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0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Lichtspur durch die Luft und raste auf die Französin zu.
    Sie sprang zurück. Die hohen Stilettabsätze ihrer Stiefel fanden keinen richtigen Halt und brachten sie zum Straucheln.
    »He, was zum Teufel soll das?«, schrie sie den Angreifer an.
    Er antwortete nicht, sondern setzte sofort nach. Der nächste Hieb verfehlte sie nur um wenige Zentimeter.
    Sie hatte oft genug ein Schwert in der Hand gehalten. Degenfechten war ihr zwar lieber, weil die Waffen leichter waren und die Bewegungen beim Kampf eleganter - wenn sich der Gegner denn an die Regeln hielt -, aber sie vermochte sich auch mit einem Schwert ihrer Haut zu wehren. Aber das hier war noch etwas ganz anderes. Sie hielt eigentlich nur das Griffstück in der Hand, die Klinge selbst bestand aus purem Laserlicht. Das ließ ganz andere Bewegungen der Waffe zu!
    So hatte sie noch nie kämpfen müssen!
    Sie erkannte, dass der Gegner allein dadurch, dass er diesen Kampf besser beherrschte als sie, mordsgefährlich war, und sie wagte sich nicht vorzustellen, mit welch spielerischer Leichtigkeit ihr der gegnerische Laser Gliedmaßen abzutrennen vermochte, ihren Körper durchdringen konnte, ihr den Kopf einfach abzuschlagen in der Lage war. Mit nur einer leichten Handbewegung des Gegners!
    Mit brachialer Gewalt stürmte er auf sie zu, ließ dabei das Laserschwert kreisen. Tänzelnd wich Nicole aus, duckte sich, stürzte und rollte sich zur Seite, um wieder auf die Beine zu kommen.
    »Hör auf!«, schrie sie. »Warum greifst du mich an?«
    Er antwortete nicht.
    Endlich begann sie auch selbst, ihre Waffe einzusetzen. Sie wehrte die Schläge ab. Die Laserklingen berührten sich. Ein schrilles Singen ertönte, anders als das dumpfe, knurrende Brummen in den Filmen.
    Nicole fühlte die Schläge in der Hand, wenn die Laserklingen aufeinander prallten. Den Druck, mit dem der Riese ihre Waffe zur Seite schieben wollte. In gewisser Hinsicht schien das Laserlicht also Substanz zu haben.
    Unwillkürlich entsann sie sich ihres Pysik-Unterrichts. Dualismus von Welle und Korpuskel. Danach war Licht nicht nur etwas Substanzloses, eine Welle im Strahlungsspektrum, sondern besaß auch Masse. Je nachdem, wie man es brauchte, war es das eine oder das andere.
    Hier besaßen die Photonen durchaus Masse, sobald sie sich berührten. Andererseits waren sie Strahlungsenergie…
    Nicole rief sich selbst zur Ordnung. Zu spät!
    Sie dachte zu viel und vernachlässigte dabei ihre Verteidigung. Der Riese schaffte es, ihr das Laserschwert aus der Hand zu schlagen. Es wirbelte durch die Luft davon und erlosch. Offenbar bedurfte es nicht nur des Schalters, um es zu aktivieren oder wieder verlöschen zu lassen, sondern auch der Wärme einer Hand. Auch wenn die vielleicht durch den Handschuh gedämpft wurde.
    Egal, dachte sie. Du grübelst schon wieder zu viel!
    Immer wieder wich sie mit weiten Sprüngen den Hieben des Riesen aus. »Lass es sein!«, rief sie. »Ich bin nicht dein Feind! Warum willst du mich umbringen?«
    Er reagierte immer noch nicht. Vielleicht war ihm ihre Sprache unbekannt. Aber er musste doch gemerkt haben, dass sie ihn nicht umbringen wollte! Sie hatte immer nur versucht, seine Schwertschläge abzuwehren und ihn auf Distanz zu halten, nicht aber, einen Gegenangriff zu starten.
    Sie sah sich nach ihrer Waffe um. Die lag in der Nähe der Tür. Nicole nutzte die erste sich ihr bietende Gelegenheit, um hinzulaufen und das Griffstück wieder in ihre Hand zu bringen. Aber allein das Bücken nach der Waffe verschaffte ihrem Gegner einen Vorteil. Es hatte nicht einmal eine Sekunde gedauert, aber die reichte ihm, um zu Nicole aufzuholen. Mit seiner Körpergröße, mit seinen langen Beinen, war der Riese ohnehin schneller als sie.
    Sie ließ sich wieder fallen.
    Dicht über ihr schlug sein Laserschwert eine weitere Scharte in die Tür!
    Jetzt packte sie allmählich der Zorn. Der Riese war anscheinend nichts anderes als eine stupide Kampfmaschine, die jemand auf Töten programmiert hatte!
    Sie ging nun selbst zum Angriff über.
    Das überraschte ihn. Es gelang ihr, ihn meterweit zurückzutreiben, bis er sich wieder gefasst hatte. Sie schaffte es dabei sogar, ihm eine Verletzung beizubringen. Keine wirklich gefährliche, weil er sofort auswich und ihren Hieb nur eine Idee zu spät parierte, aber immerhin…
    Blut floss nicht aus der Wunde; die Superhitze des Lasers verschweißte die Gefäße sofort. Sie sorgte aber auch dafür, dass die Verletzung nicht wieder verwachsen würde. Das, was der

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