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0839 - Das letzte Duell

0839 - Das letzte Duell

Titel: 0839 - Das letzte Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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keinen Sinn darin, um den heißen Brei herumzureden. »Meinen Kopf!«
    Tom schnaubte. »Dem müssen Sie ja mächtig auf die Zehen getreten sein.«
    Der Konzernchef nickte. »Mindestens ebenso fest, wie er mir.«
    Linda beobachtete ihn scharf. »Sie haben meine ersten Fragen noch nicht beantwortet!«
    »Stimmt auffallend«, gab Tendyke zu. »Ich schlage aber vor, das verschieben wir auf später. Im Moment zählt nur, dass wir mit heiler Haut hier rauskommen. Danach stehe ich Ihnen gerne Rede und Antwort.«
    Schon wandte sich der Sohn des Asmodis ab, als ihn Tom Delaney brutal am Oberarm ergriff. »So einfach läuft das hier nicht, Mister! Machen Sie schon das Maul auf!«
    Langsam drehte sich Tendyke wieder um…
    ***
    Abend
    Der große Raum lag in trübem Halbdunkel. Nur das gespenstische Flackern der allgegenwärtigen Überwachungsbildschirme spendete ein wenig Licht.
    Den dunkelhaarigen Mann im schwarzen Sakko, der mit einem leisen Lächeln die wechselnden Bilder auf den Monitoren betrachtete, schien der Mangel an Beleuchtung nicht zu stören. Im Gegenteil, in der Dunkelheit fühlte er sich zu Hause.
    Schließlich war auch sein Herz kohlrabenschwarz…
    Obwohl einem Beobachter sofort die unheimliche Ähnlichkeit des Mannes mit Robert Tendyke aufgefallen wäre, unterschied er sich doch grundlegend von diesem, denn seine Heimat war die Spiegelwelt.
    Ohne Hast betätigte Ty Seneca die Kontrollen der Überwachungskameras, bis er das gewünschte Bild sah. Auf dem Schirm waren jetzt Zamorra, Nicole und Detective Spencer zu sehen, die sich vor dem Nebel in die Sicherheit der Wüste gerettet hatten.
    »Zamorra«, murmelte Seneca leise.
    Wie erwartet hatte es nicht lange gedauert, bis sich der Parapsychologe seinem Freund auf die Fersen heftete. Der Plan schien also in allen Details aufzugehen.
    Das Grinsen des Mannes aus der Spiegelwelt verbreiterte sich. Er hatte damit gerechnet, dass sie hier auftauchen würden, sogar darauf gehofft, doch sie waren verdammt schnell gewesen. Schneller als er erwartet hatte, um genau zu sein, doch das änderte nichts.
    Zuvor hatte Seneca mit grimmiger Heiterkeit beobachtet, wie der Parapsychologe versucht hatte, mittels seines Dhyarra-Kristalls die Nebelwolke auszuschalten.
    Vergeblich natürlich, denn Zamorras Kristalle 8. Ordnung konnten den schwarzen Dhyarras, die diese Anlage in Betrieb hielten und das Nebelphänomen steuerten, nichts entgegensetzen. Nun zahlte sich Senecas Geschäftsbeziehung mit der DYNASTIE endlich aus…
    Seneca überlegte einen Moment. Als er diese Welt betreten hatte, um seine Rachepläne in die Tat umzusetzen, war es seine ursprüngliche Absicht gewesen, den diesseitigen Zamorra sofort zu töten, doch mittlerweile hatte er sich anders entschieden.
    Der Mann aus der Spiegelwelt dachte zurück.
    Unmittelbar nach seiner Übernahme von Tendyke Industries hatte er im Geheimen mit dem Bau der Anlage begonnen, um hier in Ruhe nach einer Rückkehrmöglichkeit zu forschen. Nachdem man ihn überraschend enttarnt hatte, musste er untertauchen. Zunächst hielt sich Seneca danach weiterhin in Texas auf, doch schließlich floh er nach Frankreich. Die Gefahr, dass man seinen Geheimstützpunkt aufspürte, erschien ihm zu groß. Zu nahe lag dieser an der Firmenzentrale…
    Irgendwann gelang ihm die Rückkehr zur Spiegelwelt, wo Seneca im Stillen seinen Plan ausbrütete, tief in den Eingeweiden der Anlage einen permanenten Durchgang zwischen den Welten zu etablieren.
    Der Spiegelwelt-Zamorra hatte von diesem ehrgeizigen Plan freilich nichts geahnt. Zu sehr war dieser mit seinen Bestrebungen beschäftigt gewesen, sich selbst zum Fürst der Finsternis aufzuschwingen. Der Größenwahnsinn hatte ihn gepackt.
    Auch wenn er den Negativ-Zamorra im Zuge der »Operation Höllensturm« widerwillig unterstützt hatte, zog Seneca es doch vor, sein eigenes Süppchen zu kochen, Damit war er in seinem langen Leben immer noch am besten gefahren. Wenn man es genau nahm, hatte er den Negativ-Zamorra sogar gehasst. Immerhin hatte dieser ihn kaltblütig erschossen, um im Zuge der »Operation Höllensturm« Seneca und der Spiegelwelt-Nicole zum Übergang nach Avalon zu verhelfen. [4]
    Senecas Züge wurden hart. Auch wenn sie nach seiner Rückkehr von Avalon noch kurzzeitig weiter zusammengearbeitet hatten, hatte er Zamorra diese Tat nie verziehen und ihm insgeheim blutige Rache geschworen.
    Um diese Rache hatte ihn die Spiegelwelt-Nicole allerdings betrogen. Sie war Seneca zuvor gekommen und hatte den

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