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0821 - Wo die Totenlichter leuchten

0821 - Wo die Totenlichter leuchten

Titel: 0821 - Wo die Totenlichter leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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berührt, als sich, begleitet von quietschenden Geräuschen, eine Tür öffnete und sich die breite Gestalt des Tankwarts im hinter ihm liegenden Licht abzeichnete.
    »Keine Panik, Stephen, ich bin es nur.«
    »Okay. Und wen hast du mitgebracht?«
    »Einen Bekannten. Aber das erkläre ich dir, wenn wir bei dir im Haus sind.«
    Donner traf keinerlei Anstalten, den Weg freizugeben. Suko hatte Zeit genug, ihn sich anzuschauen. Donner war ein Typ mit breiten Schultern, einem Kugelbauch und einem für einen Mann ziemlich kleinen und kompakten Körper. Er hatte eine Halbglatze, zumindest waren die Haare vorn verschwunden, dafür wuchsen sie hinten länger, und beinahe so lang wie die Haare waren auch die Koteletten. Er hatte eine kleine, schiefe Nase, einen breiten Mund und ein massiges Kinn. Irgendwie liefen die Proportionen bei ihm nicht richtig zusammen.
    »Was wollt ihr denn?« fragte er.
    »Es geht um deinen Hund. Aber ich möchte das drinnen mit dir bereden. Er ist nicht da, wie?«
    »Ja, sonst hätte er sich wohl gemeldet. Gut, kommt rein.«
    Donner führte die Männer nicht nach rechts in die Werkstatt, sondern in die linke Hälfte der Baracke, wo er sein Junggesellen-Domizil errichtet hatte.
    Der Fernseher lief ohne Ton. Ein Schrank, ein Waschbecken, ein Tisch, Stühle und ein Sofa bildeten die Einrichtung. Eine Tapete war nicht vorhanden. Die Wände dienten dem Knaben außerdem als Notizbuch. Jedenfalls hatte er sie vollgekritzelt. Auf dem Tisch standen zwei halb leere Ginflaschen.
    »Setzt euch.«
    Suko schloss die Tür. Ein Pin-up-Girl grinste ihn von der Innenseite her an. Es war eine Blondine mit tollen Kurven. So etwas hängten sich auch Soldaten und Trucker gerne auf.
    »Einen Schluck?«
    »Nein, Stephen.«
    Donner trank. Dabei schaute er Suko misstrauisch an, sagte aber kein Wort.
    Das Reden übernahm Wayne Turney.
    Und er berichtete davon, was mit dem Hund des Tankwarts passiert war.
    Noch immer sprach Stephen nicht. Er hielt die Ginflasche mit beiden Händen fest und schaute sie starr an, als würde sie ihm die Lösung seiner Probleme bringen.
    »So, jetzt habe ich dir alles gesagt.«
    Donner nickte. »Na und?«
    »Einen anderen Kommentar gibst du nicht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Donner ließ die Flasche noch immer nicht los. »Ganz einfach, weil ich keinen geben kann. Es war doch damit zu rechnen, dass es meinen Hund auch mal erwischt – wenn man bedenkt, was da alles passiert ist. Und ich will auch nichts mehr davon wissen.«
    Turney warf Suko den »So sind sie eben« Blick zu und hob dabei die Schultern.
    Der Inspektor fühlte sich genötigt einzugreifen und wandte sich an den Mann im ölbefleckten Overall. »Sie sollten so etwas nicht sagen, Mr. Donner, wirklich nicht.«
    Dunkle Augen schauten Suko an. Im Blick lag Verachtung. »Das ist meine Sache. Außerdem, wer sind Sie überhaupt? Sie stiefeln hier in mein Haus, stellen dumme Fragen und…«
    »Er ist Polizist.«
    »Was?« Donner schnappte nach Luft. »Ausgerechnet noch ein Bulle.« Er zeigte mit dem Finger auf Suko. »Ausgerechnet der? Der ist doch Chinese! Ein Chink! Das… das kann ich nicht glauben.«
    »Es stimmt aber, Mr. Donner. Ich komme aus London und möchte mich…«
    »Hören Sie auf, so geschwollen zu reden, Mann. Sie rauben mir den letzten Nerv.«
    »Scotland Yard«, sagte Suko trotzdem.
    Donner schwieg, stierte wieder seine Flasche an, dabei lachte er dummdreist. »Kommen die Bullen jetzt aus London, um einen entlaufenen Hund zu fangen?«
    »Ich denke nicht, dass Ihr Hund entlaufen ist, Mr. Donner.«
    »Was dann?«
    »Man hat ihn umgewandelt.«
    Der Tankwart grinste breit, bevor er gegen die Lampe schaute.
    Sie warf ihr Licht gegen sein Gesicht und ließ sogar die schwarzen Härchen erkennen, die aus den Nasenlöchern wuchsen. »Vielleicht in eine Katze, wie?« Er lachte und schlug auf den Tisch. »Ja, aus meinem Hund ist eine Katze geworden. Irre, nicht?«
    »Ich sehe für ein Gelächter keinen Grund«, erklärte Suko. »Die Sache ist ernster, als Sie denken.«
    Donner trank einen Schluck Gin. »Wissen Sie was? Sie können mich mal kreuzweise!«
    Suko blieb sehr ruhig. »Das werde ich mir verkneifen. Ich wollte Sie trotz allem etwas fragen.«
    »Ja, tun Sie das.«
    »Da Sie nicht mal überrascht darüber sind, dass Ihr Hund verschwunden ist, werden Sie auch sicherlich nicht überrascht sein, wenn er plötzlich wieder auftaucht.«
    »Nein.«
    »Und das möchte ich erleben.«
    »Wollen Sie hier in meiner Nähe

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