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0842 - Teufels-Schönheit

0842 - Teufels-Schönheit

Titel: 0842 - Teufels-Schönheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen, aber das ist kein Problem.« Sie stand auf, und auch Mandy erhob sich. »Wirst du mit John Sinclair heute morgen schon reden, Glenda?«
    »Nein, das kann ich nicht. Er ist unterwegs, um jemand vom Flughafen abzuholen.«
    »Ach so.«
    Glenda lachte. »Sei nicht enttäuscht, Mandy, wir werden die Sache zu dritt schon schaukeln.«
    »Bist du davon überzeugt?«
    »Felsenfest.«
    »Dann bin ich es auch.«
    Es war kälter geworden zwischen den Wänden, doch es war nicht die normale Winterkälte, es lag einzig und allein an diesen sechs Männern, die kein Wort mit uns sprachen. Als wäre diese seltsame Kälte nicht schaurig genug gewesen, blitzte in ihren Augen die pure Mordlust. Daran konnte auch der alte Ofen nichts ändern, dessen Platte schon leicht glühte, so heiß war sie geworden.
    Wladimir Golenkow hatte hinter mir den Versammlungsort betreten und die Tür geschlossen. Mir gelang ein kurzer Blick auf sein Gesicht, und ich erkannte die Unsicherheit in seinen Augen. Er wußte nicht, was er mit diesen Typen anfangen sollte.
    Sechs Männer!
    Sechs nahezu identische Gesichter!
    Alle jung und trotzdem nicht jung wirkend, denn die Körper paßten nicht dazu. Sie wirkten älter, was wir auch an der Haut erkennen konnten. Die Haut zeigte das wahre Alter, das ich nicht mal richtig schätzen konnte.
    »Was sagst du, John?«
    »Nicht viel, und ich denke auch, daß sie mich nicht verstehen können. Das sind keine Engländer, Wladimir. Es müssen Menschen aus deinem Land sein. Mach die Probe aufs Exempel.«
    Er räusperte sich. »Gut - und wenn es so ist? Was suchen die Typen dann hier?«
    »Frage sie.«
    »Am liebsten wäre mir Romanow«, sagte er knirschend.
    »Klar, mir auch. Nur ist er nicht da. Du mußt dich schon an sie wenden. Vielleicht können sie dir Auskunft geben.«
    Wladimir nickte. Er schob mich etwas zur Seite, als er vorging und näher an den Tisch herantrat.
    Die beiden Bänke standen seitlich davon und waren jeweils von drei Personen besetzt.
    Wladimir Golenkow wandte sich dem Mann zu, der ganz außen saß. Als der blonde Russe den Kopf senkte, kam auch Bewegung in die Sitzenden, er hob seinen Kopf an, so daß sich beide Männer in die Augen sehen konnten.
    Die russische Sprache war mir nicht ganz fremd. Einfache Fragen konnte ich verstehen, und so spitzte ich die Ohren.
    »Wo kommt ihr her?«
    Der Angesprochene zuckte zusammen, als er in seiner Heimatsprache angeredet wurde. »Wir wollten nicht mehr bleiben. Wir sind in den Westen gegangen.«
    »Warum?«
    »Arbeit und Geld.«
    »Habt ihr beides?«
    Nicht nur der Mann schüttelte den Kopf, die anderen fünf taten es gleich mit.
    Wladimir grinste kalt. »Also nicht? Keine Arbeit und kein Geld. Statt dessen sitzt ihr hier und wartet.« Die nächste Frage klang sarkastisch. »Vielleicht auf die Arbeit?«
    »Ja.«
    »Was werdet ihr tun?«
    »Mode.«
    Bisher hatte ich alles verstanden, auch die letzte Antwort, und ich war ebenso perplex wie Wladimir. Er verzog den Mund. »Moment mal, was werdet ihr tun?«
    »Man wird uns fotografieren. Für russische Mode und Kosmetik. Das hat man uns gesagt. Man braucht junge Männer mit glatten Gesichtern, und die haben wir.«
    »Aber nicht schon immer - oder?«
    Der Mann schwieg und schaute die anderen an. Deren Blicke waren leer, als ginge sie das gesamte Gespräch nichts an.
    »Rede!«
    »Nein.«
    Wladimir Golenkow gab nicht auf. »Wie heißt du?«
    »Michail.«
    »Schön, Michail, ich bin Wladimir Golenkow. Und ich will dir und den anderen sagen, daß ich die weite Reise von Moskau nach London nicht grundlos gemacht habe. Ich will wissen, was hier los ist. Ich will erfahren, wer euch die Jugend gegeben hat, klar?«
    Michail nickte.
    »War es Romanow?«
    Schweigen.
    Golenkow senkte seinen Kopf. »War es Romanow? Hat er euch diese anderen und auch fremden Gesichter gegeben? Wenn ja, wie hat er es geschafft? Rede endlich!«
    Wladimir erntete auch weiterhin Schweigen. Nur die Augen starrten ihn kalt an.
    Ich sah, wie die Wut allmählich in meinem Freund hochstieg. Er war frustriert, denn er hatte darauf gesetzt, diesen Romanow, der ihm in Moskau entwischt war, hier zu finden. Genau hier auf dem Boot, bei den Männern, doch es sah nicht so aus, als befände sich der Chef des Ganzen mit an Bord.
    »Du willst mir also nicht sagen, wo ich Romanow finden kann? Du willst es mir nicht sagen?«
    »Er ist weg.«
    »Also nicht auf dem Schiff?«
    »Ja.«
    »Wo ist er dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Wladimir beherrschte sich nur

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