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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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noch zu hören. Im nächsten Moment jedoch erklang sie noch einmal deutlich in Yola. Dann geh zu dem Wesen, das dich geschickt hat. Sag ihm, dass Armakath stark und mächtig ist, dass die weiße Stadt schon bald die Vormachtstellung in der Hölle einnehmen wird. Warne davor, Armakath anzugreifen, denn wer das wagt, der wird untergehen! Nun geh. Zwischen dir und mir ist keine Feindschaft. Geh zu deinem Kind.
    Dann verstummte die Stimme. In das Smaragdleuchten mischte sich unübersehbar das stumpfe Grau. Yola stand wie erstarrt vor dem Objekt, unfähig seine Worte zu verarbeiten.
    Das Knirschen hinter der jungen Frau wurde immer lauter. Der Wurzelstrang schob sich lautstark über den unebenen Boden. An einigen Stellen erkannte Yola bereits Rauchnester, die von dem Strang Besitz ergriffen; es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Hitze die Wurzel in Brand setzte.
    Dann erhob sich die Spitze des Stranges urplötzlich in die Höhe, wies in den Schacht, durch den Yola hierher gelangt war. Schneller, immer schneller bewegte sich der ellendicke Strang in die Höhe, und schon bald konnte Yola die Spitze nicht mehr erkennen.
    Dort vor dir… das ist der Weg, dein Weg!
    Jetzt erst verstand-Yola. Das Smaragd-Wesen wies ihr den Fluchtweg. Den einzigen, den es für sie geben konnte.
    Yola brüllte die Worte laut heraus, auch wenn sie sich sicher war, dass Quietly ihre Gedanken zu lesen in der Lage war »Krall dich fest an mich!«
    Mit einem Sprung war sie unter der Schachtöffnung und klammerte sich an den Strang. Mit einem heftigen Ruck wurde sie nach oben gerissen. Ein Blick nach unten zeigte ihr, wie rasend die Fährt nun schon war, denn von dem Wurzelgewölbe konnte sie bereits nichts mehr erkennen.
    Finsternis umfing sie erneut, als es im Schacht in die Höhe ging. Wenn der freie Fall vorhin schon eine höllische Abfahrt war, dann toppte dieser Ritt das Ganze noch einmal.
    Yola schloss die Augen. In diesem Moment gab es nur einen Gedanken in ihrem Kopf: Wie mochte das hier enden…?
    ***
    Fasziniert hatten Brik Simon und Professor Zamorra beobachtet, wie Sabeth einfach so über die Schachtöffnung getreten war.
    Die Ausgrabungsstätte der prähistorischen Skelette lag direkt neben Briks Haus. Dort hatte man so etwas wie ein Provisorium errichtet - genauer gesagt hatte das Land Nordrhein-Westfalen die Schirmherrschaft über diesen Ort übernommen. Irgendwann - wenn das Geld dazu in den Landeskassen sein würde -sollte hier eine Art Museum entstehen. Eines der gefundenen Wesen hatte deutlich Spuren von Flügeln gezeigt. Der Engel von Nassen - die Sauerländer kleckerten nicht, sie klotzten, wenn es dem Tourismus dienen konnte.
    Den Wurzelschacht jedoch hatte Brik mit Hilfe vom Professor äußerst effektiv tarnen können. Der Engländer konnte wirklich nicht sagen, was genau der Parapsychologe für magische Sicherungen angebracht hatte, doch das Ergebnis war beeindruckend. Von dem Schacht war nichts zu sehen.
    Jetzt jedoch mussten sie das Risiko neugieriger Blicke einfach eingehen.
    Nachdem Zamorra Brik und Sabeth die Geschichte vom Brand der Armakath-Wurzel erzählt hatte, war ein sichtbarer Ruck durch die Hüterin gegangen. Das Wissen, das sie in Armakath um ihre Aufgabe erlangt hatte, war tief in ihr verschlossen. Zamorras Worte öffneten ein weiteres Tor in Sabeth' Bewusstsein.
    »Die Wächterin hatte recht. Nur eine lebendige Wurzel, die stark genug und noch unverbraucht ist, könnte den Schaden unter Umständen beheben.« Sabeth' Blick schien durch Zamorra hindurchzugleiten. »Alles fügt sich, ergibt einen Sinn. Dalius Laertes hat mich nach Armakath gebracht, weil er mir eine Aufgabe auf den Weg geben wollte. Er konnte nicht ahnen, dass ich zur Hüterin bestimmt war. Hier brach die seit Jahrhunderten schlafende Wurzel erneut auf, drohte zú einer großen Gefahr zu werden. Und nun könnte sie zu der einzigen Rettung werden, die es geben kann. Alles scheint sich zu fügen…«
    Zamorra verstand, dass die frühere Königin der Asanbosam-Vampire ihren Gedanken nachhing, doch er musste drängen.
    »Die Zeit läuft uns davon. Die Wächterin war überzeugt, dass du weißt, was zu tun ist. Lag sie da richtig?«
    Sabeth blickte den Franzosen an, als sähe sie ihn erst jetzt vor sich. Sie nickte heftig. »Ja, das weiß ich. Aber es ist nicht ohne Risiko. Ich weiß nicht, ob sich die hiesige Wurzel zur Wehr setzen wird. Wenn ja, dann hoffe ich, dass meine Kraft ausreicht, um sie zu zwingen. Wenn nicht, dann verliere ich die

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