0818 - Lilith, der Teufel und ich

gingen wir zu ihm. Er war beim Frühstück. Als wir eintraten, fiel ihm beinahe die Tasse aus der Hand.
    »Ihr?« flüsterte er.
    »Ja, warum nicht?«
    »Dass ihr lebt…«
    »Ist reines Glück«, sagte ich.
    »Und der Becher?«
    »Existiert weiter. Ebenso wie der Dolch. Aber die Tränen gibt es nicht mehr.«
    »Hast du sie vernichtet, John?«
    »Nicht ich.«
    »Und ich auch nicht«, sagte Suko.
    »Wollt ihr es erzählen?«
    Wir konnten ihm vertrauen, und wir berichteten.
    Harry Stahl war überwältigt. »Es ist gut, wenn man Freunde hat, denn die brauche ich jetzt dringend. Mein Job ist hin.« Als keiner von uns widersprach, redete er weiter. »Ich habe mir auch schon gedacht, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich verschwinde, denn die Fragen, die jedermann mir stellt, kann ich nicht aushalten.«
    »Man wird es als Unglücksfall hinstellen. Vielleicht sogar als Notwehr«, machte ich ihm Mut.
    »Klar. Und dann?«
    »Deinen Job bist du leider los«, sagte Suko.
    »Das weiß ich. Und ich habe schon darüber nachgedacht, was ich tun werde. Seit einigen Stunden fühle ich mich wie befreit. Da ist ein ungeheurer Druck von mir genommen. Möglicherweise werde ich mich ins Privatleben zurückziehen, Freunde.«
    Wir waren von den Socken. »Du willst dich zurückziehen?«
    Harry lächelte. »Nicht ganz. Es könnte ja sein, dass ich mich als Privatdetektiv versuche. Sollte das klappen, werden wir uns sicherlich auch mal wiedersehen.«
    Und so sollte es sein…
    ENDE des Zweiteilers