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082 - Niemand hört dich schreien

082 - Niemand hört dich schreien

Titel: 082 - Niemand hört dich schreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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grimmige Entschlossenheit aus.
    Für das Gute setzte er sich stets bedingungslos ein. Um die Hölle in die Schranken zu weisen, nahm er jedes Risiko auf sich. Unerschrocken würde er sich auch diesmal in den Kampf stürzen.
    Kaum befanden wir uns im Schloß, da reagierte Clive Pendrake auch schon auf unsere Anwesenheit. Unsichtbare Hitzefäuste schlugen uns zurück.
    Der unerwartete Treffer schleuderte mich zu Boden, und ein glühender Schmerz durchraste meinen Körper. Pater Severin erging es genauso. Ich hörte ihn neben mir knirschen.
    Auch Mr. Silver war von der Attacke des Hexers überrascht worden. Er zeigte mehr Standfestigkeit, war nicht zu Boden gegangen, aber hart gegen die Wand geschleudert worden.
    Blitzschnell stellte er seine Silbermagie auf die gegnerische Kraft ein, und als sie neuerlich heranraste, spaltete er sie. Zuerst war, sie für mich nicht zu sehen, aber als sie mit der von Mr. Silver ausgehenden Magie zusammentraf, leuchtete sie violett auf.
    Ich sah tatsächlich riesige Fäuste, die an der Magie des Ex-Dämons zersplitterten. Unbegreifliche Gewalten waren aufeinandergeprallt, und die eine zerstörte die andere.
    Die Fäuste wurden auseinandergerissen. Unterschiedlich große Stücke flogen durch die Schloßhalle, krachten gegen die Wände und überzogen diese mit violettem Licht, das einen gefährlichen Sturm entfesselte.
    Ich sprang auf. Auch Pater Severin erhob sich. Wir hörten ein unheilschwangeres Dröhnen und Brausen, und dann riß der von Pendrake entfesselte Sturm sämtliche Waffen von den Wänden.
    Sie richteten sich gegen uns, schienen sich auf einem Leitstrahl zu befinden.
    Ich packte Pater Severin und riß ihn mit mir. So durfte man mit einem Priester nur umspringen, wenn man ihm das Leben retten wollte, und genau das hatte ich vor.
    Ich zerrte ihn hinter eine Säule, die breit genug war, um uns beiden Schutz zu bieten. Um Mr. Silver brauchte ich mich nicht zu kümmern, der wurde in diesem Moment gewissermaßen selbst zur Säule.
    Seine Silberstarre schützte ihn im richtigen Augenblick. Keine Sekunde später hätte es zur Umwandlung seiner Molekularstruktur kommen dürfen, sonst hätte ihn die Lanze, die der Sturm vor allen anderen Waffen auf den Hünen zutrug, durchbohrt.
    Ich sah und hörte, wie die Lanze gegen den Metallkörper meines Freundes hieb und davon abprallte, und dann traf der Waffenhagel die Säule, hinter der ich mit Pater Severin stand.
    »Wäre ich kein Priester, würde ich jetzt wahrscheinlich fluchen«, knurrte der Pater.
    »Soll ich es für dich tun?« fragte ich. »Mir wäre auch danach.«
    Mr. Silver suchte mit wütendem Blick den Urheber der magischen Attacken, doch Pendrake zeigte sich nicht. Er zog es vor, die Register im Verborgenen zu ziehen, und dort wollte ihn der Ex-Dämon aufstöbern.
    »Der Hexer befindet sich im Schloßkeller«, informierte uns Mr. Silver. »Ich spüre ganz deutlich, von wo die Gefahr ausgeht.«
    »Aber die Schreie des Mädchens kommen von oben«, sagte Pater Severin. Immer noch schrie das Mädchen schrill und verzweifelt.
    »Deshalb müssen wir uns trennen«, sagte Mr. Silver. »Ich laufe in den Keller, und ihr seht nach, was dort oben los ist.«
    Es hörte sich nicht so an, als würde Vicky dort oben wie auf der Folter schreien. Dennoch war ich innerlich schrecklich aufgewühlt.
    »Komm!« sagte ich zu Pater Severin. Wir traten hinter der Säule hervor. Die Waffen blieben am Boden liegen, doch sie klirrten und klapperten, als wir über sie hinweggingen.
    »Seht euch vor!« sagte Mr. Silver.
    »Darauf kannst du dich verlassen«, gab ich zurück.
    »Ich werde versuchen Pendrakes Attacken an mich zu binden«, sagte der Ex-Dämon. »Wenn es mir gelingt, ihn zu zwingen, daß er sich ausschließlich auf mich konzentriert, bleibt ihr von weiteren Angriffen verschont.«
    Der Hüne rannte los. Er tat es so zielstrebig, als befände er sich nicht zum erstenmal in diesem Schloß. Er schien haargenau zu wissen, wo Clive Pendrake zu finden war.
    Und Pater Severin eilte mit mir auf die Treppe zu, die nach oben führte. Doch Mr. Silver hatte die Kraft unseres starken Feindes noch nicht ganz an sich gebunden.
    Das bekamen wir im nächsten Moment zu spüren.
    Wir bewegten uns auf einen großen Kristallspiegel zu. Klar und deutlich waren unsere Spiegelbilder zu erkennen. Wir schenkten ihnen nur kurze Beachtung und wollten am Spiegel vorbeieilen, doch das ließ dieser nicht zu.
    Ich weiß, es hört sich verrückt an, aber so war es. Unsere

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