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082 - Niemand hört dich schreien

082 - Niemand hört dich schreien

Titel: 082 - Niemand hört dich schreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mehrere Schritte zurück. Vicky schleuderte ihm einen Stuhl vor die Beine und hoffte, ihn damit zum Sturz zu bringen, doch Carpenter blieb stehen.
    Paul Irving setzte zu einem neuerlichen Sprung an. Er stieß sich kraftvoll ab, und Vicky schleuderte einen Silberstern. Wie ein Blitzstrahl fegte das Wurfgeschoß heran.
    Treffer!
    Irving schnellte mitten im Sprung herum. Er fiel über die Sofalehne. Der Wurfstern steckte in seiner Seite. Es war kein tödlicher Treffer, aber der Silberstern machte ihm arg zu schaffen.
    Er wollte sich den Stern aus dem Körper reißen, doch als seine Finger das Silber berührten, brüllte er auf und mußte das magische Pentagramm loslassen.
    Vicky Bonney war klar, daß dieser Mann nicht mehr zu retten war. Das magische Gift durchpulste ihn, und es war unabdingbar nötig, ihn zu vernichten, sonst würde er von heute an für Clive Pendrake töten.
    Aber sie hatte keine Zeit, sich weiter um Irving zu kümmern, denn die Folterknechte, die erkannt hatten, daß Vicky gefährlich war, griffen an.
    Mit ihren Äxten schlugen sie zu. Sie legten es dabei nicht so sehr darauf an, sie zu treffen. Es genügte ihnen, das Mädchen auf den Zombie, ihren neuen Komplizen, zuzutreiben.
    Doch Vicky erkannte die Absicht der Knechte und wich nicht nach hinten, sondern zur Seite aus. Nick Carpenter griff ins Leere. Vicky nützte ihre Chance.
    Sie setzte dem Untoten ihre Pistole an und drückte ab. Nick Carpenter brach wie vom Blitz getroffen zusammen. Irving rutschte von der Sofalehne.
    Der Silberstern blieb hängen, und als Irving sich drehte, riß er sich damit das magische Pentagramm aus dem Fleisch.
    Sofort fühlte er sich wieder besser. Die Schmerzen ließen nach.
    Vicky sah den Stern auf dem Sofa liegen und wußte, was das für Folgen hatte. Als sie zurückwich, stolperte sie über Nick Carpenters Arm, und beinahe wäre ihr der erledigte Zombie jetzt noch zum Verhängnis geworden.
    Mit den Armen wild durch die Luft rudernd, fing sie sich gerade noch. Und sie reagierte, bevor ihr der Werwolf tatsächlich gefährlich werden konnte. Abermals kläffte die kleine Waffe in ihrer Hand, und diesmal erwischte es Paul Irving tödlich.
    Sein Körper prallte gegen Vicky, aber das Monster verletzte sie nicht, sondern schlug nur lang hin. Der Stoß, den die Schriftstellerin bekommen hatte, beförderte sie neben Carole.
    Sie war an einer Fortsetzung des Kampfes nicht interessiert, ergriff lieber Carole Irvings Hand und zog das Mädchen mit sich. Carole ließ alles mit sich geschehen. Sie begriff schon lange nicht mehr, was passierte, hatte keinen eigenen Willen mehr. Sie wußte nicht einmal, daß sie floh.
    Sehr unsicher war sie auf den Beinen.
    Vicky befürchtete, Carole könnte stolpern und stürzen. Sie hatten lediglich einen hauchdünnen Vorsprung, und der wäre in so einem Fall verloren gewesen.
    »Schneller, Carole!« rief Vicky, obwohl ihr klar war, daß das Mädchen sie nicht verstand.
    Es gab eine Tür, die vom Wohnzimmer in einen kleinen Nebenraum führte. Dorthin war die Schriftstellerin mit dem apathischen Mädchen unterwegs.
    Die Folterknechte versuchten ihnen den Weg abzuschneiden, aber Vicky schaffte es, die Tür zu erreichen. Atemlos stieß sie sie auf, und im nächsten Augenblick befand sie sich mit Carole in jenem anderen Raum.
    Vicky gab sich keiner Illusion hin. Sie wußte, daß sie nur ein ganz klein wenig Zeit gewonnen hatten. Kaum hatte sie den Schlüssel im Schloß umgedreht, da rannten die Geisterknechte bereits gegen die Tür an.
    Es war in kurzer Zeit so viel passiert, daß Vicky Bonney unbedingt eine kurze Verschnaufpause brauchte. Die Pistole nachzuladen war ihr nicht möglich, denn sie hatte keine Reservemunition bei sich. Eine geweihte Silberkugel und zwei magische Wurfsterne - das war alles, was sie noch in die Waagschale werfen konnte.
    Würde es reichen?
    ***
    Jede Waffe hat ihren eigenen Klang. Als die Schüsse durch Drake Castle peitschten, wußte ich sofort, wer sie abgefeuert hatte: Vicky Bonney.
    Meine Kopfhaut spannte sich. Das Mädchen schrie nicht mehr, und ich befürchtete, im Obergeschoß eine entsetzliche Überraschung zu erleben.
    Mir war nicht verborgen geblieben, wie der lindgrüne Audi 100 zugerichtet worden war, der im Schloßhof stand. Da hatten »Rowdies« ganze Arbeit geleistet. Bestimmt war Vickys Leihwagen nicht grundlos so auseinandergenommen worden.
    Pater Severin sprintete mit mir die Stufen hinauf. Im Obergeschoß entdeckten wir eine aufgebrochene Tür. In dem

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