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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Tür gerade wieder geschlossen, als die Shada-Gor-Kreaturen ihr Versteck erreicht hatten. Es mussten inzwischen weit über ein Dutzend sein. Ohne innezuhalten, liefen sie weiter die Straße hinunter.
    Erschöpft ließ sich Chin-Li zu Boden sinken. Automatisch fuhr ihre rechte Hand zum Amulett - und griff ins Leere. Eine der Shada-Gor-Kreaturen musste ihr das Amulett während des Kampfes abgerissen haben. Verzweifelt spürte sie, wie der Druck in ihrem Kopf zunahm. Das Böse von Shada-Gor griff nach ihr.
    Und sie war ohne jeden Schutz…
    ***
    Zamorra und Nicole nutzten die Stunde bis zum Abflug, um zu duschen und sich frisch einzukleiden. Yees Leute hatten ihre Sachen gebracht. Sie waren offenbar gründlich durchsucht worden, doch bis auf die Blaster und die Dhyarras fehlte nichts.
    »Traust du ihm?«, fragte Nicole, während sie sich die Haare abtrocknete. Sie wechselte so oft ihre Haarfarbe und Perücken, dass selbst Zamorra ihren Naturton nicht kannte. Für ihren Tibettrip hatte sie sich für ein kräftiges Rot entschieden.
    »Yee? Keine Minute«, erwiderte Zamorra, »Aber im Moment ist er unsere einzige Chance, zu unserem Ziel zu gelangen. Es nützt niemandem etwas, wenn wir hier in einer Zelle verrotten.«
    »Das sehe ich genauso.« Nicole betrachtete sich skeptisch im Spiegel und strich noch eine Strähne zurecht, bevor sie mit dem Ergebnis zufrieden war. »Aber er wird uns nur so lange brauchen, bis wir ihm die Kohlen aus dem Feuer geholt haben. Danach sind wir entbehrlich. In den Bergen gibt es schnell mal ein kleines Unglück.«
    Zamorra nickte. »Er wird kaum riskieren, dass wir irgendjemandem etwas von dem erzählen, was wir hier gesehen haben. Und wenn er uns einsperrt, könnte das einen internationalen Zwischenfall provozieren. Ein Unfall wäre die sauberste Lösung.«
    »Wirklich großartige Aussichten.«
    »Noch sind wir nicht tot. Ich glaube nicht, dass Yee wirklich ahnt, auf was er sich da eingelassen hat. Er ist ein Kommisskopf, der sein Leben damit verbracht hat, harmlose Bürger zu unterdrücken, Seine erste Begegnung mit dem Übernatürlichen dürfte ihn ganz schön aus der Bahn werfen. Das ist unsere Chance.«
    »Und dann? Selbst wemi wir fliehen können, wie sollen wir aus dem Himalaja entkommen? Wir sind keine geübten Bergsteiger Unsere Überlebenschancen sind da draußen gleich null.«
    Zamorra grinste schief. »Kopf hoch, Nici! Wir haben schon ganz andere Situationen überlebt.«
    Die schöne Französin sah ihren Gefährten ernst an. »Ja, aber irgendwarm wird das Glück nicht mehr auf unserer Seite sein.«
    »Vielleicht finden wir Chin-Li. Wenn jemand darauf trainiert ist, die unmöglichsten Situationen zu überleben, dann ist sie es.«
    Nicole nickte düster. »Ich hoffe, du hast Recht. Aber da ist noch etwas.«
    »Was?«
    »Als du gegen dieses Ding gekämpft hast, habe ich etwas gesehen. In seinen Gedanken.«
    Nicole setzte sich auf einen Stuhl und rieb sich die Stirn. Allein die Erinnerung an den telepathischen Kontakt schien ihr körperliche Schmerzen zu bereiten. »Ich hatte es gar nicht geplant. Seine Gedanken waren so stark, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte. Sie haben meinen Geist förmlich überschwemmt. Es war grauenhaft.«
    »Was hast du gesehen?«
    »Ich…« Nicole schüttelte den Kopf, als wollte sie die Bilder aus ihrem Kopf vertreiben. »Ich weiß es nicht genau. Seine Gedanken waren so… fremdartig. Es waren nur noch Reste seiner ehemaligen Persönlichkeit vorhanden. Mehr ein Echo der Person, die er einmal war. Der Rest waren unzusammenhängende Eindrücke, grauenerregende Bilder von schrecklichen Kreaturen und entsetzlichen Gebäuden. Und da war eine große Sehnsucht… nach dem Meer!«
    »Dem Meer?«, fragte Zamorra verständnislos. »Wir sind auf dem Dach der Welt. Hier gibt es kaum mehr als ein paar Gebirgsbäche.«
    »Ich weiß, aber die Bilder waren eindeutig. Dieses Wesen wollte zurück ins Meer. Um jeden Preis.«
    ***
    Es war unangenehm eng in dem Militärhubschrauber. Zamorra und Nicole suchten sich zwei nebeneinanderliegende Plätze zwischen den wie Weltraumkrieger gekleideten Soldaten. Zamorra sah in harte Gesichter. Dies waren nicht die üblichen Besatzungssoldaten, die ihr Heimweh und ihre Langeweile mit Alkohol und Mahjong vertrieben. Der Dämonenjäger kannte den mitleidslosen Killerblick nur zu gut. Das hier waren Elitekrieger, die ohne zu zögern alles vernichten würden, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Doch das, was am Mount Kalung auf sie

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