Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0826 - Der knöcherne Hexer

0826 - Der knöcherne Hexer

Titel: 0826 - Der knöcherne Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in diesem verlassenen Kaff zwei neue Reifen für ihr Wohnmobil besorgt, wie?«
    Der Rothaarige schwieg. Dafür übernahm Scott Mullion wieder das Wort. »Ihr beide könnt trotzdem verschwinden. Da steht doch dieser Rover, mitdem du gekommen bist. Setzt euch rein und haut ab. Der Blonden geben wir zehn Minuten, um zu packen, ab dann wird es nicht mehr erfreulich für euch.«
    »Was haben Sie denn mit uns vor?« fragte ich. »Über die Klippen ins Meer stürzen? Uns erschießen…?«
    »Wäre eine Möglichkeit.«
    »Aber auch Mord. Klar, wenn es um große Dinge geht, spielt ein Menschenleben keine Rolle. Nur würden Sie die Landschaft Cornwalls mit einer Zuchthauszelle eintauschen. Ich weiß nicht, ob das Sinn der Sache ist. Am besten wäre es, wenn wir zusammenarbeiten. Dass Sie hier ein Problem haben, sieht selbst ein Einäugiger, und möglicherweise können wir Ihnen dabei helfen, das Problem zu lösen.«
    Der Leuchtturmwächter lachte mich aus. »Wie willst du uns schon helfen?«
    »Denken Sie doch mal nach. Ich bin nicht nur zum Spaß hier erschienen.«
    Er dachte wirklich nach, denn er erkundigte sich nach dem Grund.
    Meine Antwort war schlicht, aber treffend. »Es geht einzig und allein um die Gebeine.«
    Mit dieser direkten Art hatten die Männer nicht gerechnet. Sie waren nicht in der Lage, etwas zu sagen. Sie schwiegen betreten, wobei vier von ihnen den Anführer anblickten, als erwarteten sie von ihm die große Rede.
    Er stellte nur stotternd eine Frage. »Ahm – welche Gebeine denn?«
    »Diejenigen Knochen, die Miss Hart gefunden hat. Sie wissen doch auch davon – oder?«
    Er schaute zu Boden. »Nichts Genaues weiß man hier.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Wir wollen unsere Ruhe haben.«
    »Haben Sie die denn?« erkundigte ich mich spöttisch.
    Der Tonfall hatte ihm nicht gefallen. Mullion hob den Kopf und schaute mich jetzt an. »Was soll das nun wieder heißen? Wir hatten unsere Ruhe, bis diese – diese – Frau erschien.« Er nickte an mir vorbei, denn Swenja war ins Freie getreten.
    »Diese Frau ist mutiger als Sie alle zusammen, denn sie hat das entdeckt, vor dem Sie hier sich fürchten. Nicht wahr?«
    Swenja gab die Antwort. »Sicher. Ich hatte in der Nacht Besuch von einem Skelett. Und es ist auch dafür verantwortlich, dass meine Reifen zerfetzt wurden. Ich kann euch auch einen zerfleischten Hund zeigen. Das Monster hat ihn regelrecht zerrissen. Und Ihre Furcht verstehe ich auch, ich begreife nur nicht, dass Sie nichts dagegen unternommen haben. Sie wussten doch sicherlich Bescheid. Haben Sie sich nicht getraut, das lebende Skelett zu stellen?«
    Eigentlich hätten wir jetzt eine Antwort erhalten müssen, aber keiner der Männer sprach auch nur ein Wort. Sie blieben stumm, starrten auf ihre Fußspitzen, und ihre Gesichter waren ebenso grau geworden wie der Himmel über uns.
    »Kein Kommentar?« rief ich ihnen entgegen.
    »Das geht euch nichts an!«
    »Doch, Mr. Mullion, es geht uns etwas an«, erklärte ich. »Es geht mich sogar beruflich etwas an. Hätten Sie versucht, mich anzugreifen, wäre das eine Attacke auf einen Polizeibeamten gewesen. Ich bin Scotland-Yard-Mann, das sollten Sie sich hinter die Ohren schreiben, bevor sie von hier verschwinden. Eines noch. Ich werde sicherlich Fragen haben, und Sie können sich ausrechnen, wie die lauten werden. Sie können sich jetzt schon gewisse Antworten überlegen, aber kein Blabla, sondern exakte Tatsachen. Und nun möchte ich, dass Sie gehen.«
    Wütend, böse, aber auch unsicher schauten sie mich an. Scott Mullion holte tief Luft, nur traute er sich nicht, etwas zu sagen. Der schluckte seine Antwort herunter.
    Dann gingen sie. Mullion hatte genickt, die anderen drehten sich um und nahmen den gleichen Weg, den sie gekommen waren. Nur schauten wir jetzt auf ihre Rücken.
    Als sie außer Hörweite waren, sprach Swenja Hart. »Verdammt noch mal, das hätte ich nicht für möglich gehalten, dass Sie das schaffen. Das ist ja ein Wunder.«
    »Überhaupt nicht. Sie haben eingesehen, dass es besser für sie ist, den Rückzug anzutreten. Außerdem sind diese Menschen keine Verbrecher. Sie sind normale Leute, etwas wunderlich zwar, wie die meisten hier in diesem Land, aber mit Gangstern können sie nicht verglichen werden.«
    »Ja, das stimmt wohl«, murmelte Swenja. Dann hob sie die Schultern. »Ich verstehe das trotzdem nicht. Ich habe die Knochen gefunden, ich habe sie gefilmt, ich habe mir den Streifen angeschaut und diese seltsame Wolke darüber

Weitere Kostenlose Bücher