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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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angrenzenden Raum. Er beugte sich nach vorn
und sah, daß eine dunkle Gestalt vor dem Schreibtisch des Hausherrn stand, in
den Schubladen wühlte, Briefumschläge und Fächer öffnete und offenbar etwas
suchte.
    Es war eine
Frau!
    Larry
verhielt sich zwei, drei Minuten lang mäuschenstill. Dann räusperte er sich.
    »Ich gehe
wohl recht in der Annahme, daß Sie nicht das Hausmädchen sind und
dementsprechend auch von Lord und Lady Shanny nicht
den Auftrag erhalten haben, die Schubladen aufzuräumen, Madam !«
    X-RAY-3 sagte
es mit messerscharfer Stimme.
    Die Frau
wirbelte herum. Ihr Aufschrei hallte durch das stille, nächtliche Haus. Die
Überraschung war perfekt. Sowohl für die Besucherin als auch für Larry Brent.
    Vor ihm stand
Peggy Whyller , die Frau des durch Hexenzauber
verstorbenen George Whyller .
     
    ●
     
    »Wie kommen
Sie in dieses Haus ?« Mit zwei schnellen Schritten
durchquerte Larry Brent den Raum, griff nach der auf dem Tisch liegenden
Taschenlampe und leuchtete die Frau an, vermied allerdings, den Strahl in
Augenhöhe zu richten.
    Peggy Whyller war kreidebleich. Die an sich attraktive und
wohlproportionierte Frau wirkte selbst in der Trauerkleidung ganz respektvoll.
Ihr Gesicht jedoch war durch Schrecken und Angst verzerrt.
    »Mister Brent ?« hauchte Peggy Whyller . Sie
kannte den Agenten. Larry war am Mittag nach seiner Rückkehr von Shanny nicht nur bei Reverend Dhunan ,
sondern auch kurz bei Peggy Whyller gewesen, in der
Hoffnung, etwas mehr aus ihr herauszubringen. Doch die gutaussehende
Vierzigjährige stand so stark unter den Nachwirkungen des Todesereignisses, daß
sie nicht mehr hatte sagen können oder wollen.
    »Ich bin
erstaunt. Sie hier zu sehen.
    Hat Lord Shanny Sie eingeladen ?«
    Sie
schüttelte den Kopf. »Das Ganze ist ein Mißverständnis, Mister Brent !« Mit einer fahrigen Bewegung strich sie sich über ihre
Stirn. »Ich mußte hierher kommen. Ich wollte Gewißheit haben .«
    »Gewißheit,
worüber?«
    »Ob Shanny noch mehr ... weiß .« Sie
sprach stockend.
    »Hat er mit
dem Tod Ihres Mannes zu tun ?«
    Sie zuckte
die Achseln. »Ich weiß nicht .« Sie war noch völlig
verwirrt. Das Auftauchen des Agenten hatte sie aus der Fassung gebracht.
    »Aber es muß
doch einen Grund haben, daß Sie hierhergekommen sind? Wo sind die Shannys ?« Larry hatte das Gefühl,
daß Peggy Whyller mehr wußte, als sie zu wissen
vorgab. Stellte sie sich nur so an, oder war sie wirklich am Ende ihrer
physischen und psychischen Kräfte? Diese Frau wurde immer mehr zu einem Rätsel.
    »Zum
Hexensabbat! Heute abend ist die große Einführungszeremonie einer Neuen .«
    Sie hatte
sich etwas beruhigt.
    »Was wollten
Sie hier ?«
    Larry Brent
faßte die Witwe fest ins Auge. »Ich kann Ihnen helfen. Als einziger vielleicht,
Inspektor Tabbert ist tot. Ihn traf das gleiche Schicksal wie Ihren Mann .«
    Sie zuckte
wie unter einem Peitschenhieb zusammen. »Es war zu befürchten. Der Zirkel geht
kein Risiko ein. Wenn dem Meister zu Ohren kommt, daß einer aus der Reihe tanzt
oder tanzen will - macht er kurzen Prozeß. Oder er schickt lange und qualvolle
Krankheiten, die den Betreffenden dahinsiechen lassen. Es kommt immer auf die
Schwere der Verfehlung an .«
    Sie fing zu
sprechen an. Ganz von selbst und ohne, daß Larry sie drängte.
    »Sie werden
schlecht über mich denken. Aber ich bin nicht schlecht! Ich bin in schlechte
Gesellschaft geraten, aus Neugierde. Auch George. Wir schlossen uns einem
Zirkel an, aber wir wußten nicht, welche Folgen das für uns haben würde .«
    Sie stieß
sich von der Schreibtischkante ab. Hinter ihr auf der Tischplatte lagen Briefe
und andere Papiere, die sie nun zu ordnen anfing. Sie packte die Dinge wieder
fein säuberlich zusammen und legte sie in die Schubladen zurück. Während dieser
Tätigkeit erzählte sie: »Wir - George und ich - fingen vor zwei Jahren damit
an. Eine Bekannte machte uns auf den Zirkel der Venuspriesterin aufmerksam. Wir
wollten unseren Alltag verändern, mehr Gewinn von den Stunden haben. In einem
geheimen Zirkel hofften wir diese Dinge zu finden. Dabei kam es uns nicht in
den Sinn, an verbotenen Liebesspielen oder gar an Gruppensex teilzunehmen. Mein
Mann und ich interessierten uns für obskure Praktiken, für mystische
Geschehnisse in unserer Zeit. George kramte seit jeher in alten Büchern über
Schwarze Messen. Satanismus und Hexenvereinigungen. Er wollte seine eigenen
Erfahrungen machen. Er steckte mich an mit seiner Begeisterung. Der Zirkel

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