblitz schmerzte noch immer. Zamorra und Nicole hatten gleichermaßen starkes Schädelweh.
    »Was war denn das?«, fragte Zamorra mit verzerrtem Gesicht, während er sich die Schläfen rieb. »Ich hatte einen Moment lang das Gefühl, dass dieser Spiegel eine ungeheuer starke magische Waffe ist. Fast so stark wie Merlins Stern. Und irgendwie… verwandt?«
    »Mir ging es genauso, Chérie. Ich dachte auch, verwandte Magie zu spüren. Seltsam. Es war richtig unheimlich.«
    »Und Merlins Stern hat mal wieder nicht reagiert. Vielleicht wegen dieser verwandten Magie?« Zamorra sagte das so hin, dachte sich aber nicht wirklich etwas dabei. Es war nämlich schon öfters vorgekommen, dass das Amulett einfach den Dienst versagte. Zumal dann, wenn man es am nötigsten gebraucht hätte.
    Auf die bewusstlose Prostituierte reagierte es allerdings nach wie vor mit leichter Erwärmung, ohne sie jedoch anzugreifen. Das hieß, dass Merlins Stern sie als besessen einstufte, aber nicht als wirkliche Dämonin. Deswegen griff er sie auch nicht an, weil er dadurch ein Menschenleben zerstören würde, das vielleicht noch zu retten war.
    War das Amulett somit vielleicht sogar schlauer als dieser Zisterzienser? Zamorra nahm zu seinen Gunsten an, dass er glaubte, es mit einer waschechten Dämonin zu tun zu haben, weil er einen Menschen niemals ermordet hätte. Hoffentlich.
    »Na ja, wenigstens haben wir die Frau noch. Und wegen ihr sind wir ja eigentlich gekommen«, stellte er fest.
    Die Kopfschmerzen ließen langsam nach. Der Meister des Übersinnlichen versuchte, Merlins Stern zu einer Reaktion zu veranlassen. Aber das Amulett tat ihm den Gefallen nicht.
    »Nun gut, dann werde ich jetzt Eiserstorf verständigen«, sagte Zamorra, keineswegs resigniert. »Er soll sie erst mal in einer Zelle festsetzen, die wir zusätzlich magisch absichern werden. Wenn wir dann erholt sind, kümmern wir uns weiter um sie.«
    Er holte gerade Eiserstorfs Nummer aus dem Telefonbuch des Handys, als es geschah. Die Prostituierte fuhr urplötzlich hoch. Ihr Gesicht hatte nichts Menschliches mehr. Es war ein Meer aus gelbroten und blauen Flammen, das eine furchtbare Fratze bildete. Die Frau kreischte schrill. Gleichzeitig zuckten erste Flammenspeere auf die Dämonenjäger zu.
    Nun reagierte auch Merlins Stern. Blitzschnell baute das Amulett eine leuchtend grüne Schutzsphäre um den Professor, die seine Konturen nachbildete. Gleichzeitig bezog es auch Nicole, die sofort Berührungskontakt mit Zamorra aufnahm, mit ein.
    Flammenspeere fuhren in das gespenstisch wirkende grüne Leuchten und waberten dort auseinander. Gleichzeitig schoss das Amulett zurück. Silberne Energielanzen verschwanden in der grässlichen Flammenfratze, wurden von dieser förmlich aufgesogen. Die beiden Dämonenjäger konnten keinerlei Wirkung erkennen. Im Zimmer wetterleuchtete und irrlichterte es wie bei einem starken Gewitter in den Bergen.
    Allerdings ohne Donner. Denn dieses Aufeinanderprallen gigantischer Kräfte spielte sich völlig lautlos ab. Zu hören waren nur die Menschen.
    Zamorra schrie erneut. Er bemerkte einen seltsamen Sog, der ihm das Gehirn aus dem Schädel zu ziehen drohte. Gleichzeitig stellte Merlins Stern seine Angriffe ein. Zamorra spürte, dass das Amulett alle seine Kräfte brauchte, um die Schutzsphäre aufrecht zu erhalten und zu verstärken.
    Aber nicht einmal die reichten. Der Professor kannte den stärker werdenden Sog. Merlins Stern zapfte ihn an, zog ihm seine Lebensenergie ab und leitete sie in den Schutzschirm. Und auch die von Nicole, wie er unschwer an ihrem verzerrten Gesicht erkannte.
    Zamorra fühlte sich immer schwächer. Im gleichen Maße, wie ihnen Merlins Stern Energien entzog, verstärkte die Flammenfratze ihre Angriffe. Flammenspeer um Flammenspeer schlug in das grüne Wabern ein, das bereits an mehreren Stellen gefährlich gelbblau wurde. Das Amulett konnte die gegnerischen Energien kaum noch neutralisieren.
    Aus, vorbei, schoss es Zamorra durch den Kopf. Todesangst stieg in ihm hoch. Das da vor ihnen war ein wirklich mächtiger Dämon, dem nicht einmal das Amulett gewachsen war. Svantevit?
    Der Film seines Lebens spulte sich rasend schnell vor Zamorras innerem Auge ab. Er sah sich, wie er Nicole kennenlernte, den Zauberer Merlin, Asmodis, seinen und Nicoles Gang an die »Quelle des Lebens«, an der sie die relative Unsterblichkeit erhalten hatten, die Meeghs,

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