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0836 - Das Puppenmonster

0836 - Das Puppenmonster

Titel: 0836 - Das Puppenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besser als gar nichts.
    An der Straße wurde ich angesprochen. »He«, sagte jemand, der auf einem Motorrad hockte, »suchst du was?«
    »Nein.«
    »Spielst du Verstecken?« Der Knabe grinste mich frech an.
    »Verschwinde.«
    Er lachte und fuhr davon.
    Es paßte mir überhaupt nicht, daß ich abgelenkt worden war. Als meine Sicht wieder klar war und ich frei schauen konnte, da sah ich Leona nicht mehr.
    Mist, verfluchter!
    Sie mußte inzwischen in eines der zahlreichen Autos gestiegen sein. Ich selbst war zu weit von meinem Rover entfernt, deshalb änderte ich den Plan wieder und lief hin. Er stand so, daß ich sehen konnte, wann jemand den Parkplatz verließ.
    Etwas außer Atem ließ ich mich in den Sitz fallen. Ich hätte mich nicht zu beeilen brauchen, denn vorerst geschah nichts.
    Warten, langweiliges Schauen. Hoffentlich nicht zu lange. Zudem hoffte ich, daß mich die Frau nicht geleimt und an der anderen Seite des Parkplatzes nicht das Weite gesucht hatte.
    Das Telefon meldete sich. Ich hob ab und hörte die Stimme meines Chefs Sir James. Er wollte wissen, wo ich mich befand. Ich erklärte es ihm, und seine nächste Frage traf mich zwangsläufig.
    »Dann hegen Sie den gleichen Verdacht wie Tanner?«
    »So ist es.«
    »Und? Teilen Sie ihn?«
    »Sogar mehr als das. Ich bin sogar davon überzeugt, daß diese Leona Lockwood tief in diesem Mordsumpf steht.«
    »Und was ist mit der Puppe? Zeugen sollen sie doch gesehen haben, John.«
    »Ich sah sie nicht, Sir. Aber ich habe gesehen, was sie tat. Ich fand eine enthauptete Katze.«
    »Geköpft von…«
    »Das nehme ich an, Sir. Die Zeugen haben die Puppe beobachtet und sie sahen auch die Waffe, mit der sie den Mann umbrachte.«
    »Sie haben die Puppe nicht gesehen?«
    »Nein, nur eben das Tier. Und Mrs. Lockwood stand daneben. Natürlich hat sie nichts gesagt, angeblich wußte sie auch nicht, wo sich die Puppe aufhält. Natürlich lügt sie. Die Puppe und sie sind eine Einheit, die beiden halten zusammen, sie bilden das Mord-Duo. Die eine direkt, die andere indirekt.«
    »Was gedenken Sie zu tun, John?«
    Ich warf einen Blick durch die Scheibe und schaute gegen die abgestellten Wagen. »Verhaften kann ich Leona Lockwood nicht. Es fehlen die Beweise, es fehlt die Puppe. Ich werde ihr auf den Fersen bleiben und rechne damit, daß sie zum Sender fährt. Sie hat heute abend ihren Auftritt. Sie ist ein fester Bestandteil des Programms und kann ihre Show nicht ausfallen lassen.«
    »Mit der Puppe.« Sir James lachte. »Ich habe diese Sendung noch nie gesehen, John, aber heute werde ich mir die Zeit nehmen und genau hinschauen, darauf können Sie sich verlassen. Ich frage mich nur, ob alles so ablaufen wird wie immer.«
    »Was spricht dagegen?«
    »Die neuen Tatsachen.«
    Ich hatte ihn begriffen. »Sie denken daran, daß sich Ivy outen will. Daß sie ihr wahres Gesicht zeigt.«
    Sir James gab ein Geräusch von sich, das mich an ein schweres Seufzen erinnerte. »Das bringt mich natürlich auf den Gedanken, was hinter dieser Puppe steckt. Die ist doch nicht normal, John. Die Puppe muß andere Kräfte haben. Der Satan oder welcher Dämon auch immer muß in sie gefahren sein. Sie ist beeinflußt worden. Sie steht unter einem anderen Einfluß, John.«
    »Kein Widerspruch, Sir. Nur habe ich noch nicht herausfinden können, um welchen es sich dabei handelt. Dazu müßte ich an die Puppe herankommen, was mir noch nicht gelungen ist.«
    »Okay, ich warte auf die Sendung.«
    »Ich auch, Sir.«
    »Sie werden im Sender bleiben?«
    »Sicher, doch ich will nicht, daß mir die Frau über den Weg läuft. Ich werde mich deshalb im Hintergrund halten, das ist alles.«
    »Dann drücken wir uns gegenseitig die Daumen.« Mit dieser etwas lockeren Bemerkung verabschiedete sich mein Chef.
    Während des Gesprächs hatte ich die Umgebung im Auge behalten. Hin und wieder war jemand erschienen, in sein Fahrzeug gestiegen und hatte den Parkplatz verlassen. Sie alle hatten praktisch an mir vorbeifahren müssen, doch Leona Lockwood hatte sich nicht unter ihnen befunden. Das änderte sich, als ich einen blauen Honda sah, der auf die Ausfahrt zurollte. Obwohl die Scheiben einen rauchgrauen Schimmer aufwiesen, konnte ich hinter ihnen Leona Lockwoods Kopf sehen. Sie schaute stur geradeaus und auch nur kurz zur Seite, als sie angehalten hatte, um einen Blick auf den Gegenverkehr zu werfen.
    Mich konnte sie nicht sehen, denn ich hatte mich rechtzeitig geduckt. Durch den unteren Rand der Scheibe peilte ich

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