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082 - Die Geisterkadetten

082 - Die Geisterkadetten

Titel: 082 - Die Geisterkadetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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registriert hatte.
    Unter einer der Türen quoll Wasser hervor in den Gang.
    Mit ein paar langen Schritten war er an der Tür und stieß sie auf.
    Der Raum lag im Dunkel. Ein sattes Rauschen, so als ob ein dicker Wasserstrahl in einen vollen Behälter prallt, wurde hörbar.
    Franks suchende Hand fand den Lichtschalter. Der Raum erhellte sich, und er erkannte, daß es sich um ein Badezimmer handelte. Aus einem der chromblitzenden Hähne rauschte das Wasser in die volle Wanne und lief in einem breiten Schwall über ihren Rand hinweg auf den gefliesten Boden.
    Als Frank Connors den Wasserhahn abgedreht hatte, erstarrte er förmlich.
    Auf dem Boden der Wanne lag der Körper des ermordeten Gastwirts. Das weiße Gesicht mit den weitaufgerissenen Augen schien in dem noch bewegten Wasser Grimassen zu schneiden.
    Verstärkt wurde diese Assoziation noch durch ein schlurfendes, schleichendes Geräusch, das plötzlich an Franks Ohren drang.
    Bewegungslos, in gebückter Stellung, die Hand noch am Wasserhahn, stand Frank da.
    Über den Rand der Wanne hinweg sah er ein paar Schuhe. Dann stahlen sich seine Augen weiter aufwärts und erfaßten die Gestalt Pierre Fresnacs.
    Das Gesicht des Freundes war seltsam verzerrt, und in seinen erhobenen Händen schwang er ein kurzes, breites Schwert.
    Frank Connors wirbelte herum und fegte aus der Drehung heraus einen harten Schlag in das drohende, verzerrte Gesicht.
    Pierre spürte die Faust wie Stahl auf seine Wangenknochen prallen. Ein zweiter Hieb traf seine Kinnspitze, er schüttelte sich und sah Frank Connors mit erstaunt aufgerissenen Kinderaugen an. Das Schwert entglitt seinen Händen und landete klirrend auf dem Boden. Er öffnete seinen schmerzenden Kiefer und hob die Faust zum Angriff. Aber es wurde nur ein sanfter Schlag, der die Brust Franks wie Abschied nehmend streichelte. Dann knickte Pierre Fresnac in die Knie, kippte mit einer halben Drehung zurück, schlug mit dem Hinterkopf gegen die Kacheln der Wanne und blieb regungslos in halbsitzender Stellung liegen.
    »Armer Kerl«, murmelte Frank. Er hatte jetzt die Gewißheit, daß Pierre nicht mehr als normaler Mensch zu bezeichnet! war.
    Das Böse ging um in diesem Haus der Familie Fresnac, das Böse…
    Sekundenlang lehnte Frank an der gekachelten Wand und grübelte. Es galt zuerst einmal Barbara zubinden. Hoffentlich war ihr nichts passiert. Es bedurfte in dieser Nacht schon nicht mehr viel Phantasie, um sich alles Mögliche vorzustellen.
    »Armer Pierre«, murmelte Frank Connors zum zweiten Mal. Seine Augen nahmen noch einmal alle Einzelheiten auf. Den Toten im Wasser, und Pierre der mit dem Rücken an die Wanne gelehnt mit geschlossenen Augen dalag. Über den Rand der Badewanne tropfte Wasser auf sein Gesicht, das wie Tränen an seinen totenbleichen Wangen herunterlief.
    Frank gab sich einen Ruck. Mit steifen Schritten verließ er das Badezimmer.
    Was war mit Barbara geschehen?
    Die Sorge um das Mädchen trieb Frank zur Eile. In langen Sätzen stürmte ^r die Treppe hinauf.
    »Barbara«, rief er.
    Vor ihm dehnte sich der schmale Korridor des oberen Stockwerks aus, kümmerlich von einer schwachen Lampe erhellt.
    Barbara!
    Die nächtliche Stille verstärkte den Schall seiner Stimme. Der Reihe nach suchte Frank alle Zimmer ab. Als er an eine Tür kam die verschlossen war, hielt er sich nicht lange mit Formalitäten auf, sondern warf sich mit der Schulter dagegen. Das Holz krachte und splitterte, die Tür gab nach, und Frank fiel förmlich in den Raum.
    »Aaah«, schrie gellend die Stimme Barbara Morells. Sie saß als dunkler Schatten gegen das Mondlicht in einem Bett.
    »Keine Angst, Babs. Ich bin’s.« Frank schaltete hastig das Licht ein.
    Barbaras Gesicht war blaß, ihre Pupillen verengt, und Angst machte ihren Mund schmal. Kopf und Schultern hochgezogen und gegen das Kopfbrett der Bettstatt gepreßt saß sie da.
    »Frank, Gott sei Dank.« Ihre Augen schlossen sich, ihr Kopf sank zurück und ihr Körper schien zu erschlaffen.
    Frank Connors beugte sich über sie und stützte ihren Kopf. Er sah mit etwas hilflosem Blick in ihr bleiches Gesicht.
    »Babs, ist dir etwas passiert?« fragte er besorgt.
    Nur ein paar Augenblicke lag Barbara weiß und ruhig da. Dann öffnete sie wieder die Augen. Als sie Frank über sich gebeugt sah und er noch einmal seine Frage wiederholte, ging ein kleines Lächeln über ihr Gesicht.
    »Ich war ohnmächtig, du Dummkopf«, beruhigte sie ihn. »Kann ein Mädchen nicht mal ohnmächtig werden?« Ihre

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