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0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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noch blieben seine Gesichtszüge starr. Gerade so, als würde ihn die erschreckende Verletzung innerlich nicht weiter berühren.
    Befand er sich in einem Schockzustand?
    Nicole wagte nicht, sich auszumalen, was sie selbst empfinden würde, wenn sie beide Beine verlor, oder auch nur eines. Oder eine Hand…
    Für einen Moment blitzte eine Erinnerung in ihr auf. Die Felsen von Ash’Naduur… Asmodis, der Zamorra zu erwürgen drohte… und mit dem Zauberschwert Gwaiyur hatte sie dem damaligen Fürsten der Finsternis die Hand abgeschlagen…
    Seither trug er eine Prothese.
    Nicole drängte die Erinnerungsbilder zurück. Sie sah den Riesen an. Dass sie ihn mit dem Laserschwert bedrohte, schien ihn nicht zu stören.
    »Nun sag schon endlich was«, murmelte sie. »Warum willst du mich umbringen?«
    Da blitzte es in seinen Augen auf.
    Instinktiv wich sie zurück und machte einen Sprung zur Seite. Und sah, was er hinter ihr gesehen hatte.
    Er war nicht der einzige Riese in diesem Bauwerk.
    Andere, die ihm glichen wie Brüder, kamen heran. Sie waren zu dritt!
    »Verdammt«, murmelte Nicole. Wenn sie es schon kaum geschafft hatte, mit einem dieser Riesen fertig zu werden, wie sollte sie es dann bei gleich dreien schaffen?
    Sie hatte keine Chance mehr.
    Sie war schon tot - eine Tote auf Abruf. Sie konnte nur noch versuchen, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen…
    ***
    Fooly erwies sich tatsächlich als schnell genug, dem grellen und kurzen Aufblitzen zu entgehen. Er warf sich einfach zurück, spürte noch einen unwahrscheinlich starken Sog, der nach ihm griff und ihn ins Nichts reißen wollte, und befand sich im nächsten Moment schon außerhalb der Reichweite.
    Was er auch spürte, war Grauen!
    Das Unheimliche, das ihn aus dieser Welt hatte reißen wollen, war absolut böse. Es schien noch böser zu sein, als es das Buch war.
    Welche widernatürliche Macht steckte dahinter?
    Es musste eine vernichtungswütige Macht sein. Eine, die töten wollte. Vielleicht hatte sie auch Zamorra und seine Gefährtin bereits umgebracht, an einem Ort, an welchem sie Heimspiel hatte. Im Château konnte sie der weißmagischen Abschirmung wegen nicht so reagieren, wie sie es wollte, also hatte sie ihre Opfer zu sich geholt, um sie in aller Ruhe massakrieren zu können.
    Fooly war diesem Schicksal nur um Haaresbreite entkommen!
    Er sah sich um. Das Licht existierte nicht mehr, das Böse war nicht mehr in dieser drastischen Form spürbar. Irgendwie war alles wie zuvor.
    Die Katze gab einen klagenden Laut von sich.
    »Du hast wohl Recht«, brummte der Drache. »Danke für die Warnung. Sie kam gerade noch rechtzeitig.«
    Genauer gesagt, er hatte gerade noch rechtzeitig darauf reagiert. Aber warum sollte er die Katze nicht auch mal loben? Oft genug hatte er sie in die Hölle gewünscht. Vor allem, wenn sie die für ihn bestimmten Leckereien aus dem Kühlschrank stibitzte.
    »Was weißt du eigentlich über diese Sache? Du hast mich doch nicht einfach so zum Spaß gewarnt. Warum hast du mir gesagt, ich könne dem Chef und Mademoiselle Nicole nicht helfen?«
    Es ist eben so, erwiderte die Katze.
    Fooly hockte sich auf dem Boden nieder und streckte einen Arm aus. Die Katze erhob sich und kam zu ihm, um sich von seiner vierfingrigen Hand - ein Daumen und drei Finger - streicheln zu lassen. Kurze Zeit schnurrte sie verhalten.
    »Was nun?«, fragte Fooly nach einer Weile. »Ich kann doch nicht einfach nur hier sitzen und abwarten! Es muss etwas passieren, damit…«
    Er sprach nicht weiter. Warum sagte ihm die Katze nicht, was er tun konnte?
    Zamorra und Nicole zu folgen, schied aus. Davor hatte die Katze ihn gewarnt, und beinahe wäre er auch in die gleiche Falle geraten wie die beiden Menschen.
    Er warf einen Blick auf die Seiten des Kapitels. Die Zeichnungen neben dem Text bewegten sich nicht mehr. Sie hatten wieder ihre ursprüngliche Position und ihr ursprüngliches Aussehen angenommen.
    »Hilf mir, zu helfen«, sagte er leise.
    Da entzog sich die Katze seiner streichelnden Hand und entfernte sich. Fooly sah, wie sie in der Wand verschwand. Er sprang auf und eilte nach draußen. Doch die Katze war dort nicht zu sehen.
    Fooly schluckte heftig. Wenn die Katze tatsächlich wieder fort war - was dann? Bisher war sie immer erst dann wieder verschwunden, wenn ein Siegelabenteuer Zamorras beendet war.
    War jetzt auch wieder alles zu Ende?
    Wenn, dann diesmal mit tödlichem Ausgang…
    ***
    Die drei Riesen kamen heran. Sie bewegten sich so, dass sie

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