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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Der Mann nickte schwer. »Er wurde vom Sammler in eine Falle gelockt und getötet. Das ist jetzt sicher zwanzig Jahre her. Wir waren damals noch nicht hier, aber die Geschichte wird immer wieder erzählt.« Artimus stockte kurz. »Du denkst an den Machtkristall, den Ewigk besaß, nicht wahr?«
    Genauso war es. Wenn es in dieser Welt einen Ted Ewigk gegeben hätte, der nicht auf der Seite der Invasoren stand, dann hätte er mit seinem Dhyarra entscheidend eingreifen können.
    Artimus fuhr fort. »Was aus seinem Kristall wurde, weiß niemand genau. Der Sammler hatte es darauf abgesehen, doch er besitzt ihn nicht. Und deshalb sucht er nach anderen Möglichkeiten, die ihm zur absoluten Macht verhelfen können. Er will alles, Zamorra. In dem Punkt gebe ich Khira Recht.«
    »Und daher sammelt er nun die Sterne um sich«, fügte sie hinzu.
    Zamorra sah Khira prüfend an. »Von welchen Sternen sprichst du?«
    Khira trat einen Schritt auf den Parapsychologe zu. Dann legte sie den Zeigefinger ihrer rechten Hand genau auf die Mitte von Merlins Stern.
    »Vor diesem Amulett haben die Teuflischen einen großen Respekt. Sie haben dem Sammler nicht nur sein Machtgebiet gelassen, weil er ihnen in die Hände gespielt und seine eigene Rasse verkauft hat, sondern in erster Linie, weil sie Angst vor dem Stern hatten und haben, den er trägt. Und wenn er alle Sterne hier um sich versammelt hat, dann wird er so stark sein, dass er die Dunklen von der Erde fegen kann.« Khiras Augen schienen durch Merlins Stern hindurchzublicken. »Dann beginnt seine Herrschaft über den Planeten. Sie wird schlimmer sein, als wir alle es uns ausmalen können.«
    »Zamorra, wie viele von diesen Amuletten gibt es?« Die Frage kam von Laertes, der sich mit der Thematik um Merlins Stern noch nie befasst hatte. Wozu denn auch? Er hatte die Silberscheibe in Aktion erlebt - sie harmonierte großartig mit seiner Art der Magie. Dass es weitere davon gab, war ihm neu.
    Zamorra blieb die Antwort schuldig. Zu sehr war er von dem verblüfft, was Khira da soeben gesagt hatte. Das Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana - sieben Amulette, erschaffen von Merlin um damit dem Bösen effektive Waffen entgegensetzen zu können. Wo - in Zamorras Welt - befanden sie sich? Der Parapsychologe musste erkennen, dass er den aktuellen Aufenthaltsort der sieben Silberscheiben nicht so problemlos aus dem Ärmel schütteln konnte. Merlins Stern hing um seinen Hals - es war das siebte und stärkste der Amulette; Nummer sechs befand sich in den Händen von Ives Cascal, Nummer fünf war in Asmodis' Besitz. Aber die anderen?
    Mit Macht zog sich Zamorra aus diesen Gedankengängen zurück. Das war jetzt nicht von Belang. Es ging um die sieben Amulette dieser Spiegelwelt, in die es ihn nun einmal verschlagen hatte.
    Wenn er die Lage richtig einschätzte, dann galt es, den Spiegelwelt-Zamorra daran zu hindern, seine »Sternensammlung« zu komplettieren.
    Eine ganze Welt ist dem Untergang geweiht - wenn der »Gleiche« nicht die Wogen bricht. Denn wenn der Sternensammler sein Ziel erreicht hat, hält ihn niemand mehr auf. Das Ende der Siegelprophezeiung ergab nun einen Sinn. Der Sammler ahnte vielleicht nicht, mit welcher Macht er hier spielte. Das gesammelte Potential der sieben Amulette gegen die Schwarze Familie… womöglich zur gleichen Zeit auch gegen die DYNASTIE DER EWIGEN einzusetzen, das konnte diese Welt nur schwerlich überstehen.
    Und wer der »Gleiche« war, der die Wogen brechen musste…
    Zamorra gab sich keiner Illusion hin. Alles deutete wieder einmal auf ihn.
    Eine besonders heftige Erschütterung brachte den ganzen Raum zum Vibrieren. Khira verlor den Halt, kippte nach hinten weg. Zamorra reagierte einfach nicht schnell genug, doch da waren schon zwei Arme, die sich der jungen Frau annahmen. Arme, die sich schon so oft schützend um sie gelegt hatten. Artimus fing Khira auf, wie ein Erwachsener ein Kind gehalten hätte. Der Physiker, hier degradiert zu einer Art Kalfaktor, einem »Mädchen für alles«, wie er es selbst ausdrückte, blickte besorgt zur Decke hinauf.
    »Was ist denn mit dem Sammler los? Selbst wenn die Höllischen ihm noch nicht zu Hilfe gekommen sind… mit ein paar Jägern der DYNASTIE wird er doch spielend fertig. Das sind die härtesten Einschläge, die diese Burg seit der Invasion wegstecken muss.«
    Zamorra und Dalius Laertes wechselten einen viel sagenden Blick. Beiden war in der gleichen Sekunde klar geworden, warum der Sammler nicht viel gegen die EWIGEN

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