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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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sauren Apfel beißen.
    Aber wenn sie diese Angelegenheit hinter sich gebracht hatten, würde sie das tun, weshalb sie eigentlich jetzt schon hergekommen war: das Buch wegwerfen; es notfalls zerstören.
    Es war einfach zu gefährlich und, wie sich eben herausstellte, auch zu unberechenbar. Es durfte nicht die völlige Kontrolle über Zamorras Leben erlangen.
    Plötzlich war die Katze im Zimmer.
    Nicole hatte nicht gesehen, wie sie hereingekommen war. Sie wusste nur von einer Beobachtung Zamorras her, dass für das Tier Wände und verschlossene Türen kein Hindernis darstellten. Wie die Katze das zustande brachte, begriff sie nicht.
    Mogelte sie ihre Moleküle zwischen denen der Wände hindurch? Immerhin - im atomaren Bereich gab es zwischen den Molekülketten genügend Platz für ein solches Durchdringen. Nicht einmal Plastronitstahl, der Werkstoff, aus dem die Ewigen ihre Raumschiffe bauten, war in sich kompakt genug, um das zu verhindern.
    Aber so, wie Nicole es einschätzte, gab es hier noch eine ganz andere Möglichkeit, fernab der Technik.
    Es musste mit Magie zu tun haben. Vielleicht war es so etwas wie der zeitlose Sprung der Druiden, nur in wesentlich verlangsamter Form. Wenn ein Silbermond-Druide seine Position wechselte, spielten Wände ebenso wenig eine Rolle wie Entfernungen.
    Und da war auch noch Merlins Stern, Zamorras Amulett, dieses magische Werkzeug und Wunderwaffe zugleich. Es konnte sowohl von Zamorra als auch von Nicole zu sich gerufen werden und überwand dabei innerhalb von Sekunden nicht nur große Entfernungen, sondern durchdrang auch im Wege befindliche feste Materie.
    Überrascht erkannte sie, dass sie sich beide um dieses »Wie« noch nie wirklich Gedanken gemacht hatten. Wieder eines der unerforschten Rätsel, die das Amulett umgaben…
    Sie wandte sich wieder dem Buch zu, um es zuzuklappen und ihm damit zumindest einen Teil seiner Wirkung zu nehmen. Aber im gleichen Moment sprang die Katze auf den Tisch und auf das Buch.
    »Geh da weg, Katze!«, fuhr Nicole sie an. »Weg da, fort, husch!«
    Aber die Katze dachte gar nicht daran, der verbalen Gewalt zu weichen. Da griff Nicole zu, um das Schnurrgetier vom Buch zu hieven.
    Prompt schlug die Katze die Krallen in die Buchseiten. Sie fauchte. Als Nicole sie anheben wollte, waren die Krallen so fest verankert, dass das Buch mit hochgehoben wurde.
    Die Seiten rissen dabei nicht auf. Sie bestanden nicht aus Papier, sondern aus Dämonenleder.
    »Verdammt, lass das Buch los!«, befahl Nicole.
    Die Katze hatte ihre Ohren wohl auf Durchzug geschaltet.
    Schließlich ließ Nicole sie wieder los. Katze und Buch fielen auf den Tisch zurück.
    »Warum tust du das, Untier?«, fragte Nicole. Aber natürlich blieb auch diese Frage unbeantwortet.
    Kurz überlegte sie, ob sie nicht Buch und Katze gemeinsam wegwerfen sollte, jetzt gleich, sofort. Aber dann verzichtete sie doch auf eine solche Aktion.
    Das Siegel war gerade erst geöffnet worden, die Aufgabe noch nicht erfüllt. Wer mochte wissen, was geschah, wenn Nicole auf diese radikale Art in den Ablauf der Dinge eingriff?
    Vielleicht wurde die Gefahr dadurch nur noch größer!
    Sie seufzte und verließ das »Zauberzimmer«.
    Die Katze begleitete sie. Diesmal benutzte sie wie Nicole die Tür. Sie wartete fast bis zum letzten Moment, dann sprang sie vom Tisch und hetzte durch den Raum und zur Tür hinaus.
    »Wenn es doch eine Möglichkeit gäbe, wenigstens einen Raum vor dir sicher zu machen«, seufzte Nicole.
    »Mau!«, machte die Katze.
    ***
    Diesmal hatte Torngaur etwas mehr Zeit gefunden und konnte seine Magie gegen den Drachen einsetzen. Damit konnte er zwar nicht verhindern, dass das Biest Rontorr schnappte, aber es bekam ilm mit den Zähnen nicht richtig zu fassen. Mit einem lang gezogenen Schrei rutschte der Dämon ab und stürzte wieder zu Boden. Schwarzes Blut strömte aus mehreren Wunden.
    Um den Drachenkopf flirrten violette Funken.
    Torngaur verstärkte seine Magie. Er musste den Drachen abwehren, musste ihm einen Denkzettel verpassen. Vielleicht konnte er es sogar schaffen, ihn schwerer zu verletzen und dann zu töten, aber daran wollte er jetzt noch nicht denken. Erst einmal musste er ihn überhaupt in den Griff bekommen.
    Doch das war schwieriger, als er gedacht hatte, schließlich verfügte auch der Drache über Magie. Und er war im Gegensatz zu den beiden Silbermond-Druiden nicht blockiert! Zum einen reichten dafür die magischen Kräfte der drei - jetzt nur noch zwei! - Dämonen nicht aus,

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