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0829 - Der Alpen-Teufel

0829 - Der Alpen-Teufel

Titel: 0829 - Der Alpen-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht sah?«
    »Nein.«
    »Wie heißt der Mann denn? Wo lebt er?«
    »Sie können nicht mehr mit ihm sprechen«, sagte Herr Brandner, »er ist tot.«
    »Ach.«
    »Ja, er ist das dritte Opfer des Alpen-Teufels geworden. Jetzt können Sie natürlich spekulieren, das haben wir auch getan, aber wir sind zu keiner Lösung gekommen. Für alle hier im Ort war es auch besser, daß man die Sache totschwieg. Keiner wollte etwas damit zu tun haben, bis es eben zu den Taten kam.«
    »Verstehe«, murmelte ich. »Es gibt also keine Zeugen mehr, die etwas über die Beerdigung sagen können.«
    »Richtig.«
    Suko und ich schauten uns an. Dabei wurden wir von den Brandners beobachtet. Sie trauten sich auch, eine Frage zu stellen und sprachen uns zugleich an. »Glauben Sie denn jetzt, daß er gar nicht tot ist? Daß alles nur ein Bluff war?«
    »Es kann sein.«
    Helene Brandner schlug die Hände klatschend zusammen. »Aber warum denn, zum Teufel?«
    »Sie haben das Wort erwähnt«, sagte Suko.
    »Teufel?«
    »Richtig. Wenn mich nicht alles täuscht, hat dieser Paul etwas mit dem Teufel zu tun gehabt. Er war doch sein großer Meister. Er hat viel von ihm gesprochen. Das ist, denke ich mir jedenfalls, Theorie. Ich frage Sie jetzt, wie die Praxis aussieht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Was er alles tat.«
    Die Brandners schauten sich an. Durch ein Zeichen gab Helene ihrem Mann zu verstehen, daß er antworten sollte. »Nun ja, er führte irgendwelche Rituale durch. Nicht im Ort selbst, er verzog sich in einsame Gegenden in den Bergen. Dort zündete er ein Feuer an, er soll angeblich um die herumgetanzt sein, sagen die einen. Die anderen haben ihn in der Nacht heulen hören wie ein Tier.«
    »Heulen…?«
    Der Hotelier nickte Suko zu. »Richtig.«
    »Tier ist mir zuwenig. Könnte man auch Wolf sagen?«
    »Ja, das auch.«
    »Interessant«, murmelte Suko.
    »Wieso das denn? Das kann doch nie interessant sein, denke ich mir. Heulen wie ein Wolf, das ist…« Er schüttelte den Kopf. »Denken Sie da an einen bestimmten Wolf?«
    »Was meinen Sie denn?«
    »An einen Werwolf.«
    »Bitte, Herbert!« Frau Brandner blitzte ihren Mann an. »Wie kannst du so etwas sagen? Werwölfe gibt es nicht. Man liest in irgendwelchen Geschichten darüber. Es gab auch ein Rotkäppchen, das von einem Wolf gefressen wurde, doch das ist ein Märchen. In der Wirklichkeit kommt so etwas nicht vor.«
    »Ich habe nur gefolgert.«
    »Und nicht schlecht«, sagte ich.
    Ein scharfer Blick der Frau traf mich. »Sagen Sie nur, Sie glauben auch daran?«
    »Möglich.«
    »Das ist doch Quatsch. Es ist überhaupt alles, war wir hier reden, Quatsch, finde ich.«
    »Kann, sein«, gab ich lächelnd zu. »Um sicherzugehen, müßte man Pauls Grab öffnen. Dann hätten wir den Beweis, ob er tatsächlich unter der Erde liegt.«
    »Sie glauben nicht daran?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll, Frau Brandner. Nach allem, was Sie und Ihr Mann uns berichtet haben, ist doch alles möglich. Die Beerdigung war eine Farce. Sie lief nicht normal ab. Sie ist irgendwie anders gewesen. Sie hat sich… nun ja, bei Nacht und Nebel abgespielt, als hätte jemand etwas zu verbergen gehabt. Manche Menschen sind seltsam und ungewöhnlich. Manche sind dazu noch verdammt gefährlich, daran sollten Sie denken.«
    »Meine Güte, das hörte sich an, als würden Sie Paul für den Mörder halten?«
    »Man sprach auch von großen Wunden, die den bedauernswerten Opfern gerissen wurden«, sagte Suko. »Und so etwas deutet auch auf eine Bestie hin und nicht auf einen Menschen.«
    Die Brandners wollten nicht zustimmen. Es war ihnen alles zu phantastisch. Es war Herbert Brandner, der dagegen sprach, während seine Frau den Kopf schüttelte. »Der Mörder kann auch eine Waffe benutzt haben. Irgendein Ding, das große Löcher in den Körper eines Menschen reißt. Davon gibt es genug.«
    »Ja, da haben Sie recht.«
    »Also ist alles Spekulation, Herr Sinclair.«
    »Sicher. Auch wir sind durch Zufall an den Fall geraten und haben uns…«
    »Pardon, wenn ich Sie unterbreche, Herr Sinclair, aber das kann ich nicht so recht glauben. Sie haben uns sehr konkrete Fragen gestellt. Das erinnerte mich an die Polizisten, die jeden Bewohner des Ortes verhört haben, und ich könnte mir vorstellen, daß Sie nicht als harmlose Urlauber hergekommen sind.«
    Mein Lächeln war breit und freundlich. »Sie vergessen dabei, daß wir Engländer sind. Bis zu uns auf die Insel haben sich diese bizarren Morde noch nicht

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