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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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muß ich klar- stellen. Sagen wir, es ist im Archiv. Ich wollte
auch aus Ihrer Brieftasche etwas entnehmen. Aber außer Ausweispapieren gab es
nichts, was man daraus hätte entnehmen können. Und das wäre doch zu
offensichtlich gewesen. Nein, ich habe mich auf etwas ganz Simples verlegt. Ist
Ihnen nicht aufgefallen, daß der Einsatzknopf an der Futtertasche Ihres
Jacketts fehlt ?«
    X-RAY-3
zuckte kaum merklich zusammen.
    »Eine
Kleinigkeit, zugegeben. Aber wenn Ihnen das Fehlen des Knopfes aufgefallen
wäre, hätten Sie da wirklich vermutet, daß ich ihn abgerissen habe? Nicht? Na
sehen Sie! - Aber nun haben wir den Dialog lange genug geführt. Patsy, binde
Ihnen die Hände auf den Rücken !«
    Lord Shanny erlaubte noch, daß Larry Brent mit dem von Lady Shanny gespendeten Taschentuch die blutende Wunde verband,
die höllisch zu brennen begann. Die augenblickliche Situation war so verfahren,
daß X-RAY-3 es nicht wagen konnte, jetzt einen Ausfall zu riskieren. Zuviel
stand auf dem Spiel. Er würde das Leben von Peggy Whyller und das eigene gefährden.
    Patsy Taylor
verstand etwas von der Kunst des Fesselns. Die Nylonschnüre, die sie anbrachte,
schnitten tief in die Haut ein. Das Mädchen hatte mehr Kraft, als man ihm
zutraute. Dann stülpte man Peggy Whyller und auch
Larry Brent einen schwarzen Sack über den Kopf, der wie eine Zwangsjacke in
Hüfthöhe gebunden wurde. Beide Gefesselten waren in ihrer Bewegungsfreiheit
stark eingeschränkt. Bevor man ihnen ,die Zwangsjacke
angelegt hatte, waren ihnen alle persönlichen Gegenstände, wie Taschentuch,
Papiere, Geldbörse, Ringe und Schmuck abgenommen worden. Lord Shanny zeigte sich erbost darüber, daß es ihm nicht
gelungen war, den außergewöhnlichen Ring von Larrys Finger zu streifen. Der
Engländer hatte es schließlich aufgegeben. X-RAY-3 spürte den Lauf der Waffe
zwischen seinen Rippen.
    »Patsy wird
Sie führen, damit Sie mir nicht die Treppe runterfallen«, sagte Lord Shanny . Sie verließen das Haus. Larry und Peggy Whyller wußten nicht, wohin es ging. Man führte sie zu
einem Wagen, der kurz darauf startete.
    Offenbar fuhr
der Lord selbst. Patsy und die Lady waren bewaffnet. X-RAY- 3 spürte ständig
den Lauf der Pistole in seiner Seite. Shanny hatte
das unhandliche Gewehr mit der Pistole vertauscht. Die Waffenauswahl im Haus
des schießfreudigen Lords war beachtlich.
    Die Fahrt
dauerte zwanzig Minuten. Dann wurden Larry Brent und Peggy Whyller ausgeladen. Der Agent wurde von der Frau getrennt. Was aus ihm weiter wurde,
wußte er nicht mehr. Er registrierte, daß er mehrere Stufen nach oben ging,
durch einen Korridor geschoben wurde und dann wieder treppab stieg.
    Er mußte sich
auf ein hartes Lager legen. Eine leise, ihm fremde Stimme, sagte, daß Peggy Whyller noch heute nacht den Tod der silbernen Hexe
erleiden sollte. Dann fühlte Larry einen Stich im Arm. Man schaltete jegliches
Risiko aus. X-RAY-3 schwanden die Sinne. Er stürzte in eine unendliche Tiefe.
     
    ●
     
    ★
    Mit einem
Aufschrei richtete sie sich auf.
    Ihr Herz
schlug wie rasend. Sie sah sich noch über den nackten Körper gebeugt, das
Fleischermesser in der Hand. Die Mutprobe, so hatte der »Great Ram« gesagt.
    Mut - für
wen? Für sie, die anderen, für das symbolische Opfer? Alle Fragen ließen sich
darauf beziehen.
    Morna
Ulbrandsons Blick wurde klar. Die Schwedin erkannte, daß sie sich in ihrem Bett
im Flower Cottage befand. Einen Moment lang war sie
der Meinung, das Ganze sei nur ein schrecklicher Traum gewesen. Doch die
Ernüchterung folgte auf dem Fuß.
    X-GIRL-C
schnupperte. Der Duft, der ihren Schlafraum erfüllte, war ihr fremd und
unbekannt. Der Duft ging von ihrem Körper aus!
    Doch kein
Traum ...
    Blitzartig
kam die Erinnerung, und der Ablauf der Ereignisse war folgerichtig in ihrem
Bewußtsein aufgereiht. Ihr Eindringen in die Welt der Hexen, das Teilnehmen an
dem Sabbat, die ersten berauschenden Getränke, dann die Einführungszeremonie,
von Ellen Seether !
    Jede Hexe
hatte das Messer in die Hand gedrückt bekommen, und war minutenlang vor dem
lebenden Altar gestanden, der durch den Körper der Aufzunehmenden gebildet
wurde. Die Spitze berührte die Bauchdecke von Ellen Seether ,
aber niemand stieß zu. Alle hatten sich unter Kontrolle. Ellen Seether selbst waren Angst und
Erwartung ins Gesicht geschrieben.
    Die Bilder
vor Morna Ulbrandsons geistigem Auge wechselten schnell. Auch sie wurde zur
Aufnahme animiert und erklärte sich sofort bereit dazu. Sie mußte

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