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084 - Im Schatten der Guillotine

084 - Im Schatten der Guillotine

Titel: 084 - Im Schatten der Guillotine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aufgeschrieben. Damit kann man wirklich nichts anfangen."
    „Und die Bücher?"
    „Schulbände für die Elementarstufe."
    „Gunnarsson hat sich abgesetzt, da gibt es keinen Zweifel", sagte Dorian. „Er hat dieses Büro verwüstet, um den Anschein zu erwecken, man habe ihn entführt. Aber daran glaube ich wahrhaftig nicht."
    „Ich auch nicht."
    Sie liefen nach draußen und winkten Coco und den Schwarzen herbei. Oshadogan hielt den Handscheinwerfer bereit. Aufmerksam forschten sie in der näheren Umgebung des Hauses nach Spuren. Dorian entdeckte Fußabdrücke.
    „Die Fährte eines einzigen Mannes", stellte er fest. „Das ist die Bestätigung für meine Theorie. Magnus Gunnarsson ist nicht gekidnappt worden, sondern er hat sich auf die Flucht begeben."
    „Das nenne ich die feine englische Art", spottete Archer säuerlich.
    Coco machte schmale Augen. „Da haben wir den Beweis, daß der Mann keineswegs einen so edlen und tadellosen Charakter hat, wie er vorgeben wollte. Er läßt seine Lehrer und die dreißig Kolonisten einfach im Stich, um seine Haut zu retten."
    Dorian war bereits dabei, die Verfolgung aufzunehmen. Erst wollte Coco ihn zurückhalten, dann aber schloß sie sich ihm spontan an und bedeutete auch Oshadogan, mitzukommen.
    Der schwarze Mann sagte kein Wort. Sein Gesicht war verzerrt; die Augäpfel glänzten weiß und drohten, hervorzuquellen. Fred Archer rannte ein kurzes Stück und gesellte sich zum Dämonenkiller. Gemeinsam fahndeten sie nach den Abdrücken, die sich auf dem Untergrund abzeichneten.
    „Ich finde es nicht sehr intelligent, das Verwischen der Fährte zu vergessen", bemerkte Fred.
    „Es könnte auch eine Falle sein", gab Dorian zu bedenken. „Halten wir also die Augen offen!"
    Was der Dämonenkiller insgeheim befürchtet hatte, trat ein, sobald sie in den Urwald vordrangen. Die Spur verlor sich. Oshadogan leuchtete den Pfad vor ihnen mit der starken Handlampe aus, und die beiden weißen Männer ließen sich auf die Knie nieder. Sie schlugen Zweige auseinander und räumten feuchtes Blattwerk auf die Seite. Aber Magnus Gunnarssons Fährte war nicht wiederzufinden.
    Fest stand, daß sie nicht zur Höhle hinaufführte. Dieser Umstand ließ zwei Schlüsse zu: entweder existierte noch ein zweiter Ausgang aus dem versteckten Tal - oder der Isländer präsentierte ihnen ein weiteres Täuschungsmanöver.
    Unverzagt forschte Dorian weiter. Die Begleiter blieben etwas zurück. Noch fünfzehn bis zwanzig Schritte kam Dorian voran, da geschah es.
    Coco gab einen angstvollen Laut von sich. Oshadogan stürzte auf die Knie, neigte den Oberkörper vor und deckte den Hinterkopf schützend mit den Händen ab, als könnte er auf diese Art etwas gegen das Unheil ausrichten.
    Aus dem Dschungel kam ein Gebrüll, das von sämtlichen mörderischen Raubkatzen der Umgebung herzurühren schien. Dorian lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er rechnete damit, daß jeden Augenblick vierbeinige Angreifer durch das Dickicht brechen würden. Instinktiv duckte er sich.
    Fred Archer brachte das Gewehr in Anschlag. Coco zielte mit der Pistole in die Richtung, aus der die furchtbaren Geräusche kamen.
    Das Rumoren ging in ein Fauchen über. Schließlich waren nur noch schleifende, tastende Schritte und sabberndes Gemurmel zu vernehmen. Dorian mußte die Annahme, sie hätten es mit Raubkatzen zu tun, verwerfen. Er wußte die absonderlichen Geräusche nicht mehr einzuordnen. Welche Trickregister zog Magnus Gunnarsson plötzlich? Hatte er sich mit den Dämonen der Hölle verbündet?
    Es raschelte, dann zuckte etwas vor den Augen der Gruppe. Grelle, verschiedenfarbige Lichtblitze irritierten sie und machten sie unruhig. Oshadogan schrie, sprang auf und hetzte davon. Selbst Fred Archer konnte ihn nicht mehr zurückhalten. Dorian wollte gegen die Erscheinung angehen, wurde jedoch durch einen heftigen Schlag gegen die Brust zu Boden geworfen.
    Das blendende Licht erlosch. Stille trat ein.
    Archer schnaubte verächtlich: „Ich möchte wissen, was dieses Affentheater soll."
    „Es sind magische Fallen", stellte Coco sachlich fest. „Wir wären wahnsinnig, wenn wir jetzt noch weitergingen, Fred."
    „Wir kehren ins Dorf zurück", entschied der Dämonenkiller.
    Wenig später erreichten sie wieder das Zentrum der Okulationskolonie. Oshadogan hatte mit seinem Geschrei Alarm geschlagen. Aus allen Häuser kamen Frauen und Männer herbeigelaufen. Einige trugen Lampen. Unter ihnen waren auch Lemmy, Maureen Hopkins, der Franzose

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