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082 - Niemand hört dich schreien

082 - Niemand hört dich schreien

Titel: 082 - Niemand hört dich schreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gottes bei uns haben«, brummte der Hüne mit den Silberhaaren. »So können wir uns wenigstens darauf verlassen, daß der Himmel schützend seine Hand über diese fliegende Untertasse hält.«
    »Der Himmel soll seine Hand lieber über Vicky und Jubilee halten«, gab ich zurück. »Meinen Wagen habe ich schon selbst unter Kontrolle.«
    »Aber eine Reifenpanne bei diesem Tempo…«
    »Ich habe die besten Reifen auf den Felgen, die auf dem Markt sind. Die platzen nicht.«
    »Und wenn doch?«
    »Dann erscheine ich den Direktoren der Firma als Geist und mache ihnen ihr weiteres Leben unerträglich.«
    Es hörte sich an, als wäre die Stimmung im Wagen locker und gelöst, aber der Schein trog. Ich war schrecklich aufgeregt und verkrampft. Und mir war nicht nach Scherzen zumute. Ich versuchte mir auf diese Weise nicht anmerken zu lassen, wie elend ich mich fühlte.
    Erst kürzlich war ich in der Hölle mit einer grauenvollen Vision gepeinigt worden: Ich habe Vicky Bonney und Jubilee sterben gesehen. Sollte es nun wirklich dazu kommen?
    Nein! brüllte es in mir, und meine Hände umklammerten das Volant so fest, daß die Knöchel weiß durch die Haut schimmerten. Wir müssen zurecht kommen. Es darf für Vicky und Jubilee nicht zu spät sein, wenn wir Drake Castle erreichen…
    »Wenn man nur Genaueres wüßte«, brummte der Ex-Dämon neben mir.
    »Wir werden es wissen, bald schon«, sagte ich heiser.
    Ich konnte spüren, wie die hohe Geschwindigkeit meinen Blutdruck erhöhte und die Herztätigkeit beschleunigte. Wir rasten an Ausfahrten vorbei, ließen etliche Ortschaften hinter uns. Das Licht der Scheinwerfer bohrte sich in Hinweisschilder und Entfernungsangaben. Als Exford zum erstenmal aufgeführt wurde, machte mich Pater Severin darauf aufmerksam.
    »Hab's gesehen«, gab ich zurück.
    Von nun an warteten wir voller Ungeduld auf die Ausfahrt nach Exford. Mir schien, daß jeder von uns sie zuerst entdecken wollte. Mr. Silver war es schließlich, der die Tafel als erster erspähte. »Ich weiß, als Priester hältst du nichts vom Aberglauben«, sagte ich zu Pater Severin. »Aber vielleicht kannst du heute mal eine Ausnahme machen und Vicky und Jubilee die Daumen drücken.«
    ***
    Zum erstenmal hörte Vicky Bonney, warum das Schloß Drake Castle hieß. »Clive Pendrake stand nicht nur mit Asmodis in Verbindung«, sagte Paul Irving mit düsterer Miene. »Er verehrte auch Valooga, den Drachenteufel. Eine Nachbildung dieses schrecklichen Tierteufels befindet sich hinter der zugemauerten Tür. Ein lebender Götze ist es, in dem sich böses Leben befindet. Ihm und Asmodis opferte der Hexer viele Menschen.«
    »Hat niemand versucht, diesen Götzen zu zerstören?« fragte Vicky Bonney gespannt.
    »Alle, die es versuchten, bezahlten das mit ihrem Leben. Valooga ist stark durch die Opfer, die er bekommen hat.«
    »Immer noch?«
    Der Verwalter nickte. »Daran wird sich nie etwas ändern.«
    »Er hat lange kein Opfer mehr bekommen«, sagte Vicky.
    »Sie können sicher sein, daß er es verstand, seine Kraft zu bewahren, Miss Bonney. Und heute wird er wieder kriegen, was er so lange entbehren mußte.«
    »Jubilee«, sagte Vicky Bonney erschüttert.
    »Nicht nur sie«, bemerkte der Verwalter mit tonloser Stimme.
    Carole schluchzte. »Du meinst, der Hexer wird auch uns dem Drachenteufel opfern, Dad?«
    Paul Irving hatte nicht die Kraft, seiner verzweifelten Tochter in die Augen zu sehen. »Ich fürchte, wir müssen uns in unser Schicksal fügen.«
    Vicky Bonney schüttelte heftig den Kopf. Trotz blitzte in ihren veilchenblauen Augen. »O nein, Mr. Irving, so schnell dürfen Sie das Handtuch nicht werfen…«
    Der Verwalter seufzte. »Pendrakes Folterknechte werden uns holen, Miss Bonney. Wir sind in diesem Raum nicht sicher vor ihnen.«
    »Ich werde jeden töten, der versucht, gewaltsam hier einzudringen«, behauptete Vicky Bonney entschlossen. »Ich habe einen solchen Knecht nicht weit von hier mit einer geweihten Silberkugel erledigt, und einem zweiten habe ich hier im Schloß den Garaus gemacht. Wir werden kämpfen, Mr. Irving, bis zum letzten Atemzug. Wenn wir Glück haben, schaffen wir es, durchzuhalten, bis Hilfe kommt.«
    Der Verwalter sprach über den Zwischenfall mit Lilly Kovacs und Nick Carpenter. »Sie sagte, ihr Freund wäre tot, und sie hatte Blut an den Händen.«
    »Wo ist sie jetzt?« wollte Vicky wissen.
    »Im Krankenhaus von Exford.«
    »Und Nick Carpenter?«
    Irving hob die Schultern. »Spurlos

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