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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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euch wartet…«
    ***
    Professor Zamorra und Dalius Laertes hatten schweigend dem Bericht des Mannes zugehört. Er hatte präzise und gerafft erzählt, ohne Schnörkel und unnötige Umschreibungen, wie die Weltordnung in dieser Spiegelwelt aussah; Khira Stolt war still geblieben, hatte die ganze Zeit über nachdenklich in das Gesicht des Vampirs geblickt.
    Zamorra atmete tief durch. Noch vor kurzer Zeit hatte er fest geglaubt, es würde nur eine Spiegelwelt existieren.
    Nun wurde ihm klar, dass zumindest diese weitere Spiegelwelt existierte. Instinktiv griff er mit der linken Hand an seine Brust, umfasste Merlins Stern , der sich vom Moment des Wechsels an als magisch tot erwiesen hatte. Das war nur logisch, denn wenn Zamorras hiesiger Spiegelwelt-Bruder anwesend war, neutralisierten sich die Amulette gegenseitig. So war es auch mit dem Zamorra aus der ursprünglich bekannten Spiegelwelt gewesen.
    Was er nun über diese Welt von Artimus erfahren hatte, ließ die Worte des gebrochenen Siegels zumindest teilweise logisch erscheinen.
    Hinter den Spiegeln hat die Welle alle Macht.
    Wie eine Welle waren die Scharen der Hölle über diese Welt gekommen. Das passte. Der letzte Teil gab Zamorra jedoch zu denken. Denn wenn der Sternensammler sein Ziel erreicht hat, hält ihn niemand mehr auf. Khira und Artimus nannten den hiesigen Zamorra den Sammler…
    Ehe der Parapsychologe die beiden danach befragen konnte, wurde er von Khira Stolt abgelenkt. Sie war aufgestanden, hatte sich mit ihren 133,5 Zentimetern Körpergröße vor Laertes aufgebaut, der bereitwillig in die Hocke ging, um mit ihr auf gleicher Augenhöhe zu sein.
    »In deiner Welt, die in Wahrheit nicht die deine ist, da haben wir uns gekannt«, sagte sie.
    Nur das Dröhnen des Kampfes an der Erdoberfläche durchbrach das vollkommende Schweigen, das nun im Raum herrschte.
    »Du warst mein Freund, nicht wahr? Mein ganzes Leben lang warst du da… auch am Ende.« Die Frau schwankte, und ehe Artimus sie stützen konnte, hatte Laertes sie bereits bei den Schultern gefasst. »Ich kann das alles in dir sehen. Du suchst… du suchst nach deiner Vergangenheit. Ich helfe dir, wenn ich es kann.«
    Artimus wandte sich an Zamorra. »Maus - ich meine: Khira - hat die Fähigkeit Dinge zu sehen, die uns verschlossen bleiben. Niemand darf das wissen. Wir haben es immer verheimlichen können, denn jeder Mensch, der über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt, ist für die Herrscher gefährlich. Sie fackeln dann nicht lange…«
    Zamorra begriff. Khira, die in seiner Welt über die Fähigkeit der Bluttränen verfügt hatte, was sie zur Todfeindin des Vampirdämons Sarkana werden ließ, war hier eine starke Seherin. Und somit wieder eine gefährdete Person.
    »Wie seid ihr eigentlich gerade hier gelandet?« Zamorra fehlten noch einige Puzzleteile, damit sich für ihn ein Gesamtbild ergab, mit dem er dann planen konnte.
    »Khira und ich haben beide als Physiker in den ehemaligen USA bei Tendyke worldwide gearbeitet. Dieser Robert Tendyke ist ein noch schlimmerer Kollaborateur als der Sammler. Genau solche Menschen haben die Invasoren gebraucht, damit sie die Erde brutal ausbeuten können. Der Sammler und Tendyke bilden seit jeher eine Seilschaft. Als der Sammler gute Leute für sein Departement gesucht hat, wurden wir beide von Tendyke an ihn verkauft.«
    Zamorra sparte es sich, dem Mann zu erklären, dass gerade Robert Tendyke mit seinem Konzern ein Eckpfeiler im Kampf gegen die Schwarze Familie war… in einer anderen Welt.
    Khira hatte sich wieder erholt. Sie wandte sich nun an Zamorra.
    »Die Raumteufel sind nicht besser als die Höllenbrut. Sie wollen aus der Erde eine ihrer unzähligen Kolonien machen. Immer wieder greifen sie an, aber in den letzten Jahren hat sich das noch verstärkt. Seit sie von ihrem neuen ERHABENEN geführt werden…«
    Zamorra unterbrach die kleine Frau. »Wie heißt der ERHABENE?«
    Khira sah ihn an, als müsse sie sich erst noch daran gewöhnen, dass die beiden Fremden gerade mit den Details noch ihre Schwierigkeiten hatten. »Al Cairo. Er hat die ERHABENE Nazarena Nerukkar in Zweikampf besiegt, so sagt man zumindest. Ganz fair soll das allerdings nicht abgelaufen sein.«
    Als wenn das bei der DYNASTIE DER EWIGEN je der Fall gewesen wäre. Al Cairo also. Eine Entwicklung, die für den Professor durchaus nachvollziehbar war. Eine letzte Frage brannte auf Zamorras Seele. »Sagt euch der Name Ted Ewigk etwas?«
    Artimus und Khira sahen einander kurz an.

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