Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Merlin besaß die Möglichkeit, die Blumen zu sperren, sodass niemand Caermardhin auf diesem Weg erreichen konnte. Das tat er zuweilen, wenn er in Ruhe gelassen werden wollte oder nicht anwesend war. Was natürlich besonders ärgerlich war, wenn Zamorra seine Hilfe benötigte.
    »Ja dann«, brummte der Jungdrache. »Versuchen wir’s mal bei den anderen Herrschaften.«
    Sie alle waren mit Hilfe der Regenbogenblumen zu erreichen. Aber Gryfs kleine Blockhütte auf der wälischen Insel Anglesey war leer, die beiden Druiden irgendwo in der Welt unterwegs. Aber wo? Das herauszufinden, würde wahrhaftig zu zeitaufwändig sein.
    Blieb noch Robert Tendyke.
    Aber der und die Peters-Zwillinge waren ebenfalls nicht greifbar, sondern auch irgendwo auf der Welt unterwegs. Rob Tendyke ging wohl wieder mal seinem Hobby nach, der Abenteuerlust, und begleitete eine Expedition durch eine noch unerforschte Wildnis, und die Zwillinge hatte er dafür gleich mitgenommen.
    »Immer wenn man jemanden braucht, ist der nicht da«, grummelte Fooly. »Es ist zum Haare ausraufen -ach nee, ich habe ja gar keine Haare… nicht mal das funktioniert! Die ganze Welt hat sich gegen mich verschworen.«
    Die Zeit rann ihm zwischen den Drachenfingern davon. Es hatte lange gedauert, bis er unverrichteter Dinge wieder im Château erschien.
    Das Chaos in der Eingangshalle war unverändert. Natürlich - um diese Zeit schliefen noch alle. Butler William würde zwar in Kürze erwachen, aber er würde zunächst mal, die Situation nicht verstehend, Fooly eine Strafpredigt halten, weil er ja davon ausgehen musste, dass dieser die Verwüstung angerichtet hatte. Und bis Fooly ihm endlich erklärt hatte, was sich tatsächlich abgespielt hatte, verging weitere wertvolle Zeit.
    Nein, es gab jetzt nur noch eine einzige Möglichkeit: Fooly musste selbst etwas tun, und das so schnell wie möglich. Jede Minute, die ungenutzt verstrich, konnte Zamorra und Nicole Kopf und Kragen kosten, und es waren schon sehr viele Minuten verstrichen!
    »Ich muss ihnen folgen und sie heraushauen«, beschloss er.
    Hast du den-Verstand verloren?, fragte die Katze.
    Verblüfft sah er sie an. »Hast du was gesagt?«
    Natürlich bekam er keine Antwort. Katzen, die sprechen konnten, gab’s nicht. Höchstens im Märchen vom gestiefelten Kater. Aber diese Katze trug keine Stiefel, also konnte sie auch nicht sprechen. Logisch!
    »Aber sie kann durchwände gehen«, überlegte Fooly.
    Kannst du das etwa nicht?
    »Nein! Niemand kann…« Er unterbrach sich. Hatte die Katze ihn tatsächlich gefragt, ob er nicht durch Wände gehen konnte?
    Die Katze fuhr sich einige Male mit der Zunge übers Fell, schwieg sich aber aus.
    Fooly wandte sich wieder dem Bruch-Buch mit dem aufgeschlagenen Kapitel zu. Wie, bei der Glühzunge der Panzerhornschrexe, sollte er es anstellen, Zamorra und Nicole zu folgen?
    Lass es lieber!
    »Katze, halt’s Maul!«, murmelte er ungehalten.
    Die Katze fauchte ihn an.
    Plötzlich bewegten sich die Bilder auf den Buchseiten. Der Drache sah eine Frau, die gegen einen Riesen kämpfte, und er sah einen Mann, der…
    Hör auf! Hör auf, bevor es zu spät ist! Du kannst ihnen nicht helfen!
    Er drehte den Kopf. In den Augen der Katze war ein seltsames Leuchten.
    Geh da weg! Schnell! Es packt dich und…
    Da blitzte es um Fooly herum auf!
    ***
    Nicole atmete auf. Vorsichtshalber zog sie die Spitze des Laserschwerts durch die Schaltleiste und auch ein Stück tiefer. Funken sprühten, es zischte und knallte. Dann war der Mechanismus zerstört.
    Die Tür konnte nicht mehr geöffnet werden. Der Riese konnte nicht mehr herein.
    Nicole aber auch nicht mehr hinaus, wie ihr im nächsten Moment klar wurde. Höchstwahrscheinlich würde sie aber müssen, wenn sie diesen Ort wieder verlassen wollte - wo auch immer der sich befand. Da draußen in dem anderen Raum war die Stelle, an der die lichtlose Röhre sie ausgespien hatte. Wenn sie zurückwollte, musste sie wohl oder übel diese Röhre in umgekehrter Richtung wieder benutzen.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen anderen Weg gab, war verschwindend gering. Daran änderte auch nichts, dass die Röhrenmündung von dem großen Raum aus nicht zu sehen war. Die andere Öffnung war ja auch im Château Montagne nicht zu sehen gewesen.
    »Merde«, murmelte die Französin. Sie hatte sich selbst in eine recht dumme Situation manövriert.
    Aber war ihr überhaupt etwas anderes übrig geblieben? Der Riese hätte sie doch über kurz oder lang

Weitere Kostenlose Bücher