0834 - Rebell gegen ES
„Warum haben Sie aber nicht wenigstens versucht, diesen Kershyll Vanne von ihm fernzuhalten!"
„Er hatte eine Sondergenehmigung von Hotrenor-Taak!"
Eine Weile herrschte Schweigen, dann sagte die Lautsprecherstimme: „Zum Glück kann der Greis keine Details unseres Planes verraten. Trotzdem ist es bedauerlich, daß er einen Namen aufgeschnappt hat. Und zwar den Ihren, Spacron-Doog. Kershyll Vanne weiß jetzt, daß Sie an einer Verschwörung gegen Hotrenor-Taak beteiligt sind."
„Dann ... dann bin ich verloren", stammelte Spacron-Doog entsetzt. Ein Schwindel erfaßte ihn, und er mußte sich stützen.
Er dachte: Jetzt ist alles aus.
„Keineswegs", widersprach die Lautsprecherstimme.
„Kershyll Vanne hat sein Wissen his jetzt für sich behalten. Es liegt nun an Ihnen, Spacron-Doog, zu verhindern, daß er es an Hotrenor-Taak weitergibt."
„Wieso ich?" fragte Spacron-Doog. „Ich kenne diesen Menschen Überhaupt nicht. Soll ich versuchen, ihn zu bestechen?
Oder ihn durch Drohungen einschüchtern?"
„Damit würden Sie nichts erreichen", sagte der Konspirator. „Kershyll Vanne muß beseitigt werden. Da Sie persönlich davon betroffen sind, werden Sie diese Aufgabe übernehmen, Spacron-Doog."
„Ich soll einen Mord begehen?"
„An einem Menschen", sagte Pontek-Gool abfällig. „Er ist bloß ein Terraner, aber er könnte uns gefährlich werden, wenn er am Leben bliebe."
„Aber ..." versuchte Spacron-Doog einzuwenden.
„Keine Ausflüchte!" polterte die verzerrte Stimme des Unsichtbaren. „Sie müssen es tun, wenn Sie Ihre Haut retten wollen. Und wir werden Ihnen sagen, wie Sie vorzugehen haben."
*
„Findet ihr nicht auch, daß sich Kershyll Vanne in letzter Zeit recht seltsam benimmt", sagte Tallmark zu seinen beiden Artgenossen Llamkart und Sorgk.
Die drei Kelosker hatten sich in den Gebäudekomplex mit den Unterkünften zurückgezogen. Die Laren hatten ihnen insgesamt drei Bauwerke zur Verfügung gestellt. Diese grenzten aneinander und waren miteinander verbunden.
In den beiden Hauptgebäuden waren die technischen Anlagen untergebracht. Von dort überwachten sie das Aufheizen von Arcur-Beta zu einem Neutronenstern. Das dritte Gebäude diente ausschließlich ihrer Erholung und Entspannung und war ihren persönlichen Bedürfnissen angepaßt.
„Ich finde", meinte Llamkart, „daß sich Kershyll vor allem zuviel um die Wolklovs kümmert und uns deswegen vernachlässigt. Er übertreibt in dieser Beziehung. Schließlich ist es nicht seine Aufgabe, die Insektenabkömmlinge zu erforschen, sondern uns in unserer Arbeit zu unterstützen. Wir sollten ihn daran erinnern, daß wir den Howalgoniumschock noch nicht ganz überwunden haben."
„Wollen wir nichts dramatisieren", sagte Tallmark. „Ich wollte gar nicht auf Kershylls Verhältnis zu den Wolklovs anspielen. Ich finde, daß er sich in jeder Beziehung eigenartig benimmt. Selbst wenn er mit uns zusammenarbeitet, scheint er mit den Gedanken ganz woanders zu sein."
„Jawohl", stimmte Sorgk zu. „Es ist auch mir nicht entgangen, daß er im Zusammenhang mit dem Black Hole immer öfter falsch reagiert. Er wirkt geistesabwesend, gibt falsche Antworten. Das könnte Hotrenor-Taak mißtrauisch machen. Schließlich haben wir Kershyll ihm gegenüber als 7-D-Mann und Paradiagnost ausgegeben."
„Das ist er noch immer", sagte Llamkart. „Zweifellos besitzt er seine Fähigkeiten noch, nur scheint er sie zweckentfremdet einzusetzen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang daran, daß wir Kershyll als Besatzungsmitglied der SOL ausgaben, das von uns präpariert wurde. Er soll sozusagen unser ndimensionales Medium sein. Danach benimmt er sich in der Öffentlichkeit aber gar nicht."
„Wir werden mit ihm reden müssen", sagte Tallmark sorgenvoll.
„So geht es wirklich nicht weiter", erklärte Llamkart. „Immerhin nähern wir uns mit Riesenschritten der Vollendung unseres Planes. Wenn es jetzt zu einer Panne kommt ..."
Llamkart ließ den Satz unausgesprochen. Die anderen konnten sich auch selbst ausmalen, was passieren würde, wenn die Laren dahinterkamen, daß sie falsches Spiel mit ihnen trieben.
Zwar hatte es in den letzten Monaten keine Schwierigkeiten gegeben, und die Hochrechnungen für den weiteren Ablauf des Unternehmens klangen recht optimistisch.
Doch auf Wahrscheinlichkeiten konnte der Erfolg des Unternehmens nicht aufgebaut werden. Die Erschaffung des Black Hole mußte eine seriös-wissenschaftliche Basis haben.
„Wir könnten Kershyll
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