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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Station - und wo steckten sie jetzt?
    Nach einem letzten Blick auf das geheimnisvolle Gerät machte sich Scerp erneut auf die Suche.
    Wenn es Hinweise gab, dann weiter im Innern der eigentlichen Station.
    Die runde Halle besaß mehrere Ausgänge, Scerp nahm den mittleren, weil er am breitesten war.
    Auch hier spendeten die Leuchtplatten gleichmäßige Helligkeit. Wände, Decke und Boden waren glatt, wie abgeschliffen oder aus dem Fels geschmolzen. Außer den eigenen Schritten war nichts zu hören. Nichts deutete darauf hin, daß sich außer Scerp noch jemand in der Station aufhielt, und doch wurde der Arko-nide das Gefühl nicht los, nicht mehr allein zu sein.
    Als er zwanzig Meter weit vorgedrungen war, blieb er stehen. Rechts und links sah er zwei Türen aus einem unbekannten Material. Den Strahler schußbereit, stieß er vorsichtig mit dem Fuß gegen die rechte, die sich sofort öffnete. Sie war nicht verschlossen gewesen.
    Er blickte in einen Raum, den man im ersten Moment für ein Appartement halten konnte. Es gab einen Tisch, zwei bequeme Sessel, ein Schrank und mehrere Regale, die mit kleinen Päckchen angefüllt waren. Genau gegenüber der Tür stand ein niedriges Bett.
    Die Decken waren zurückgeschlagen, die Kissen noch eingedrückt.
    Scerp trat schnell ein und stellte sich mit dem Rücken zur Wand. Der Raum hatte keinen zweiten Eingang. Dem Rebellenführer war klar, daß der oder die Unbekannten humanoi-de Formen besaßen, darauf deutete alles hin. Das Bett war noch in dieser Nacht benutzt worden - Scerp bildete sich ein, die in ihm verbliebene Körperwärme regelrecht riechen zu können. Aber das war Einbildung, denn die Entlüftungsanlage funktionierte einwandfrei.
    Das Zimmer auf der anderen Seite des Ganges war nur auf den ersten Blick mit dem zuerst entdeckten identisch. Zwar arbeitete auch hier die Lufterneuerungsanlage tadellos, aber es konnte kein Zweifel daran aufkommen, daß der Raum seit langer Zeit nicht benutzt worden war.
    Scerp kehrte auf den Gang zurück und drang weiter in die Station ein. Schon zehn Schritte weiter entdeckte er die nächsten Türen.
    Hinter der rechten lag eine automatische Küche und, durch einen Hermetvorhang getrennt, ein Badezimmer.
    Der Raum hinter der linken Tür bot die eigentliche Überraschung: eine Kontrollzentrale!
    Im Vergleich zur Kommandozen-trale eines Raumkreuzers wirkte sie bescheiden und behelfsmäßig. Vielleicht ließ sich mit ihrer Hilfe eine ständige Beobachtung des Planeten Fogha ermöglichen, mehr aber auch nicht.
    Scerp machte in diesem Augenblick den Fehler, alles vom Standpunkt der ihm vertrauten arkonidi-schen Technik aus zu beurteilen, was selbstverständlich zu einer falschen Einschätzung von Zweck und Leistung der ihm fremden Kontrollinstrumente führte. Zu seiner Entschuldigung sei angeführt, daß viele der Schaltanlagen und Instrumente ihn entfernt an jene erinnerten, die er kannte.
    Auf einem der Bildschirme - es war der einzige, der offensichtlich in Betrieb war - erkannte Scerp einen Planeten, aber es war nicht Fogha. Seine Oberfläche, wenigstens jene, die dem Beschauer zugewandt war, bestand aus Eis und Schnee. Das Dämmerlicht verriet die fehlende Sonne. Aber es waren auf dem schwarzen Hintergrund des Himmels auch keine Sterne zu sehen.
    Ein Himmel ohne Sterne...?
    Scerp trat einen Schritt vor, um sich Gewißheit zu verschaffen, dann fand er seine Vermutung bestätigt. Das Bild auf dem Schirm war kein „lebendes" Bild, sondern eine ganz einfache Projektion. Sie veränderte sich niemals.
    Zeigte es - vielleicht als ständige Erinnerung gedacht - die Heimatwelt der Intelligenzen, die diese Station erbaut hatten? Oder hatte es einen anderen Sinn, den er nicht einmal erraten konnte?
    Scerp hörte irgendwo ein Geräusch und huschte blitzschnell in Deckung. Seine Ohren konzentrierten sich auf das, was sie zu hören vermochten, aber viel war es nicht. Es klang wie müde, schleppende Schritte, die sich näherten, das war alles.
    Es war genug!
    Scerp, obwohl kühl und gelassen, umklammerte krampfhaft Kolben und Schaft seines Impulsstrahlers. Es war nicht das erste Mal, daß er fremden Intelligenzen begegnete, aber diesmal schien es ihm etwas anders als sonst zu sein. Lange genug hatte er allein auf dieser Welt gelebt, und nun war plötzlich jemand da, von dessen Existenz er niemals etwas geahnt hatte.
    Jemand, dessen Volk zumindest auf der gleichen Intelligenzstufe stand wie sein eigenes.
    Vor der Tür hielten die Schritte an.
    Scerp

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