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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebracht, auf Bill Conolly, der sich wiederum auf einem gewissen Gebiet auskannte, weil er mit einem Geisterjäger gut befreundet war.
    Maria hatte gewollt, daß beide erschienen. Sinclair war nicht in London, also war Bill Conolly erschienen, und auch er hatte Feuer gefangen. Er hatte es zwar nicht zugegeben, aber es war für Juan nicht zu übersehen gewesen, und in ihm nagte die Eifersucht, was Maria, die ja auch nicht auf ihren Augen lief, natürlich mit sichtlichem Vergnügen zur Kenntnis genommen hatte.
    Auf der einen Seite die beiden verheirateten Männer, in der Mitte die Frau. Besser hätte es für Maria nicht laufen können. Manchmal haßte Juan sie dafür, aber sie Sache würde bald vorbei sein.
    Am heutigen Tag war die große Ausstellung. Danach würde Cynthia wieder nach Spanien zurückkehren, allerdings nicht, ohne ihm ihre Adresse hinterlassen zu haben, das hatte sie ihm versprochen. Und sie hatte auch von einem einsam liegenden Haus erzählt, in dem sich ihr Atelier befand, wo sie malte, wenn sie absolute Ruhe brauchte. Er würde hinfahren, das hatte sich Juan fest vorgenommen.
    Schweiß bedeckte seine Handflächen. Er wischte sie auf der dünnen Decke ab. Neben ihm bewegte sich Maria im Schlaf, und sie murmelte auch irgend etwas. Er sah nur ihre dunklen Haare, die sich wie ein kleiner Teppich auf dem hellen Kopfkissen verteilt hatten.
    Ihr Gesicht sah er nicht, doch er kannte es sehr gut. Marias Züge verströmten den etwas spröden Charme einer Angelica Houston. Kein Allerweltsgesicht also. Man konnte es mögen oder nicht. Er hatte sie geheiratet und würde sich auch nie von ihr scheiden lassen, aber die kleinen Vergnügen hin und wieder, die brauchte er schon, wobei er Cynthia nicht als kleines Vergnügen ansah. Bei ihr steckte mehr dahinter. Er wußte schon jetzt, daß er sie nicht so einfach nehmen und dann ablegen konnte wie ein getragenes Hemd. Sie war die Frau, die bestimmte, selbstbewußt genug war sie schließlich.
    Er wälzte sich auf die andere Seite und strich dabei über seine Gesichtshaut. Er spürte das weiche Fleisch. Manchmal hatte ihn Maria einen jungen Greis genannt, möglicherweise auch wegen seiner verlebten Gesichtszüge.
    Ein Blick auf die Uhr.
    Es war schon wieder später geworden. Halb vier am Morgen. Cynthia ließ sich Zeit, falls sie ihr Versprechen überhaupt einlöste und sie ihn nicht nur genarrt hatte, denn auch das konnte er sich bei einer Person wie ihr vorstellen.
    Er hätte jetzt gern eine Zigarette geraucht, eine von diesen französischen ohne Filter. Aber im Schlafzimmer zu rauchen, kam bei Maria einer Todsünde gleich. Also ließ er es bleiben und wartete weiter.
    Er spürte den Luftzug, wie er über das Bett wehte und auch sein Gesicht streifte wie den dünnen Hauch einer Feder. Sofort wußte er Bescheid, was geschehen war.
    Im Haus zog es immer, es war ein Phänomen, und es zog noch stärker, wenn eine Tür geöffnet wurde.
    Es gab nur eine in diesem Zimmer, und Juan Sanchez richtete sich ruckartig auf, drehte den Kopf nach links, um dorthin zu schauen, wo sich die Tür befand.
    Ja, sie war geöffnet worden.
    Eine Gestalt schob sich über die Schwelle. Es war eine Frau, und sie bewegte sich lautlos, als würde sie über das alte Parkett hinwegschweben. Mit dem nächsten Schritt hatte sie den Teppich erreicht.
    Ihre Schritte waren nun überhaupt nicht mehr zu hören.
    Juan hatte sich längst hingesetzt. Er hielt den Atem an. Er steckte voller Erwartung und fürchtete sich zugleich, denn die Frau kam ihm vor wie ein Gespenst.
    Sie trug ein helles Gewand, ein dünnes Nachthemd oder was immer es sein sollte, und sie hatte ihre blonden Haare offen gelassen. Sie reichten bis zu den Schultern. An den Seiten verdeckten die Haare Teile des Profils, aber Juan hatte längst erkannt, wer ihn da besuchte.
    Sein Herz klopfte wie verrückt!
    Es war also wahr geworden. Cynthia hatte ihr Versprechen eingelöst, und es störte sie nicht, daß auch Maria in diesem breiten Ehebett lag. Teufel, welch ein Weib!
    Er warf einen schnellen Blick nach links.
    Maria schlief, atmete ruhig, hatte nichts bemerkt, und er wußte auch, daß sie in den frühen Morgenstunden immer am tiefsten schlief. Da war sie dann ganz weg.
    Inzwischen hatte Cynthia die Breitseite am Fußende des Bettes hinter sich gebracht. Sie geriet an Juans Seite und damit auch in die Nähe des großen Fensters, zu dem sie hinging. Sie drückte sich durch den Spalt. Kurz danach entstand ein schleifendes Geräusch. Da wußte

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