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0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Medizinerin, aber ebenso wichtig im Team wie die beiden Techniker.
    Auch die braunhaarige Iris Long hatte Dreck am Stecken, denn sie hatte sich mit der Gentechnik beschäftigt und dabei Versuche unternommen, die mit der Moral und der Ethik nicht zu vereinbaren gewesen waren. Als dies im Institut auffiel, mußte sie gehen, denn ihr Chef und auch die Öffentlichkeit hatten ein Bauernopfer gebraucht. So einfach war das in der Industrie.
    Auch sie war dankbar, daß ihr der Konzern den Job angeboten hatte, und über die moralischen Aspekte setzte sie sich ebenso hinweg wie ihre beiden Kollegen.
    Außerdem hatten sie alles, was sie brauchten. Ein Forschungslabor auf der grünen Wiese, von dem niemand etwas wußte, Eingeweihte ausgenommen, und die Technik, die Ihnen zur Verfügung stand, war das Feinste vom Feinsten.
    Sie brauchten nur die Saten zu messen, zu vergleichen und überließen die gesamte Steuerung der Crash Tests ansonsten dem Computer. Und um den Nachschub brauchten sie sich auch nicht zu kümmern. Man brachte ihnen die Leichen frei Haus. Das war für sie natürlich ideal. Ein derartig günstiges Arbeitsfeld hatten sie bisher nirgendwo vorgefunden.
    Dennoch war die Unsicherheit über sie gekommen. Andere hätten es als Lagerkoller bezeichnet, denn ihnen war verboten worden, das Gelände zu verlassen. Sie durften alles tun, was mit ihrer Arbeit zusammenhing, nur nicht auffallen.
    Alvin Shephard drehte sich um. Er war der größte unter ihnen. Breitschultrig, mit einem großen Kopf, zu dem das Bulldoggengesicht paßte. Die Haare hatte er zu einer Bürste geschnitten. Neben dem Tisch blieb er stehen. Die anderen schauten zu ihm hoch und sahen, wie Shephard nach der Kaffeekanne griff und sich die Tasse mit der braunen Brühe füllte. Dabei schaute er mehr auf Iris Long als auf den Kaffee.
    »Ist was?«
    »Nein, im Prinzip nicht.«
    »Aber?«
    Shephard grinste. »Ich frage mich nur, wie eine Frau wie du so hart und abgebrüht sein kann.«
    Iris legte die Stirn in Falten. »Wie soll ich das denn wieder verstehen?«
    Seine Augen funkelten. »Du siehst wirklich so harmlos aus. Niemand sieht dir an, welch eine Schlange du bist.«
    Eine Schweigepause entstand, und die Frau errötete.
    Dann lachte Dayton auf. »Das war toll gesagt, Alvin, wirklich. Ich hätte auch nicht gedacht, daß unsere Iris so abgebrüht sein kann.«
    »Ihr verdammten Machos, haltet eure Mäuler!«
    »Aber Frau Doktor, warum denn so aggressiv?« fragte Dayton mit seidenweicher Stimme.
    »Niemand tut der gnädigen Frau etwas.«
    »Trotzdem.«
    »Dann eben nicht.«
    Alvin Shephard trank seinen Kaffee, und Iris dachte daran, daß sie dieser Makel, von dem gesprochen worden war, wohl ihr ganzes Leben begleiten würde.
    Sie war einfach kein Typ, um eine Wissenschaftlerin zu sein, obwohl es da auch keine Direktiven gab, denn niemand konnte genau sagen, wie eine Wissenschaftlerin auszusehen hatte. Die landläufige Meinung drückte sie in die Schublade der Mannweiber hinein, aber das traf bei Iris Long keinesfalls zu.
    Sie war fünfunddreißig Jahre alt und ein ziemlich fraulicher Typ mit einem etwas zu runden Körper, um Idealmaße zu haben, aber sie war wenigstens eine Frau. Dazu paßte auch das Gesicht mit den weichen Zügen, den leichten Pausbacken und den welligen, braunen Haaren, die seidig an ihren Wangen entlangfielen und deren Spitzen über die Schultern der Frau streiften. Der schön geschwungene Mund konnte so herrlich lächeln, aber das alles täuschte. Iris Long war eine Person, die genau wußte, was sie wollte. Von ihrem Weg ließ sie sich nicht abbringen. Sie ging ihn geradeaus und stur weiter, bis zum Ziel.
    Bisher hatte sie die Ziele immer geschafft, oft auf Kosten der Männer. Nur einmal hatte sie den Mut verloren, aber der Konzern hatte ihr die Chance für einen Neubeginn gegeben, wie auch ihren beiden Kollegen, die mit ihr zusammen die Tests auswerteten.
    »Kommen wir zur Sache«, sagte Dayton. »Wie viele Leichen haben wir noch zur Verfügung?«
    »Drei.«
    Er schaute Iris an. »Reicht das?«
    »Nein, aber wir werden zumindest noch eine vierte Leiche bekommen. Sie soll in dieser Nacht gebracht werden. Falls es nötig ist, bekommen wir noch eine fünfte und sechste, die entsprechenden Helfer sind bereits informiert worden.«
    Dayton grinste. »Du machst das gut, schöne Iris.« Er wollte seine Hand unter ihr Kinn legen, aber die Frau drehte den Kopf zur Seite. »Hör auf mit dem Mist!«
    Dr. Shephard hatte sich wieder gesetzt und

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