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0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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umgebracht!
    »Was jetzt?«, überlegte sie.
    Zunächst nahm sie sich die Zeit, mit der Laserklinge die hohen, spitzen Absätze ihrer Stiefel auf ein vernünftiges Maß zu kürzen. Noch einen Kampf wie den gerade eben, durch die high heels behindert, wollte sie nicht erleben.
    Anschließend schaltete sie das Laserschwert ab und befestigte das Griffstück am Gürtel. Momentan drohte ihr ja keine Gefahr. Sie sah sich um.
    Dieser grell erleuchtete Raum war wesentlich kleiner als der andere. Drüben konnte vielleicht ein kleines Raumschiff landen, hier aber…
    »Verdammt! Es ist ein Hangar!«, durchfuhr es sie. »Und das hier vielleicht eine Luftschleuse?«
    Letzteres war es nicht, wie sich in den nächsten Minuten herausstellte.
    Jenseits der nächsten Tür befand sich ein Korridor, so breit wie eine Dorfstraße, und in unregelmäßigen Abständen Türen und Portale. Bald schon verzweigte sich der Korridor in mehrere Richtungen.
    »So hatten wir’s doch schon öfters«, murmelte Nicole. »Dutzende verschiedene Gänge, ein Irrgarten… und jede Menge Probleme, da wieder hinauszukommen! Teufel auch!«
    Hinter sich hörte sie etwas. Stampfende Schritte…?
    Ahnungsvoll wandte sie sich um.
    Eines der Probleme näherte sich ihr bereits.
    Der Riese.
    Irgendwie hatte er es geschafft, die Flügeltür doch wieder zu öffnen. Jetzt kam er mit dem Laserschwert in der Hand direkt auf sie zu!
    ***
    Sie verzog das Gesicht. »Du bist aber verdammt anhänglich, Idiot!«
    Natürlich antwortete er wieder nicht. Es war, als hätte er Nicoles Worte nicht einmal gehört.
    Stur bewegte er sich auf sie zu. Also nahm sie ihr Laserschwert wieder in die Hand und hielt es abwehrbereit vor sich.
    »Bleib, wo du bist!«, warnte sie ihn. »Komm mir bloß nicht zu nahe!«
    Ebenso gut hätte sie gegen die Niagara-Fälle anpredigen können. Die Distanz zwischen ihr und dem Riesen wurde immer geringer. Im nächsten Moment war er nahe genug, sein Schwert vor Nicole kreisen zu lassen.
    Sie wehrte es mit schnellen Schlägen immer wieder ab und tänzelte um den Gegner herum. In der Tat konn te sie sich mit den gekürzten Absätzen besser bewegen.
    Sie fragte sich, warum sie diese unpraktischen Lederklamotten trug. Und wer sie ihr angezogen hatte. Und wann…
    Während ihres rasanten Sturzflugs durch die Röhre war es jedenfalls nicht geschehen. Es musste passiert sein, als sie ohne Besinnung gewesen war.
    Warum hatte man sie da nicht gleich umgebracht, statt sie hier gegen den Riesen kämpfen zu lassen? Genoss irgendjemand die Schau, die sich ihm bot?
    Vergeblich suchte sie nach der Verletzung, die sie dem Unheimlichen vorhin beigebracht hatte. Nichts davon war zu sehen. Die Wunde konnte doch nicht schon wieder völlig verheilt sein - so perfekt, dass nicht einmal eine Narbe zurückblieb!
    Die Überlegungen verlangsamten ihre Reaktionen. Nicht denken - kämpfen!, rief sie sich selbst zur Ordnung. Oder du bist gleich tot!
    Der Riese hatte ihren Fehler natürlich sofort ausgenutzt. Er durchbrach die Lücken in ihrer Verteidigung, und um ein Haar hätte er Nicole viermal hintereinander ernsthaft verletzt. Jedes Mal konnte sie gerade noch in allerletzter Sekunde ausweichen oder seine Hiebe parieren, hinter denen seine schier unglaubliche Kraft steckte. So wie seine Körpergröße waren eben auch seine Muskeln weit stärker als die eines Menschen.
    Da gelang ihr ein überraschender Schlag. Sie hatte es nicht einmal wirklich gewollt, aber ihr Laserschwert trennte dem Riesen beide Beine knapp über den Knien ab!
    Die Laserglut verschweißte auch diese Wunden, sodass kein Blut hervordrang. Einen Moment lang schien der Riese zu schweben, während seine Unterschenkel vom Schwung des Schwerthiebs beiseite gewischt wurden. Dann stürzte er.
    Aber so, dass er sich mit beiden Armen abfangen konnte!
    Er musste über eine exzellente Körperbeherrschung verfügen. Und er spürte offensichtlich keinen Schmerz. Jedenfalls blieb sein Gesicht starr, zeigte nicht einmal Überraschung.
    Um sich abzustützen, hatte er sein Schwert loslassen müssen. Die Klinge erlosch sofort, und Nicole nutzte ihre Chance und trat zu. Das Griffstück glitt mit Schwung über den Boden und stoppte erst außer Reichweite des Riesen.
    Nicole hielt ihm ihre Schwert spitze vor die Brust.
    »Vielleicht können wir uns jetzt endlich unterhalten«, sagte sie rau.
    ***
    Schweigend starrte der Riese sie an. Auch jetzt, da er saß und sich mit dem Armen aufgerichtet hielt, wirkte er ungeheuer groß. Immer

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