Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0849 - Schattengesicht

0849 - Schattengesicht

Titel: 0849 - Schattengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gelaufen?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Bist du dir sicher?«
    Lady Sarah nickte. »Im Moment ja. Ich habe schon darüber nachgedacht, ob ich dir weiterhelfen kann. Alles schwirrte durch meinen Kopf. Es ist nicht möglich, John, tut mir leid. Ich weiß es nicht. Diese beiden Begriffe sind mir noch nicht über den Weg gelaufen, was aber nichts heißen soll, denn wir werden natürlich mein Archiv durchgehen.«
    Das hatte ich ihr auch vorschlagen wollen. Es wäre eigentlich an der Zeit gewesen, nach oben zu gehen.
    Da hörten wir das Lachen.
    Sarah schaute mich an. »Warst du das?«
    »Nein.«
    »Wer hat denn hier… du hast es doch auch gehört, nicht wahr?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und wer hat gelacht?«
    Ich schaute sie an. Noch hielt ich die linke Hand zur Faust geballt. Lady Sarah sah zu, wie ich ihr den Arm entgegenstreckte und die Faust öffnete.
    Zum erstenmal sah sie das Gesicht!
    ***
    Der Zwerg verzog sein knorpliges Kartoffelgesicht, als er sich eng in den Schatten der Zufahrt drückte, über die man die Tiefgarage erreichen konnte.
    Er war da.
    Nur der Wagen paßte ihm nicht, der auf das große Maul zurollte und die Abgase über den Belag flattern ließ. Für den Zwerg waren der Fahrer und sein Auto wichtig, denn nur durch sie schaffte er es, ohne Schwierigkeiten in die Garage zu kommen.
    Trotz der Abgaswolke lief er auf seinen kleinen, stämmigen Beinen hinter dem Wagen her und war kurz darauf im Dunkel der Garage verschwunden.
    Hier befand er sich in seinem Element. Kein Auto war kleiner als er. Er konnte über keines hinwegschauen. Im Gegenteil, er fand in den Lücken zwischen den abgestellten Wagen immer genügend Deckung.
    Und er wußte Bescheid.
    Als hätte ihm jemand eine Auskunft darüber erteilt, wie er zu gehen hatte, so näherte er sich der Fahrstuhltür. Er wurde nicht gesehen, er wurde auch nicht gestört, und er versteckte sich hintereiner Säule. Von dort konnte er die Fahrstuhltür gut beobachten, und er sah auch den Rücken des Fahrers, der sich vor der Tür aufhielt und darauf wartete, daß sie sich öffnete.
    Es dauerte nicht lange, dann war er verschwunden.
    Der Zwerg wartete noch ab. Er hatte die etwas zu langen Ärmel seiner Kutte hochgekrempelt, so daß seine stämmigen Arme zu sehen waren. Auch die klobigen Finger, die den Griff der Machete festhielten, denn sie sollten noch für Überraschungen sorgen.
    »Folge dem Dunstkreis des Fluchs«, hatte man ihm gesagt. »Folge nur ihm. Dann wirst du bald an der richtigen Stelle sein, wo du den Versager töten kannst…«
    Der Fahrstuhl war eine solche Spur.
    Leider war der Gnom zu klein, um an die Kontakte zu gelangen. Er wußte sich zu helfen, indem er die Machete zu seinem verlängerten Arm machte.
    Bald konnte er einsteigen.
    Folge dem Dunstkreis des Fluchs…
    Immer wieder hielt er sich diese Worte vor Augen. Und er gelangte schnell in die entsprechende Etage, wo sich das Opfer aufhielt. Seine magisch sensiblen Sinne waren ausgeprägt genug.
    Bis zu dem Moment, als etwas in seinem Hirn zusammenkrachte. Wie bei einer elektrischen Störung knarrte und scharrte etwas in seinem Kopf herum, als hätte man dort zahlreiche Drähte herausgerissen, wobei von den Enden noch die Funken wegflogen und durch seinen Schädel irrten.
    Eine Störung.
    Ein Signal und eine Botschaft zugleich. Zacharias wußte, daß sein Helfer ins Leere laufen würde, und der Zwerg machte sich in der leeren Kabine noch kleiner.
    Sie stoppte.
    Er bekam es kaum mit. Erst als sich die Tür öffnete, wurde er aus seinen lethargischen Gedanken gerissen. Er starrte in einen leeren Flur, hörte aber auch Stimmen. Ein Mann und eine Frau gingen auf den Lift zu, während sie sich unterhielten.
    Die Störung in seinem Kopf wollte einfach nicht aufhören. Er hätte am liebsten geschrieen, zum Glück schloß sich die Tür, bevor die beiden noch eintreten konnten. Der Zwerg hatte im letzten Moment mit der Machete gegen den untersten Knopf geschlagen.
    Er hörte noch die schrille Stimme der Frau. »Da war doch jemand. Hast du nicht gesehen? Ein kleiner Mensch, ein Zwerg.«
    Die Antwort verstand der Gnom nicht mehr. Er befand sich bereits auf dem Weg in die Tiefe und huschte, als der Lift stoppte, aus der Kabine in die menschenleere Garage.
    Auch jetzt sah ihn niemand. Er war ungestört, bewegte sich auf den Ausgang zu, aber er torkelte mehr, als daß er ging. In seinem Kopf funkte und krachte es noch immer, was mit starken Schmerzen verbunden war. So stark, daß sich das kleine

Weitere Kostenlose Bücher