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0819 - Der Tod des Heiligen

0819 - Der Tod des Heiligen

Titel: 0819 - Der Tod des Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber der Heilige bewegte sich nicht.
    Er blieb in seinem Gefängnis stehen. Eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Jemand, für den es keine Grenzen mehr gab, der alles überwunden hatte.
    Ein Zombie? Ein Mensch? Oder vielleicht noch etwas mehr? Etwas Neues für uns?
    Auf diese Frage hatten wir noch immer keine Antwort erhalten und warteten voller Spannung darauf, wie er in naher Zukunft reagieren würde. Ihn schützten die Wände der Pyramide. Sie war für ihn kein Gefängnis, sondern Heils-und Glücksbringer.
    Daraus holte er eben die Kräfte, um die Massen zu führen.
    Er lächelte.
    Ich sah sehr deutlich, wie sich seine Lippen in die Breite zogen. Es war kein gutes Lächeln, eher ein triumphierendes und wissendes, ein kaltes Grinsen.
    Plötzlich schwankte die Pyramide.
    Sie glitt einmal nach vorn, dann wieder zurück. Als würde sie auf dem Wasser tanzen und von Wellen bewegt werden. In diesem Augenblick wurde mir klar, daß uns ein Fehler insofern unterlaufen war, daß wir zu spät gekommen waren. Wir hätten uns ihm dicht nach seinem Tod entgegenstellen müssen, nun war es zu spät, denn jetzt hatte er es geschafft, gewisse Kräfte zu sammeln und sie auf sich zu übertragen. Die Kraft der Pyramide, die möglicherweise aus dem uralten Ägypten stammte, noch vor der Zeit der großen Flut.
    Und damit gerieten wir wieder in die Nähe des versunkenen Kontinents Atlantis.
    Noch einmal erwischte uns ein Strahlen.
    Diesmal lag es nicht an der Sonne.
    Es war die Pyramide selbst, die aufleuchtete. Ein Energieschub hatte sie erfaßt, und er war gleichzeitig so etwas wie ein Motor, denn sie bewegte sich weiter.
    Sie huschte über uns hinweg wie ein vorsintflutliches Raumschiff, das seinen Weg von den Sternen herab zu den Menschen gefunden hatte.
    Und es wollte nicht mehr bei den Menschen bleiben, denn Hindernisse gab es für sie nicht.
    Die Pyramide wischte durch die Wand. Als sich die beiden Teile berührten, sah es für mich so aus, als würde die Wand für einen Moment ausweichen oder zusammenschmelzen. Jedenfalls war das Glas nicht mehr hart, es gab dem Flugkörper Gelegenheit hindurch und damit ins Freie zu gleiten.
    Bevor wir etwas unternehmen konnten, hatte sich die Wand wieder geschlossen, und wir blieben nach wie vor die Gefangenen dieses Grabmals. Der Heilige hatte uns überlistet.
    Auch die Sonne verschwand. Das düstere Tageslicht legte sich wieder über dieses außergewöhnliche Bauwerk, und ich konnte auch meine Brille abnehmen.
    Bill war dorthin gegangen, wo der Heilige verschwunden war.
    Mein Freund tastete die Wand ab. Ich brauchte nur sein Schulterzucken zu sehen, um zu wissen, daß er keinen Erfolg errungen hatte.
    Das Glas schloß fugendicht.
    »Vielleicht können wir es zerschießen, John.«
    Daran glaubte ich nicht so recht. Ich drückte den Gedanken auch von mir, weil mich die Dinge, die außerhalb des Grabmals passierten, mehr interessierten.
    Dort standen die Pilger wie Zinnfiguren. Sie hatten das Grabmal mittlerweile erreicht, und sie mußten auch mit angesehen haben, wie der Heilige aus den Tiefen in die Höhe gestiegen war. Er hatte hier seine Rückkehr gefeiert. Jeder wußte nun, daß er nicht tot war, seine angebliche Beerdigung war ein Bluff gewesen und hatte sich in einen für ihn großen Triumph verwandelt.
    »John, das sind nicht unsere Freunde«, meldete sich Bill. »Du brauchst nur in die Gesichter zu schauen, dann kannst du sehen, wie sehr sie sich darüber freuen, daß man uns überlistet hat. Ich sehe auch Hartwig. Er… er erstickt fast an seiner Genugtuung.«
    Ich enthielt mich einer Antwort. Stattdessen war ich bis zur Tür gegangen und versuchte nun, sie zu öffnen. Griffe gab es hier nicht, ich stemmte mich gegen die rechte Seite, schaffte es leider nicht, die Tür nach außen zu stemmen.
    Sie blieb zu.
    »Gefangen, Bill.«
    »Ich weiß.«
    Mein Freund kam zu mir. Er war etwas käsig geworden, denn im Moment sahen wir keine Chance, aus dieser Grabstätte zu fliehen.
    Der Reporter stemmte die Hände in die Hüften und stellte eine Frage. »Gibt es noch eine Welt im Hügel?«
    Ich hob die Augenbrauen. »Welche?«
    »Keine Ahnung, aber er ist daraus hervorgekommen. Der Heilige wird gewußt haben, was er tat. Hier oben das ist nur Makulatur. Möglicherweise finden wir das richtige Grab dort unten.« Er deutete gegen die Luke. »Ein Zeitgrab.«
    »Nicht schlecht«, sagte ich.
    Bill gab sich erstaunt. »Du sprichst nicht dagegen? Sag nur nicht, daß wir übereinstimmen?«
    Ich ging

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