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0826 - Der knöcherne Hexer

0826 - Der knöcherne Hexer

Titel: 0826 - Der knöcherne Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht weichen. Dann löschte sie hastig das Licht und zog sich ebenso hastig zurück. Sie rammte die Tür zu, schloss ab und presste ihre Stirn gegen die Innenverkleidung. Sekundenlang konnte sie die Beherrschung noch bewahren, dann brach es aus ihr hervor, und es waren nicht nur Worte, die aus ihrem Mund drangen. Aus den Augen schossen zugleich Tränen.
    »Die Schweine!« keuchte sie. »Diese verdammten Schweine. Sie haben – siehaben auf nichts…« Der Magen wühlte sich hoch, sie konnte nicht anders und musste sich übergeben.
    Im letzten Augenblick gelangte sie bis an die Spüle, wo sie sich erbrach.
    ***
    Viel besser ging es der jungen Frau auch nach einer halben Stunde nicht. Sie hatte sich nicht getraut, den Wagen noch einmal zu verlassen und den toten Hund anzuleuchten. Wie eine Statue hatte sie auf dem Bett gesessen, die Hände zusammengelegt und zu Boden gestarrt. Dass die Tötung des Hundes eine Warnung an sie gewesen war, stand fest. Sie konnte sich auch vorstellen, dass sie an der Reihe sein würde, wenn sie nicht tat, was man von ihr verlangte.
    Wegfahren!
    Vor einigen Stunden hatte sie noch gelacht, nun dachte sie anders darüber. Sie wollte kein Held sein, nicht in dieser Nacht, vielleicht später, dann aber würde sie nicht mehr allein sein, sondern mit einem Kollegen zurückkehren.
    Diese Nacht war für sie der blanke Horrortrip. Die Angst beherrschte und lähmte sie. Swenja fühlte sich nicht einmal dazu in der Lage, sich an das Steuer zu setzen und wegzufahren. Sie würde verunglücken und in irgendeinem Graben landen.
    Also doch bleiben?
    Es war noch nicht einmal Mitternacht. Sieben Stunden bis zum Hellwerden. Sieben verfluchte lange Stunden, bei denen sich jede Minute dehntewie ein in die Länge gezogener Kaugummi.
    Wieder stand sie auf. Diesmal mit einer heftigen und entschlossen wirkenden Bewegung. Sie blieb vor dem Fenster stehen und zerrte den Vorhang zur Seite.
    Es war nichts zu sehen, aber zu hören. Dumpfe Geräusche, als würden Tritte auf den Boden klopfen.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Swenja presste das Gesicht gegen die Scheibe, in der Hoffnung, mehr entdecken zu können, aber die Nacht blieb finster.
    Wer immer dort draußen war, er bewegte sich im Schutz der Nacht. Er sah sie nicht.
    Sie spürte den Ruck!
    Im ersten Augenblick wusste sie nicht, was es war. Aber sie hatte das Gefühl gehabt, als wäre sie in die Tiefe gesackt, doch nicht sie hatte sich bewegt, sondern der Wagen.
    Aber da war kein Loch an der Stelle, an der sie geparkt hatte. Das hätte sie zuvor gesehen, und gegraben hatte sicherlich niemand in der Nacht. Die Bewegung musste eine andere Ursache gehabt haben, und nach genauerem Nachdenken wusste sie auch, was es gewesen war. Die Reifen.
    Sie standen nicht mehr so hoch. Jemand musste an ihnen manipuliert haben. Durchstochen?
    Swenja Hart trat vom Fenster weg. Sofort stellte sie fest, dass der Wagen eine schiefe Ebene bildete, er lief nach hinten schräg weg.
    Also hatte man die hinteren Reifen zerstört.
    Da waren Gestalten in der Nacht. Menschen, die ihren Wagen belauerten und um ihn herumstrichen.
    Ihr wurde kalt.
    Nicht wegen der Temperatur. Es wardie Kälte, die von innen kam und allmählich in ihr hochstieg. Sie hatte dafür auch einen anderen Namen.
    Angst!
    ***
    Noch jemand war in dieser Nacht unterwegs. Ein Mann, der einen Rover fuhr und eigentlich schon längst hatte irgendwo einkehren wollen, um zu übernachten. Aber dieser Mensch hatte nicht mit den Tücken des Verkehrs gerechnet.
    Stau!
    Zweimal war ich hineingeraten, und beide Male hatte ich ungünstig zwischen zwei Abfahrten gestanden. So etwas nervt, da werden auch gelassene Menschen sauer. Ich war nur froh, keinen direkten Termin zu haben, bei dem es auf Zeit ankam.
    Vor Southhampton verließ ich die Autobahn und fuhr über Land in Richtung Exeter, das östlich von Dartmoor liegt. In dieser Gegend wollte ich mir ein Quartier für die Nacht suchen, denn die Dämmerung war schon längst hereingebrochen.
    Etwas Scheu hatte ich vor den Nebelfeldern gehabt, da allerdings konnte ich aufatmen. Sie waren nicht vorhanden, selbst über dem Gebiet von Dartmoor schwebte kaum Dunst.
    Gasthöfe gab es genug. Die meisten gefielen mir nicht. Deshalb fuhr ich in eine kleine Stadt. An deren Rand fand ich ein altes Hotel, das allerdings neu war und nur auf den ersten Blick hin so alt aussah. Man hatte die Fassade erhalten, von innen renoviert, und hinter den großen Scheiben im Erdgeschoss leuchtete warmes

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