Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
daß die im Wagen sitzende Leiche nicht nur diese fettige Haut hat, sondern nicht mal so kalt war, wie sie eigentlich hätte sein müssen.« Sie schüttelte den Kopf und schaute sich dabei in der Scheibe zu. »Das verstehe ich einfach nicht.«
    »Du bist die Ärztin«, sagte Dayton.
    »Danke, das weiß ich selbst.«
    Shephard schaute auf seine Uhr. »Wann lassen wir den Test laufen? Ich möchte mich danach noch hinlegen.«
    »Sofort.«
    Slim Dayton schob seinen billigen Stuhl zurück und erhob sich. Auch Iris Long drehte sich um. Sie hatte die Hände in die Taschen ihres weißen Laborkittels gesteckt und schaute nachdenklich zu Boden.
    Kollege Shephard stellte sich neben sie. »Was geht dir nicht aus dem Kopf, Iris?«
    »Der Tote.«
    »Ist nicht jeder Mensch verschieden?«
    »Das schon, aber nicht, wenn sie tot sind. Eine derartige Haut habe ich noch nie bei einer Leiche entdeckt.«
    »Das bereitet dir Sorgen?«
    »So ist es.«
    »Was verbindest du denn mit diesem ungewöhnlichen Zustand des Toten? Er muß doch einen Grund haben.«
    Iris Long hob die Schultern. »Ich kenne ihn nicht, ich bin da einfach überfragt.«
    »Was schließt du daraus?«
    »Laß uns gehen, Alvin!«
    ***
    Sie hatten den Raum verlassen und waren dorthin gegangen, wo sich ihr eigentlicher Arbeitsplatz befand. Es war der Mittelpunkt der Forschungshalle. Hier gab es keine Fenster, die einen Blick nach draußen gestattet und für Ablenkung gesorgt hätten. Hier wurde die Luft klimatisiert, und hier war auch die große Arbeitshalle in zwei Hälften geteilt worden, wobei sie eine Glaswand trennte, damit jeder sowohl von der einen als auch von der anderen Hälfte alles beobachten konnte.
    Die drei Wissenschaftler hielten sich dort auf, wo auch der Steuerstand errichtet worden war. Eine sehr lange Konsole, bestückt mit schräg eingearbeiteten Monitoren, mit Schaltern, mit Druckern und Rechnern, die mit dem Objekt verbunden waren.
    Und dieses Objekt stand jenseits der Scheibe.
    Es war ein Auto!
    Ein Kleinwagen, ein Basismodell mit Motor, Sitzen, Gurten und vier Rädern. Der Wagen selbst fuhr trotzdem nicht, denn er stand auf einer Schiene, die durch eine Automatik bewegt werden konnte, und zwar so, daß bestimmte Geschwindigkeiten eingehalten wurden. Der Wagen krachte dann mit dem eingestellten Tempo gegen die Crashwand, wo im gleichen Moment die ersten Ergebnisse elektronisch übermittelt und gleichzeitig gespeichert wurden, damit sie ausgewertet werden konnten. Das alles war bis zur Perfektion vom Konzern her angelegt worden, und für die beiden Ingenieure war es eine Freude, hier zu arbeiten.
    Shephard und Dayton waren mit ihren Überprüfungen fertig. Jeder hatte ein Gebiet für sich, und keiner von ihnen hatte auch nur den kleinsten Fehler gefunden.
    »Bei mir ist alles okay!« meldete Dayton.
    »Dito.«
    »Dann kann es losgehen.«
    »Fragen wir doch unsere Dame!«
    Iris Long hielt sich etwas im Hintergrund auf. Sie stand unbeweglich auf der Stelle, die Arme auf den Rücken gelegt, die Hände übereinander verschränkt, und sie schaute durch die breite Glaswand in den hellerleuchteten Teil der anderen Hallenhälfte.
    »Was interessiert dich da so?« wollte Shephard wissen.
    »Der Tote.«
    »Ach.«
    »Ja, ich kann nur ihn ansehen.«
    Auch Shephard schaute hin. Die Leiche hockte hinter dem Lenkrad und war angeschnallt worden.
    Sie war nicht nackt, man hatte sie sofort angezogen. Hemd, Jackett und Hose. Wer es nicht wußte, hätte sie durchaus für einen Autofahrer halten können, der ein kurzes Nickerchen machte, aber ein Toter schlief für immer.
    »Es ist doch alles normal, Iris. Ich kann beim besten Willen keine Veränderungen an diesem Toten feststellen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Wunderbar.«
    »Nichts ist wunderbar.«
    »Nenn doch den Grund!«
    Iris Long schaute ihren Kollegen an. Es war zu sehen, wie sie innerlich mit sich kämpfte. Sie holte auch Luft und öffnete den Mund, um eine Antwort zu geben, schließlich überlegte sie es sich anders und schüttelte den Kopf. »Es ist schon gut, Alvin, ich werde so weitermachen, wie ich es gewohnt bin.«
    »Das will ich doch auch hoffen.«
    »Starten?« rief Dayton.
    »Ja, gib mal Saft.«
    Dr. Dayton schaltete die auf der anderen Seite befindliche Anlage ein.
    Die Schiene wurde über einen Motor angetrieben, der erst warmlaufen mußte. Die Geschwindigkeit hatte Dayton bereits einprogrammiert, er brauchte nur noch zu starten, und seine beiden Kollegen traten dicht an die Scheibe heran.
    »Es geht

Weitere Kostenlose Bücher