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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    *
     
    Ein schriller Schrei ließ Perry Rhodan anhalten. Er blickte wieder nach oben und entdeckte Bjo Breiskoll, der offenbar von einer Strebe abgerutscht war und im letzten Moment an einer anderen Strebe wieder Halt gefunden hatte.
    „Bjo!" rief er. „Was ist los?" Er vermochte sich nicht zu erklären, wieso ausgerechnet der katzengewandte Mutant abgerutscht und beinahe abgestürzt war.
    Oben lösten sich wütendes Fauchen und furchtsames Miauen ab.
    Der Katzer griff immer wieder nach anderen Streben, rutschte aber jedesmal wieder ab.
    Rhodan ahnte, daß mit Breiskoll etwas Schlimmes geschehen war und daß er sich allein nicht helfen konnte. Er kletterte schneller, um den Katzer zu erreichen und ihm nach Möglichkeit zu helfen. Doch er erreichte ihn nicht. Plötzlich überfiel ihn zum zweitenmal das Gefühl der Orientierungslosigkeit. Er wußte nicht mehr, was oben und unten war. Als Folge davon griffen seine Hände ziellos herum und brachten ihn in die gleiche Gefahr wie Bjo Breiskoll.
    Nur war Perry Rhodan im Unterschied zum Katzer vorbereitet auf etwas Ungewöhnliches. Er reagierte deshalb nicht emotionell, sondern vernunftbedingt, klammerte sich mit Armen und Beinen an „seiner" Strebe fest und schloß die Augen.
    „Haltet euch fest!" rief er seinen Gefährten zu. „Ich denke, es sind sich überlappende gravitationale Einflüsse, die unser Orientierungsvermögen beeinträchtigen. Unter diesen Umständen bedeutet jede Bewegung eine Gefahr."
    Das Schließen der Augen half etwas, aber eben auch nur etwas. Das Problem vermochte es jedenfalls nicht zu lösen. Perry Rhodan gab sich keiner Illusion darüber hin, was zu geschehen hatte, wenn die sich überlappenden gravitationalen Einflüsse nicht von sich aus schwächer wurden oder verschwanden.
    In dem Fall würden sie trotz ihrer Orientierungslosigkeit absteigen und damit die Gefahr eines Absturzes in Kauf nehmen müssen. Schließlich konnten sie sich nicht mit geschlossenen Augen so lange an das Gitterwerk klammern, bis sie verschmachtet waren.
    Der Gedanke ließ Rhodans Mundhöhle trocken werden.
    Sie hatten auf ihrer Flucht weder Nahrungsmittel noch Trinkwasser mitnehmen können. Zwar lag die Flucht erst wenige Stunden zurück, aber die fehlende Aussicht auf baldige Wasseraufnahme wirkte als starkes negatives psychologisches Moment, das das Durstgefühl entfachte.
    „Ich schlage vor, wir steigen so bald wie möglich höher", sagte Douc Langur erstaunlich ruhig.
    „Höher?" fragte Rhodan. „Dann verstärken sich die gravitationalen Einflüsse ja noch, Douc!"
    „Ich habe LOGIKOR befragt", erklärte der Forscher. „Er hält es für sehr wahrscheinlich, daß wir uns lediglich in einer Überlappungszone befinden, die weiter oben nicht mehr oder in anderer Form existiert.
    Da wir außerdem dem oberen Punkt des Schachtes erheblich näher sein dürften als dem unteren, halte ich es für zweckmäßig, den Weg nach oben zu wählen."
    „Das klingt logisch", warf Alaska Saedelaere ein. „Außerdem habe ich das Gefühl, als ließen die desorientierenden Einflüsse nach."
    Vorsichtig öffnete Perry Rhodan die Augen. Sofort überfiel ihn wieder die zusätzliche Verwirrung, die die optische Wahrnehmung vermittelte, weil das Gehirn sie nicht zur Deckung mit den ständig wechselnden Wahrnehmungen der Richtungen brachte, in die die sich überlappenden Gravitationslinien wirkten.
    Doch die Verwirrung erschien ihm nicht so stark wie anfangs, was nur daran liegen konnte, daß die Überlappungen der Gravitationskräfte nicht so schnell aufeinander folgten.
    „Wie geht es dir, Bjo?" rief er nach oben.
    „Leidlich!" rief Bjo Breiskoll zurück. „Mir ist nur übel, aber ansonsten finde ich mich schon besser zurecht."
    Rhodan spürte, wie die desorientierenden Einflüsse weiter abnahmen. Er zog sich versuchsweise ein Stück höher. Es bereitete ihm noch Schwierigkeiten, die Richtung zu finden, in die er sich bewegen mußte und keinen Fehlgriff zu tun, aber er schaffte es dennoch.
    „Sobald die Einflüsse weiter nachgelassen haben, steigen wir höher!" sagte er. „Ich möchte nicht, daß wir zu lange damit warten und von der nächsten Phase ansteigender Überlappungen erfaßt werden.
    Jedenfalls nehme ich an, daß die gravitationalen Überlappungen abwechselnd zu- und abnehmen."
    „Davon bin ich überzeugt", sagte Douc Langur.
    „Ich komme schon wieder klar", meinte Bjo Breiskoll von oben. „Erst jetzt begreife ich, daß mich die sich

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