Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
083 - Der Tod trägt eine Maske

083 - Der Tod trägt eine Maske

Titel: 083 - Der Tod trägt eine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
auf, und als wir nebeneinander ritten, sprang ich hinüber. Dabei konnte man sich den Hals brechen. Ich hoffte, daß mein Schutzengel nicht gerade jetzt wegsah.
    Wir stürzten, überschlugen uns, und ich bekam wieder eine Ladung Sand in den Mund. Fodda wehrte sich, doch er verlor auch diesen erbitterten Kampf nach kurzer Zeit.
    Nur mein Pferd kehrte um. Das andere Tier verschwand hinter einem Dünenrücken. Ich brachte Fodda zu den Holzkreuzen zurück.
    Plötzlich wurde meine Kehle eng. »Scarpatt!« krächzte ich.
    Niemandem war aufgefallen, daß er verletzt war, und er hatte nichts gesagt. Aber ich sah sein Blut in den Sand tropfen und eilte besorgt auf ihn zu.
    Scarpatt hatte Fodda zurückgestoßen, damit diesen Ugars Schwert nicht traf, und dabei hatte er selbst etwas abbekommen. Sein linker Arm hing kraftlos herab.
    »Laß sehen«, sagte ich nervös.
    »Ist nicht so schlimm«, behauptete Scarpatt.
    »Spiel nicht den Helden. Du blutest sehr stark.«
    »Es ist nur eine Fleischwunde«, sagte Scarpatt.
    Ugar wirkte am Boden zerstört, denn er hatte Scarpatt diese Verletzung beigebracht - ob gewollt oder ungewollt, das spielte für ihn keine Rolle. Zerknirscht bat er Scarpatt, ihm zu verzeihen.
    Ich sah mir indessen die tiefe Fleischwunde an Scarpatts linkem Oberarm an. Es war fraglich, ob es Mr. Silver gelingen würde, die Wunde mit seiner Heilmagie zu schließen.
    Ramba hatte mit seiner Zaubersalbe bei Yerdyn einen beachtlichen Erfolg erzielt. Ich glaubte nicht, daß Mr. Silvers Heilmagie auch so stark war.
    Trotzdem rief ich den Ex-Dämon.
    Mr. Silver wies auf Fodda. »Paßt auf, daß er nicht noch mal verschwindet!«
    Die beiden Gezeichneten und Pater Severin waren Hindernisse, die Fodda nicht überwinden konnte.
    Mr. Silver untersuchte Scarpatts Arm. Es gelang ihm, die Blutung zu stoppen und die Heilung einzuleiten, aber es würde einige Zeit dauern, bis Scarpatt den Arm wieder gebrauchen konnte.
    Ugar nahm die rote Schärpe ab, die für ihn einen so immensen Wert hatte. Er machte daraus eine Schlinge für Scarpatts Arm und sagte: »Ich möchte, daß du die Schärpe behältst.«
    Scarpatt schaute Ugar groß an. »Aber sie ist zu wertvoll. Sie ist rot !«
    »Laß mich auf diese Weise wiedergutmachen, was ich dir angetan habe, mein Freund«, sagte er, und dann umarmte er Scarpatt.
    Mr. Silver hypnotisierte Fodda noch einmal. »Wo waren wir stehengeblieben?« fragte der Ex-Dämon.
    »Er sagte, die Gezeichneten würden noch leben, aber der Tod wäre ihnen gewiß«, rekapitulierte Pater Severin.
    »Wo befinden sich die Opfer?« wollte ich wissen. Ich dachte an Yerdyn, dem ich nicht mehr hatte helfen können. Vielleicht war der Jüngling noch nicht verloren.
    »Der Höllensturm brachte die Opfer zur magischen Fata Morgana«, sagte Fodda.
    »Alcarrax hat eine Luftspiegelung geschaffen?« fragte Mr. Silver. Fodda nickte.
    »Wo? Wo ist das?« wollte der Ex-Dämon ungeduldig wissen.
    »Nicht weit von hier.«
    »Kennst du den Weg?«
    Fodda nickte wieder.
    »Dann führ uns hin«, verlangte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Was passiert mit den Gezeichneten in dieser magischen Fata Morgana?« erkundige ich mich.
    »Dort wird ihnen ihre Kraft, ihr Leben ausgesaugt.«
    »Von Alcarrax?«
    »Nicht direkt von ihm«, antwortete Fodda, dem es in der Hypnose nicht möglich war, auch nur ein einziges Geheimnis für sich zu behalten. Wie es innerhalb dieser magischen Fata Morgana aussah, wußte Fodda nicht, und es war ihm auch nicht bekannt, wie die Gezeichneten nun genau ihr Leben verloren. Was ihm bekannt war, hatte er verraten. Auf alle weiteren Fragen mußten wir uns anderswo die Antworten holen.
    Diesmal sorgte Mr. Silver dafür, daß Fodda seiner hypnotischen Kontrolle nicht entgleiten konnte. Der Auserwählte bekam ein eigenes Pferd, und als er losritt, folgten wir ihm.
    ***
    Es dauerte lange, bis die Prinzessin sich beruhigte. Sie kroch über den kalten, schmutzigen Boden, lehnte sich an die Wand und versuchte die Fesseln zu lockern, die sich schmerzhaft in ihr Fleisch gruben.
    Schritte näherten sich irgendwann der Tür, und Ragu saß still. Die Tür wurde aufgeschlossen, und ein buckliger - Markiase schleifte seinen Klumpfuß in den Kerker.
    Die Prinzessin schaute den Dreiarmigen enttäuscht an. »Auch du, Helhyr?« fragte sie.
    Der Bucklige war ihr stets treu ergeben gewesen. Blind hätte sie sich auf ihn verlassen, und nun mußte sie feststellen, daß er ebenfalls die Seiten gewechselt hatte.
    »Ich bringe dir zu

Weitere Kostenlose Bücher