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083 - Der Moloch

083 - Der Moloch

Titel: 083 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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erstickt.
     

     
    Als die anderen, durch den Schrei alarmiert, zu Adrian Wests Kabine kamen, mußte Parker sie erst mit einem Nachschlüssel öffnen. Die Badezimmertür ließ sich nicht aufmachen, da der Schlüssel von innen steckte. Sie brachen die Tür mit einem Brecheisen auf.
    Ihnen bot sich ein grauenhafter Anblick. Vor dem Tisch mit dem Vergrößerungsapparat türmte sich ein mannsgroßes, gallertartiges Gebilde, das konvulsivisch und wie in Ekstase zuckte.
    Während die anderen flüchteten, stellte sich Dorian dem Ungeheuer entgegen. Er hatte eine 25-LiterPropangasflasche auf den Rücken geschnallt, die mit einem Leitungsschlauch verbunden war. Dorian entzündete das dem Endstück entströmende Gas und vernichtete das Ungeheuer in der fauchenden Lohe, bevor es sich in die Kabine flüchten konnte.
    Bedauerlicherweise wurde durch die Flammen auch die Laboreinrichtung zerstört, und die von West entwickelten Beweisfotos verbrannten.
     

     

Dorian hatte die Gaszufuhr so weit gedrosselt, daß aus der Schlauchmündung nur eine wenige Zentimeter lange Flamme züngelte. So stieg er zum Mannschaftsraum hinunter. Bevor er unter Deck verschwand, blickte er noch einmal zu den anderen zurück.
    Parkers Gesicht war hinter der Heckscheibe des Kommandostandes zu sehen. Er hatte wieder das Ruder übernommen, wenngleich er wissen mußte, daß seine Bemühungen vergeblich sein würden. Vali winkte schwach. Ihr Gesicht war eine ausdruckslose Maske. Geronimo stand neben ihr und hatte ihr die Hand kameradschaftlich auf die Schulter gelegt. Dahinter drängten sich die Mädchen, der in wenigen Stunden um Jahrzehnte gealterte Domenico Clerici mitten unter ihnen. Nur Fabienne Mercier und Doris Reiter fehlten. Sie hielten auf der Plicht bei dem bewußtlosen Clifford Montgomery Wache.
    Dorian hielt die Gasflamme vor sich, während er unter Deck kletterte. In dem leicht flackernden Licht sah er den leeren Vorraum, in dem es vier Türen gab. Außer dem leisen Fauchen des entströmenden Gases war kein Geräusch zu hören.
    Der Dämonenkiller öffnete die erste Tür. Dahinter lag die Duschkabine mit dem WC. Der Raum war leer. Hinter der zweiten Tür lag die Kapitänskajüte. Auch sie war leer, das konnte Dorian mit einem einzigen Blick feststellen. Er öffnete sogar den Kleiderschrank und war darauf gefaßt, daß sich der Moloch auf ihn stürzen würde, doch geschah nichts dergleichen. Auch die Kabine des Ersten Offiziers war verlassen. Blieb nur noch der Mannschaftsraum.
    Dorian trat die Tür auf und ließ eine meterlange Stichflamme in den dahinterliegenden Raum schießen, um sich gegen Überraschungen abzusichern. Aber der Moloch unternahm keinen Angriff. Dorian wagte sich in die Mannschaftsunterkunft. Er richtete die Gasflamme gegen jede Koje, doch in ihrem Schein konnte er außer den zerwühlten Decken nichts entdecken. Nicht einmal ein faustgroßes Stück der Körpermasse des Molochs zeigte sich. Die beiden Fragmente des Monstrums schienen wie vom Erdboden verschwunden.
    Dorian überlegte, wo sie sich versteckt halten konnten, kam aber zu keinem Ergebnis, denn es gab keinen Winkel, den er nicht untersucht hatte. In Luft konnten sich die Ungeheuer jedoch nicht aufgelöst haben, ebensowenig wie sie geflüchtet sein konnten. Sie waren im Vorschiff unter Deck verschwunden und noch nicht wieder aufgetaucht. Also mußten sie noch hier sein.
    Während Dorian seinen Gedanken nachhing, starrte er zufällig auf eine der Decken in den Kojen. Es war ihm plötzlich, als hätte sich die Decke bewegt.
    Natürlich! Konnte der Moloch nicht jede beliebige Gestalt und Form annehmen? Wenn er schon lebende Menschen so naturgetreu im Aussehen nachahmen konnte – ja, sogar imstande war, ihren Charakter nachzuäffen – dann mußte er noch leichter tote Gegenstände imitieren können.
    Die Lösung war so einfach, und doch traf die Wahrheit den Dämonenkiller wie ein Blitz.
    Ohne lange zu überlegen, drehte er den Schlauchverschluß bis zum Anschlag auf. Eine Feuerlohe schoß heraus.
    In die Decken kam plötzlich Leben. Sie rotteten sich zusammen, bis sie dicke Klumpen bildeten, und versuchten durch die Flammenwand auszubrechen. Aber der Dämonenkiller war auf der Hut. Die zuckende, sich windende Körpermasse des Ungeheuers brannte. Einmal hatte es den Anschein, als wollte der Moloch menschliche Gestalt annehmen. Dorian glaubte für einen Moment, die Gesichtszüge eines Kindes – eines Mädchens zu erblicken. Aber er ließ sich dadurch von seinem

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