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0820 - Horror-Baby

0820 - Horror-Baby

Titel: 0820 - Horror-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zukunftstraumes zu gelangen.
    Es gab keine Chance.
    Zumindest sah sie keine.
    Doch sie gab die Hoffnung nicht auf. Wenn die Depressionen oder die traurige Stimmung vorbei war, dann würden sich ihre Gedanken so weit geklärt haben, dass sie gewisse Dinge in Angriff nehmen konnte. Sie war ja nicht hässlich. Manche bezeichneten Selma sogar als ausgesprochen hübsch, obwohl sie da immer widersprach, denn sie mochte ihren Körper nicht, der einfach zu rund war, und auch das puppige Gesicht gefiel ihr nicht. Sie gab ihm die Schuld daran, dass viele Männer sie nur als ein Spielzeug ansahen und sie nicht ernst nahmen.
    Das musste sich ändern.
    Seufzend hob sie den Kopf und holte aus der Seitentasche ihrer gefütterten roten Parkajacke eine Schachtel Zigaretten hervor. Die Beine hatte sie ausgestreckt. Zu den blauen Jeans trug sie ebenfalls blaue Schuhe mit flachen Absätzen.
    Zweimal erlosch die Flamme des Feuerzeugs. Erst beim dritten Mal brannte die Zigarette, und sie pustete den Rauch in die klare Luft, legte den Kopf zurück, schloss für einen Moment die Augen und gab sich ihren Träumen hin.
    Auf einer Insel zu sitzen, von Sonnenschein umgeben, auf eine Welle schauend, die sich der Insel näherte, sie packte und wegtrug.
    Einfach irgendwohin, wo das Leben anders war und sich die Menschen von der netten Seite zeigten. Wo all ihre Träume erfüllt wurden und es keine Probleme gab.
    Sie sah sich inmitten einer kleinen Familie. Sie hatte einen Mann, der sie liebte, und zwei nette Kinder. Ein Stück heile Welt, über die viele lächelten.
    Selma nicht mehr.
    Ein Geräusch riss sie aus ihren Träumen.
    Schlagartig öffnete sie die Augen, schaute zum Fluss hin, sah aber nichts, was anders geworden wäre. Das dunkle fließende Wasser, die hellen Schaumkronen an den Ufern, hin und wieder die Lichter eines Schiffes, und auch das Rauschen hatte sie nicht gestört, weil es einfach dazugehörte und nicht fremd war.
    Selma schrak zusammen, als die Glut der Zigarette ihre Haut berührte. Sie hatte den Glimmstängel nur einmal angeraucht, ansonsten war er verascht. Hastig warf sie die Kippe zu Boden, trat sie aus und veränderte dabei zwangsläufig ihre Haltung. Sie saß jetzt aufrecht und gespannt auf der Bank, dachte nach, drehte den Kopf nach links, wo sie keine Veränderung entdeckte, dann nach rechts – und…
    Selma Swan saß unbeweglich.
    Sie wollte es nicht glauben. Das war nicht zu fassen, und sie dachte daran, dass sich ein Requisit aus ihrem Traum gelöst hatte und zur Wahrheit oder Realität geworden war.
    Nicht weit entfernt stand ein Kinderwagen!
    Hohe Räder, blitzende Speichen, ein ebenfalls blitzendes Gestänge, darüber die Wiege mit dem vorgezogenen Dach. Ein Kinderwagen, wie man ihn in jedem Kaufhaus erwerben konnte, doch dieser hier hatte den Weg zu ihr gefunden…
    ***
    Wer auch immer den Wagen hergefahren hatte, war offenbar sehr schnell und lautlos wieder verschwunden.
    Selma Swan spürte ein Kratzen in der Kehle. Über ihren Rücken lief es kalt hinweg, und sie wusste selbst nicht, warum sie so reagierte. Sie fürchtete sich vor einem Kinderwagen, was im Prinzip lächerlich war. Es gab doch wirklich keinen harmloseren Gegenstand als einen Kinderwagen.
    Weshalb die Beklemmung?
    Vielleicht weil sie niemanden gesehen hatte. Keine Mutter, keinen Vater, kein Kindermädchen.
    Der Wagen stand da, als wäre er aus dem Himmel herab auf die Erde gefallen. Die nächste Frage stellte sich ihr automatisch. War der Wagen leer oder lag ein Kind darin?
    Aus dieser Distanz konnte sie es nicht erkennen, es war dunkel geworden. Im Restlicht des entschwindenden Tages wollte sie hineinschauen und stand auf.
    Der Wagen stand allein da. Kein Mensch war in der Nähe, der ihn abgestellt hatte. Sie hörte auch kein fremdes Geräusch.
    Der Wagen lockte, obwohl er ihr gleichzeitig schon ein wenig unheimlich war.
    Sie hörte, wie ihre Sohlen über den weichen Boden schleiften, und sie bemerkte, dass die Hände schweißfeucht geworden waren.
    Wie eine Diebin und nach allen Seiten sichernd näherte sich Selma dem Wagen.
    Niemand kam, um sie aufzuhalten. Der Wagen stand einfach da und wartete auf sie.
    Sie war nicht in der Lage, es nachzuvollziehen. Sie würde niemals ein Kind aussetzen, aber darüber las man in der letzten Zeit immer mehr in den Zeitungen. Je schlechter es den Menschen ging, umso mehr reagierten sie ihren Frust an den Kleinsten und Wehrlosesten ab.
    Vor dem Wagen blieb sie stehen.
    Selma senkte den Blick, und sie sah

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