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0816 - Meister der Gravitation

Titel: 0816 - Meister der Gravitation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar Meilen weit in die Wüste Tervth eingedrungen waren.
    Der blaue Lichtpunkt in der Wüste war größer und heller geworden, aber es war noch immer nicht festzustellen, welche Konturen das Gebilde besaß, das von ihm eingehüllt wurde.
    Der Arkonide beneidete seinen jungen Begleiter um dessen Leichtfüßigkeit. Bjo hätte ihm leicht vorauseilen können, doch Atlan gab ihm keinen entsprechenden Befehl, weil er eine Trennung unter den gegenwärtigen Umständen für zu gefährlich hielt.
    Vor einer Stunde hatten sie über Funk den Befehl Rhodans empfangen, mit dem die auf Wassytoir befindlichen Raumfahrer zur allmählichen Rückkehr zur SOL aufgefordert wurden.
    Damit war dem von Atlan und Bjo begonnenen Unternehmen eine zeitliche Grenze gesetzt.
    Das Heim des Schweren Magiers war weiter entfernt als Atlan ursprünglich angenommen hatte, so daß er allmählich bezweifelte, ob sie es noch vor Tagesanbruch erreichen konnten.
    Trotzdem dachte Atlan nicht an eine Umkehr. Er hoffte, daß sie ihr Ziel untersuchen konnten, bevor Rhodan sich direkt an sie wandte, um sie zurückzubeordern.
    Der Aktivatorträger war froh, daß Bjo und er isolierte Allzweckanzüge trugen, die ein Eindringen der Kälte in den Körper weitgehend verhinderten. Nur Kopf und Hände waren ungeschützt.
    Atlan schätzte, daß die Temperatur einige Grad unter dem Gefrierpunkt lag.
    Er warf Bjo einen Blick zu. Der rotbraungefleckte Katzer bewegte sich lautlos und geschmeidig an seiner Seite. Im Halbdunkel erinnerte er ein bißchen an ein Raubtier, das auf seine Beute zuglitt. Atlan konnte verstehen, daß dieser eigenartige junge Mann manchen Menschen an Bord der SOL unheimlich war.
    Bjo schien die Blicke des Arkoniden zu spüren, denn er wandte den Kopf. Seine schrägstehenden Augen leuchteten.
    „Wir hätten ein Beiboot anfordern sollen", sagte Atlan. „Dann wären wir längst am Ziel."
    „Wir können Alaska auffordern, uns abzuholen", schlug Bjo vor.
    „Nein", kritisierte Atlan seine eigene Idee. „Ich glaube nicht, daß die Varben es zulassen würden, wenn wir mit einer Space-Jet zum Heim des Schweren Magiers fliegen. Wir haben einen beschwerlichen Weg eingeschlagen, aber er scheint mir der einzig richtige zu sein."
    „Bald werden wir die einzigen Solaner auf Wassytoir sein", befürchtete Bjo. „Dann wird Rhodan uns zurückrufen."
    „Wir wollen uns ein bißchen beeilen", stimmte Atlan zu und beschleunigte seine Gangart. Mühelos schloß Bjo zu ihm auf.
    Atlan fühlte sich gedrängt, Bjo nach ungewöhnlichen Impulsen zu fragen, aber er konnte sich nicht dazu überwinden, diesem Wunsch nachzugeben. Der Katzer würde ihm mitteilen, sobald er irgend etwas Fremdartiges spürte.
    Vor einer knappen Stunde hatten sie die SOL in Form eines kleinen leuchtenden Zylinders über den Himmel ziehen sehen. Der Anblick hatte Atlan eigenartig berührt, und er ahnte, daß Bjo wahrscheinlich noch intensiver darauf reagiert hatte. Um den Jungen nicht unnötig zu belasten, hatte Atlan nicht über den Vorgang gesprochen.
    Die Straße war jetzt nur noch undeutlich auszumachen, aber das blaue Licht vor ihnen in der Wüste wies ihnen den Weg. Atlan wunderte sich, daß es nirgends Sandverwehungen gab. Es war, als hielte eine unsichtbare Barriere die Wüste davon ab, sich auf die Straße auszudehnen.
    Wassytoir war keine Welt mit besonderen Eigenschaften, aber durch die Anwesenheit der Varben wurde sie fremdartig und geheimnisvoll.
    Atlan fragte sich, wie es auf Dacommion und Baytuin, den Varben-Welten im Stammnest aussehen mochte.
    „Ich hoffe, daß diese sinnlose Jagd auf die Kleinen Majestäten hier im Varben-Nest ein Ende nimmt", sagte er unvermittelt.
    Kaum, daß er sie ausgesprochen hatte, bereute er diese Worte schon wieder, bedeuteten sie im Endeffekt doch eine Kritik an Perry Rhodan und dessen Maßnahmen. Es war geradezu lächerlich, daß er, ein Mann mit mehr als zehntausendjähriger Erfahrung, gegenüber diesem Jungen einen Zustand beklagte, den vor allem er selbst hätte ändern müssen.
    „Das hoffen wir alle", sagte Bjo ernst.
    „Die Nacht ist bald vorüber", lenkte Atlan ab. „Vielleicht müssen wir Unser Vorhaben tatsächlich aufgeben."
    Das war nicht mehr als eine Floskel, denn solange Rhodan ihnen keinen ausdrücklichen Befehl zur Rückkehr gab, würde Atlan nichts unversucht lassen, das Ziel doch noch zu erreichen.
     
    *
     
    Der Mann, von dem die beiden einsamen Wanderer in der Wüste Tervth sprachen, dachte im Augenblick nicht daran, sich um

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