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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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in ihren letzten Stunden wirklich furchtbar ausgesehen. [4]
    Davon wusste Ted natürlich nichts, und er würde es wahrscheinlich auch nie erfahren. Das hatten sie Carlotta versprochen.
    Was sie Ted allerdings erzählen würden, wenn sie wieder zusammentrafen, das war noch unklar. Aber er musste wenigstens erfahren, dass sie tot war, damit er in seiner Verzweiflung keinen Privatkrieg gegen die Dynastie vom Zaun brach. Das konnte nur zu einem Fiasko führen.
    Sie schob die Gedanken von sich und begann zu arbeiten. Es gab einiges zu erledigen. Der übliche Kleinkram, aber auch Berichte über die jüngsten Ereignisse, aus denen dann unter Umständen Artikel für Fachzeitschriften und Universitätsbibliotheken gewonnen werden konnten, die stets sehr umstritten waren. Denn nicht immer ließ sich parapsychologische Forschung klar von Dämonenjagd trennen, und es gab unter den Psychologen und speziell auch unter den Parapsychologen eine breite Front der Ablehnung. Es konnte ja nicht sein, was nicht sein durfte, und wer selbst nur mit der Theorie befasst war, übersah leicht, dass die Wahrheit doch weitaus vielschichtiger war.
    Aber Wissenschaftler hatten schon immer nur bis zu ihrem eigenen Tellerrand geschaut und deshalb den Suppentopf gar nicht erst gefunden - was nicht nur für diesen an sich recht trockenen Zweig der Psychologie und ihrer Spielarten galt, sondern für viele andere Fachrichtungen ebenfalls.
    Dass es Wesen im Universum gab, die schneller als das Licht von Stern zu Stern flogen, hatte gefälligst unmöglich zu sein. Dass die Schwerkraft verändert oder ganz aufgehoben werden konnte, ebenfalls.
    Nicole sichtete Notizen, verglich, schrieb… die Zeit verging schneller, als sie dachte. Als plötzlich Zamorra hinter ihr stand, zuckte sie zusammen.
    »Schon so fleißig am frühen Morgen?«, wunderte er sich.
    Sie schwang mit dem Drehsessel zu ihm herum, nicht ohne eben noch »Alle Dateien speichern« in das Mikrofon der Sprachsteuerung gesagt zu haben. Sie erhob sich, umarmte und küsste Zamorra.
    »Wie geht es dir?«, fragte sie. »Hast wenigstens du schlafen können?«
    »Sicher. Du nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Woran liegt’s? Habe ich geschnarcht?«
    »Nein, cheri. Aber du warst sehr unruhig. Ich glaube, das hat mich geweckt. Ich konnte anschließend nicht mehr einschlaf en. Ist dir eigentlich die Katze schon begegnet?«
    »Ich habe geahnt, dass sie hier ist«, sagte er leise. »Ich hatte einen Traum. Einen Albtraum, möchte ich fast sagen. Eine fremde Landschaft, ein Drache…«
    »Auf dem Teri ritt.«
    »Woher weißt du das?«, fragte er überrascht.
    »Das sechste Siegel ist offen. Wann hast du das gemacht?«
    »Ich war das nicht…« Betroffen ließ er sich in dem zweiten von insgesamt drei Sitzen an dem großen, hufeisenförmig geschwungenen Arbeitstisch mit den Computerterminals sinken. »Ich kann es nicht gewesen sein. Ich müsste doch davon wissen, und ich müsste entsprechend geschwächt sein.«
    »Aber wer war es dann? Sag jetzt nicht, die Katze!«
    »Sage ich ja auch nicht. Aber ich begreif’s einfach nicht. Es kann doch nicht sein, dass so ein Siegel von allein aufgeht!«
    »Warum nicht?« Unwillkürlich fröstelte Nicole.
    Hatte sie nicht eben noch daran gedacht, dass Wissenschaftler ignorant waren und das Naheliegende nicht sehen konnten, weil sie es nicht sehen wollten? Aber dass auch Zamorra neuerdings zu dieser Spezies gehören sollte, war unglaublich. Gerade er mit seinen Erfahrungen stand doch in Sachen Forschung allem Neuen offen gegenüber.
    »Vielleicht«, überlegte sie, »ist dieses diabolische Buch ungeduldig geworden. Immerhin liegt es eine Weile zurück, dass das fünfte Siegel geöffnet wurde. Damals, nach der Sache mit den Sauroiden und der mit dem Dämon, der die Traumzeit der australischen Ureinwohner manipulieren wollte…« [5]
    »Es fällt mir schwer zu glauben, dass das Buch von sich aus aktiv wird«, sagte Zamorra. »Das ist theoretisch unmöglich.« Er hob die Hand, als er sah, dass Nicole etwas sagen wollte. »Theoretisch unmöglich. Von der Praxis habe ich nichts gesagt.«
    »Es kann also immerhin sein.«
    »Damit würde das Buch aber zu einer immensen Gefahr«, sagte er. »Wenn die Siegel von sich aus aufgehen und Aufgaben stellen, kann das auch zur ungüstigsten Zeit passieren. Dann nämlich, wenn wir mit einer ganz anderen Sache beschäftigt sind. Was hat dann Vorrang? Unsere Aktion oder das Buch? Und was passiert, wenn die Aufgabe des Buches nicht

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