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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Argue, die Deutsche Brigitte Thomsen und der Zwei-Meter-Mann Bob. Alle bildeten eine dichte Traube um Oshadogan. Sie versuchten, durch gutes Zureden etwas aus ihm herauszubekommen, aber der schwarze Mann gestikulierte nur wild und heulte vor Angst.
    Dorian Hunter verschaffte sich Gehör. Er entdeckte eine leere Kiste, stieß sie um und kletterte darauf. Beschwichtigend hob er die Arme. „Freunde! Hört mich an! Das sinnvollste ist, wenn ihr schweigt und euch die neue Lage erklären laßt."
    Coco und Fred, die neben der Kiste Aufstellung genommen hatten, stellten schnell fest, daß sich die komplette Einwohnerschaft der Siedlung zusammengefunden hatte. Alle dreißig Kolonisten und sämtliche Erzieher waren zur Steile. Ein magerer Mann mit schlohweißem Haar - der Professor - bat mit eindringlicher Stimme um Ruhe. Das wirkte. Die Gruppe verstummte.
    Oshadogan hatte sich auf den Boden geworfen und die Arme über seinem Brustbeutel zusammengepreßt. Vielleicht hatte er Angst, man würde ihm nun auch noch seinen sauer verdienten Lohn abnehmen.
    „Freunde!" rief Dorian. „Magnus Gunnarsson ist auf und davon. Er hat euch schmählich im Stich gelassen. Wer mir nicht glaubt, möge in seinem Wohnhaus nachsehen und die Spuren überprüfen, die von dem Bau in den Busch führen."
    „Eine Unverschämtheit!" kommentierte der Professor.
    „Wie konnte er das tun?" fragte Maureen Hopkins verzagt. „Wir haben zu ihm gehalten, und das ist nun der Dank."
    Der Dämonenkiller ersuchte wieder um Ruhe. Dann fuhr er fort. „Es hat keinen Zweck, sich den bitteren Tatsachen weiterhin zu verschließen. Wer das tut, ist ein Narr. Ich will ganz offen mit euch allen reden. Ich halte das für meine Pflicht. Die Merinas rüsten zweifellos zum Kampf gegen diese Kolonie. Sie sind von Dämonen beeinflußt und werden binnen kürzester Zeit die nötige Kraft erlangen, durch die Höhle in das verborgene Tal einzudringen."
    Alle schrien durcheinander. Jean-Luc Argue schimpfte, einige seiner Kollegen stießen angstvolle Rufe aus. Die Cro-Magnon-Wesen murrten und schüttelten die Fäuste.
    „Weg mit den Merinas!"
    „Man muß sie ausrotten!"
    „Werft sie in den Fluß!"
    „Schweigt!" rief Dorian. „So kommen wir nicht weiter. Ich glaube, ihr seht alle ein, daß wir hier nicht herumhocken und auf unser Ende warten können. Bewaffnen wir uns! In dem Gepäck, das unsere Expedition mitgeführt hat, befinden sich noch einige Pistolen. Weiter suchen wir sämtliche Messer, Stangen und Fackeln zusammen, die wir hier auf treiben können."
    „Und dann stürmen wir den Schlupfwinkel dieser Wilden", rief der Professor. „Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber in diesem Fall bin ich der erste, der zum Marsch bläst."
    Dorian winkte ihm zu. „Ich danke Ihnen, Ihr Verhalten ist beispielhaft. Ich hoffe, auch alle anderen überzeugen sich von der Notwendigkeit dieses Einsatzes. Je eher wir ausrücken, desto überraschender wird unser Erscheinen für die Merinas sein."
    Der Professor, Argue und andere männliche Erzieher wandten sich nun mit detaillierten Fragen an Dorian, Fred Archer und Coco. Maureen Hopkins, Brigitte Thomsen und ihre Kolleginnen versammelten die Kolonistenfrauen um sich. Die Züge dieser großen Frauen hatten sich auffallend verändert. Besonders kraß machte sich der Wandel aber bei den Zwei-Meter-Männern bemerkbar. Hatten sie kurz zuvor noch einen sanftmütigen, etwas schwerfälligen und kaum zu erregenden Eindruck erweckt, so waren sie nun wie ausgewechselt. Zornig schüttelten sie die Fäuste und klopften sich damit gegen die mächtigen Brustkästen. Münder öffneten sich zu kampflustigen Rufen. Kräftige Zahnreihen wurden freigelegt, sahen plötzlich gefährlich und beißwütig aus.
    Der Professor drehte sich um und konstatierte den Wandel ebenfalls.
    „Donnerwetter!" sagte er zu dem Dämonenkiller. „Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Unsere Schützlinge sind eben immer noch voller Überraschungen - auch für uns."
    „Sie werden uns eine große Hilfe sein", sagte Dorian.
    „Oh, ganz bestimmt."
    „Nehmen Sie meine Pistole!" sagte Coco Zamis zu dem Professor. „Ich nehme an, Sie können damit besser umgehen, als ich."
    „Meine Liebe, ich habe den Zweiten Weltkrieg als Major erlebt und bei der Invasion der Normandie aktiv in das Geschehen an der äußersten Front eingegriffen. Es sind dreißig Jahre vergangen, aber gewisse Dinge behält man im Blut."
    Fred Archer konnte Oshadogan dazu bewegen, das Gepäck zu holen. Jean-Luc

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