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0818 - Lilith, der Teufel und ich

0818 - Lilith, der Teufel und ich

Titel: 0818 - Lilith, der Teufel und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht…
    Der Widerstand brach zusammen, als er einen glitzernden Halbbogen sah, der durch die Luft schwebte. Es waren die geworfenen Tränen Luzifers, und sie bildeten so etwas wie ein Dach, unter dem die nackte Lilith stand. Sie warf die Tränen von einer Hand in die andere, und zwischen ihr schwebte der Becher.
    »Bald«, versprach sie, »bald wird es keinen von ihnen mehr geben, das verspreche ich…«
    Sie tauchte weg.
    Harry Stahl bleib allein zurück. Er schluchzte auf und vergrub das Gesicht in beide Hände.
    Wenn sie sterben, bin ich schuld, dachte er. Ich allein…
    ***
    Mitternacht!
    Es war soweit. Zumindest nach meiner Uhr. Von nun an mussten wir mit dem Schlimmsten rechnen.
    Suko und ich hatten noch einmal alles durchgesprochen, was durchzusprechen war. Beide hatten wir uns mit den Tatsachen schwer getan, doch wir würden nicht daran vorbeikommen. Sollte sich in diesem Fall etwas bewegen, dann durch die Hilfe des Teufels, und der würde uns in die Vergangenheit schicken.
    Ich hoffte nur, dass wir genau dort landeten, wo es den Becher einmal gegeben hatte. Wie diese Landschaft allerdings aussah und wie weit diese Zeit zurücklag, das konnten wir beim besten Willen nicht sagen. Es war kaum vorstellbar.
    Ich schaute auf die Uhr.
    Suko saß mir gegenüber. Er gab sich ruhiger oder lockerer, doch auch er schielte immer wieder auf seine Uhr, jeden Augenblick den Teufel erwartend.
    Asmodis kam nicht.
    Ob er sich bewusst oder unbewusst verspätete, wer konnte das schon sagen? Jedenfalls ließ er sich Zeit, wahrscheinlich wollte er unsere Spannung noch erhöhen.
    Suko blickte aus dem Fenster. Der Himmel über Leipzig war dunkler geworden. Wir sahen weder den Mond noch die Sterne.
    Ein schwarzer Himmel drückte sich über der Stadt zusammen.
    Ich hob die Schultern. Mein Freund hatte die Bewegung mitbekommen. Er lächelte knapp. »Denkst du daran, dass er es nicht geschafft haben könnte?«
    »Ja.«
    »Weshalb sollte er sein Versprechen nicht einhalten können?«
    »Wegen Lilith. Möglicherweise will sie nicht so, wie er es gern will, verstehst du? Sie will ihn doch nicht groß machen, und ich kann mir vorstellen, dass sie über seine Pläne genau informiert ist.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Ich bin anderer Meinung. Lilith weiß genau, was sie tut und wie weit sie gehen kann. Sie kann ihn immer auflaufen lassen. Zudem ist Asmodis nicht Luzifer, das dürfen wir ebenfalls nicht vergessen.«
    Ich sagte nichts. Aber ich spürte, dass sich etwas tat. In meinem Hotelzimmer war zwar nichts zu sehen, aber die Atmosphäre hatte sich verändert.
    Etwas Fremdes war in sie eingedrungen.
    Ich drehte mich langsam um.
    Zu sehen war nichts. Nur durch die leichte Erwärmung des Kreuzes spürte ich das Fremde.
    Ich stand auf.
    Suko beobachtete mich nur. Eine Frage stellte er nicht. Meine Beine hatte ich noch nicht richtig gestreckt, als ich das Lachen hörte.
    So konnte nur der Teufel lachen. Es schien von überall herzukommen.
    Ich blieb stumm. Ein leichter Schauer lag auf meiner Haut. Er würde verschwinden, wenn sich Asmodis zeigte, der aber dachte nicht daran. Er blieb im Unsichtbaren und zog von dort aus seine Fäden.
    »Gut, Sinclair und Suko, ihr habt mir vertraut und den Pakt nicht gebrochen. Also werde ich ebenfalls mein Versprechen halten. Ich werde euch zu Lilithführen. Sie wartet bereits. Und sie hat sich verändert.« Lachen gellte an unsere Ohren. »Sie liebt es, in immer andere Verkleidungen aufzutreten, und sie erwartet euch wie eine Fürstin der Finsternis. Ich habe sie gesehen, aber ich kam nicht an sie heran. Wie ein Schatten ist sie hineingetaucht zwischen Zeit und Raum, wie ein Schatten…«
    Und einen Schatten sahen wir ebenfalls.
    Er wischte an uns vorbei.
    Er drehte sich.
    Suko riss die Arme hoch. Ich bekam es sehr gut mit, weil ich ihn soeben angeschaut hatte.
    Dann erwischte auch mich die Kraft.
    Wehren konnte ich mich nicht. Etwas zerrte an meinem Körper.
    Ich hatte auf einmal das Gefühl, nicht mehr der zu sein, der ich war.
    Unwahrscheinliche Magien strömten dicht an mir vorbei. Sie machten mich zu einer anderen Person. Ich hatte den Eindruck, als würde ich mich auflösen, und ich dachte für einen irren Moment an die Kräfte der Teleporter.
    Die waren nicht im Spiel.
    Dafür der Teufel.
    Brutal, wobei er dennoch sein Versprechen hielt, riss er uns hinein in die andere Zeit.
    Das Hotelzimmer war leer, und für Suko und mich verschmolzen Zeit und Raum miteinander…
    ***
    Der magische Zeittunnel

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