0825 - Die Amokmacher
lieber weiter, bevor man uns zufällig entdeckt und angreift."
„Das hört sich vernünftig an", sagte der Gurrad, drehte sich um und ging weiter.
Er war noch keine zwanzig Schritte vor Ronald und der Überlebensspezialistin hergegangen, als Jennifer wie vom Schlag getroffen stehenblieb. „Was ist los?" fragte Tekener. „Hör doch", sagte sie flüsternd. „Haluter. Sie kommen. Sie haben uns entdeckt."
Ronald Tekener schloß die Augen. Und jetzt hörte er es auch. Von allen Seiten rückten sie heran. Es war offensichtlich, daß die Kolosse bemerkt hatten, wo ihre Opfer sich verbargen. „Und eben noch habe ich mich völlig sicher gefühlt", sagte Jennifer.
Jeynahl ließ sich in die Hocke sinken. Er preßte die Hände vor das Gesicht. „Dann werden wir eben kämpfen", erklärte er. „Wir werden kämpfen bis zum bitteren Ende."
*
Etwa zur gleichen Zeit landete ein Gleiter vor dem Haus von Bakor-Tars. Dieser kam sofort heraus, als die Maschine aufgesetzt hatte. „Cornor-Lerz", rief er überrascht. „Was führt Sie zu mir?"
„Verzeihen Sie mir, daß ich Sie in Ihrer Ruhe gestört habe", entgegnete Cornor-Lerz, nachdem er ausgestiegen war. „Ich habe wichtige Nachrichten."
„Bitte, kommen Sie." Der Techniker führte seinen Gast in den Salon. Die Frontscheibe hatte er mittlerweile repariert. Cornor-Lerz berichtete ihm, wie er Balku behandelt hatte. Bakor-Tars hörte ihm mit unbewegter Miene zu. Als Cornor-Lerz schließlich schwieg, gab er ihm mit einer freundlichen Geste zu verstehen, daß er absolut einverstanden mit ihm war. „Doch deshalb bin ich nicht hier", fuhr Cornor-Lerz fort. „Ich habe von verschiedenen Seiten bestürzende Nachrichten erhalten. Und darüber möchte ich mit Ihnen reden. Ich benötigte Ihre Hilfe."
„Ich höre. Was ist passiert?"
„Ich weiß, daß Sie dafür sind, mit einer Flotte in die Heimatgalaxis zurückzukehren und dort für Ordnung zu sorgen. Sind Sie wirklich dabei, eine Flotte zusammenzustellen? Und wann wollen Sie starten?"
Bakor-Tars ließ sich in einen der Sessel sinken. Seine drei Augen funkelten erregt. „Was reden Sie für einen Unsinn?" rief er empört. „Ich habe mich völlig zurückgehalten und um nichts gekümmert. Ich habe nichts mit einer Flotte zu tun, und ich werde auch nicht zur Heimatgalaxis fliegen. Ich habe mich Ihrer Ansicht angeschlossen, daß wir unsere Probleme hier auf Terzrock lösen müssen, oder wir werden sie überhaupt nicht mehr lösen."
„Im Raum von Deplont wird zur Zeit eine Flotte zusammengestellt und für den Start vorbereitet."
„Damit habe ich nichts zu tun."
„Ist das sicher?"
Bakor-Tars sprang auf und nahm eine kampfbereite Haltung ein. Cornor-Lerz ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. „Nun fangen Sie nicht auch noch an, verrückt zu spielen", bat er. „Die Lage ist kritisch für uns alle. Deshalb sollten wir versuchen, uns zu beherrschen."
Bakor-Tars ließ die Fäuste sinken. „Also gut. Ich habe nichts mit der Sache zu tun. Glauben Sie mir endlich?"
„Ich glaube Ihnen", entgegnete Cornor-Lerz. Er setzte sich wieder. „Wir müssen etwas tun. Wir dürfen nicht zulassen, daß die Flotte startet."
„Ich schlage Ihnen vor, daß wir uns auf einen gemeinsamen Weg einigen", sagte Cornor-Lerz. „Wenn wir alle Kräfte zusammenfassen, können wir die Situation vielleicht noch in den Griff bekommen."
Bakor-Tars stutzte. Er blickte sein Gegenüber forschend an. „Sie haben doch noch mehr, was Sie mir sagen wollen", bemerkte er unruhig. „Was gibt es noch?"
„Ross und seine Anhänger haben ein Verbrechen begangen", eröffnete er ihm. „Ich habe erfahren, daß sie Gurrads, Perlians und einige andere Intelligenzen aus dieser Galaxis überfallen und nach Terzrock entführt haben, um sie hier zu jagen und zu töten."
Bakor-Tars war starr vor Entsetzen. Erst in diesem Moment erkannte er, wie umfassend die Katastrophe war, von der sein Volk erfaßt worden war. „Wir haben schon zu lange gewartet", sagte Bakor-Tars endlich. „Ich fürchte, es ist zu spät."
„Wir müssen alle Kräfte mobilisieren, die noch zu einem normalen und kontrollierten Handeln fähig sind,"
„Und dann?"
„Dann müssen wir dafür sorgen, daß die Flotte nicht startet und daß die Entführten wieder auf ihre Heimatwelten zurückgebracht werden. Wir müssen veranlassen, daß der angerichtete Schaden behoben wird, und wir müssen angemessene Entschädigungen leisten."
„Und das alles ohne Gewaltanwendung? Sie glauben doch
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