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083 - Morkans Horrorwürmer

083 - Morkans Horrorwürmer

Titel: 083 - Morkans Horrorwürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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atmosphärischen
Störungen aus dem Funkgerät in Zusammenhang stünde. Dann aber erkannte er, dass
es vom Becken her kam. Der Indianer hielt den Atem an. Das Knistern kam aus den
Wänden, in welche die riesige Scheibe eingelassen war! Und - es kam aus der
Scheibe selbst. Feinste Haarrisse entstanden! Das Glas gab unter einem
unerklärlichen Druck nach!
    Die
ersten Rinnsale sickerten durch die entstehenden Risse. Der Indianer wollte
nicht glauben, was er sah. »Oh, dios mio!«, entrann es seinen totenbleichen
Lippen. Seine Hände zuckten nach vorn, tasteten die glatte Glasfläche ab und
fühlten die Nässe, die zwischen seinen Fingern entlanglief. Ein daumendicker
Strahl schoss ihm plötzlich ins Gesicht.
    »Señor!« Itzhak kreischte wie von
Sinnen. Er warf sich herum, hörte es bersten, und bei der plötzlichen
Kehrtwende stolperte er zu allem Überfluss über die unterste Treppenstufe. Der
Wasserstrahl drückte durch den sich verbreiternden Spalt und klatschte über ihn
hinweg. Zehn, fünfzehn weitere Fontänen spritzten gegen die dunkle Felsenwand,
aus der das Kellergewölbe bestand. Itzhak rappelte sich panikerfüllt auf. Aus
dem Lautsprecher des Funkgeräts ertönte leises Knistern und dumpfes Dröhnen,
das auf die Vibration, die laufenden Dieselmotoren und das Funktionieren der
Pumpen zurückzuführen war. Itzhak stürzte auf den Apparat zu und legte den
Kippschalter um.
    »Señor!«, brüllte er, indem er das
Mikrofon an seine Lippen riss. »Das Becken... die Glaswand... reißt... es ist etwas
geschehen...«
    Dann
krachte es, als würden sich tausend Gewitter gleichzeitig entladen. Eine
Sturzflut ergoss sich in den Raum. Itzhak dachte noch an Flucht. Aber er konnte
den Gedanken nicht mehr in die Tat umsetzen. Das Wasser war schneller und die Wucht,
mit der es ihn traf, war so gewaltig, dass er mit seinen Körperkräften nichts
Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte. Das Funkgerät war an die elektrische
Stromversorgung des Hauses angeschlossen. Wasser und Strom kamen zusammen. Das
bedeutete für den Menschen, der dazwischen geriet, das sofortige Ende.
Knisternd sprangen die Funken auf der Flutwelle. Itzhaks Körper streckte sich,
wurde wie von einer unsichtbaren Hand herumgerissen und schwappte dann schlaff
und leblos in dem tosenden und brüllenden Wasser herum wie ein Korken auf stark
bewegter See. Die Glaswand zertrümmerte unter dem Druck der Wassermassen
vollständig. Zehntausend Liter Wasser überschwemmten die Kellerräume und die
Labors, die Morkan für seine wissenschaftliche Arbeit eingerichtet hatte.
    Mit
der Flut waren auch die riesigen Würmer, weiche, glitschige Körper, die sich
flink und schlangengleich in dem aufgewühlten Wasser bewegten, herausgetragen
worden. Die Geschöpfe aus dem Anbeginn der Erdzeit waren frei. Auf dem sich
beruhigenden Wasser schwammen Holzsplitter, Möbelstücke und Papier. Der Tote
war durch die Wucht des Wassers in eine Ecke
gepresst worden. In seltsam verkrampfter Haltung war er zwischen einer Mauer
und einem Eisenträger eingezwängt und im Wasserauftrieb stiegen seine Haare
nach oben, so dass es aussah, als wäre ein schwarzes Netz über seinen Schädel
gespannt. Die Funkanlage war total zertrümmert. Sie wurde noch immer mit Strom
versorgt, und tödliche Funken tanzten auf der Wasseroberfläche.
    Aber
den Würmern machte diese Situation nichts aus, obwohl auch sie organisch waren
und ihnen eigentlich das gleiche Schicksal wie Itzhak hätte drohen müssen. Die
Würmer waren eigenartige Lebewesen. Und wahrscheinlich hatten weder Professor
Morkan noch Itzhak niemals die Gelegenheit gefunden, sie genau anzusehen.
Unterhalb eines ihrer Enden zeigten sich die Ansätze langer, spitzer Mäuler.
Sie waren noch halb zugewachsen, so, als befänden sie sich in einem fötalen
Zustand und würden sich noch entwickeln. Zähne waren zu erkennen. Spitz und rasiermesserscharf...
    Es
war unvorstellbar, dass Morkan dies hatte übersehen können. Es gab keinen
Zweifel: mit den Würmern hatte sich während der letzten Minuten eine Wandlung
vollzogen. Aber bei dieser Verwandlung war aus etwas scheinbar Harmlosem etwas Gefährliches
geworden. Der schwimmende Tod...
    Itzhak
bekam es nicht mehr mit. Und das war gut so. Die spitzen Enden stießen ihn an,
die im Ansatz zu sehenden Zähne zerfetzten die durchnässte, an seinem Körper
klebende Kleidung. Dabei ritzten sie schon die Haut. Der Tote begann aus
zahllosen Wunden zu bluten. Stück für Stück zupften die Würmer aus der

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