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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte er, »und ich möchte euch fragen, ob ihr damit einverstanden seid. Sollen wir zum Friedhof gehen?« Er warf seiner Frau und den Freunden einen herausfordernden Blick zu, aber keiner der Anwesenden sprach nur ein Wort. Sie blieben stumm.
    »Was stört euch?«
    »Der Treffpunkt«, murmelte Kate. Sie bekam einen Schauer. »Ich mag einfach keine Friedhöfe. Sie sind mir zuwider, aber das wißt ihr ja alle.«
    »Diesmal geht es um deine Kinder, Kate!«
    »Ja, Alida, ja, ich weiß es. Ich habe nicht gesagt, daß ich nicht mitgehen werde, aber wohl ist mir dabei nicht.«
    »Wem ist es das schon!«
    Kate schaute Alida an. »Da war also der Anruf«, sagte sie. »Jeder von uns hat die Stimme gehört, aber keiner kann mit Sicherheit behaupten, daß die und die Person gesprochen hat.«
    »Was willst du damit sagen, Kate?«
    »Es ist so, Alida. Du hast deine Kinder als Geister gesehen, und Gordon ist das gleiche widerfahren. Ihr habt auch mit ihnen gesprochen oder sie mit euch. Ich muß sichergehen…«
    »Wobei, Kate?«
    »Ob sie es tatsächlich waren, die hier bei uns angerufen haben. Das ist es.«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Fred.
    »Ach, vergiß es. Ich rechne mit allem, auch mit einer Falle. Deshalb habe ich ja gefragt, ob es euch gelungen ist, den Sprecher oder die Sprecherin zu identifizieren. Ich weiß, ich bin etwas überspannt, aber dieser Gedanke ist mir nun einmal gekommen.« Sie strich durch ihr Haar. »Am besten wird es sein, wenn ihr ihn vergeßt.«
    Fred Wayne hatte sich wieder gesetzt. »Nein, das werden wir nicht. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Wenn du es so siehst, dann stimmt das auch. Wir sollten tatsächlich darüber nachdenken, ob man uns eine Falle stellen will.«
    »Da käme doch nur dieses Monstrum in Frage«, sagte Gordon.
    »Meinst du?«
    »Wer sonst?«
    »Ich halte dagegen, daß es die Geister waren, die dich gewarnt haben. Warum sollten wir ihnen nicht vertrauen? Wären sie nicht gewesen, würdest du vielleicht nicht mehr am Leben sein, Gordon, das hast du uns selbst vorhin gesagt.«
    »Dabei bleibe ich auch.«
    »Eben.« Fred Wayne hob den rechten Arm. »Ich bin dafür, daß wir zum Friedhof fahren. Wer ist noch meiner Ansicht?«
    Auch die anderen hoben ihre Arme, nur Kate zögerte etwas, schloß sich der Meinung trotzdem an. Sie hatte noch eine Frage.
    »Was ist mit unserem Besuch bei den Sinclairs?«
    »Den holen wir nach«, sagte Fred. »Es ist noch Zeit genug. Wir können erst am Friedhof vorbeischauen und anschließend fahren. Es ist sogar besser, denke ich.«
    »Warum?« wollte Alida wissen.
    Fred wandte sich seiner Frau zu. »Weil wir dann wahrscheinlich mehr Informationen haben werden. Wir können auftrumpfen und gemeinsam mit John Sinclair unser weiteres Vorgehen überlegen. Ich finde es gut.«
    Keiner trug einen Einspruch vor. Sie stimmten nur ab, den Wagen der Wayne zu nehmen. Er war groß genug, um auch dem Verletzten vorn genügend Platz zu bieten. Dort konnte er sein Bein ausstrecken.
    Kate half ihrem Mann hoch. Er lächelte sie dabei an, aber sie lächelte nicht zurück.
    »Was ist denn?« fragte er.
    »Nichts, Gordon. Zumindest hoffe ich das.«
    Er küßte sie auf den Mund. Ihre Lippen waren kalt und zitterten.
    Ein Zeichen, daß sie Angst hatte…
    ***
    Eine halbe Stunde später hatten die beiden Elternpaare ihr Ziel erreicht. Obwohl der Friedhof nicht außerhalb des Ortes lag und praktisch in die kleine Stadt integriert war, hatten sie trotzdem das Gefühl, sich in der Einsamkeit zu befinden.
    Es mochte an den hohen Bäumen liegen, die schon jetzt Schatten warfen, aber auch an der Hecke, die das Gelände umfriedete, denn sie war ebenfalls sehr dicht und konnte schon mit einer Mauer verglichen werden. Sie hatten den BMW nicht auf dem offiziellen Parkplatz abgestellt, der noch zum Gelände der Kirche gehörte, sie waren direkt bis in die unmittelbare Nähe der Westmauer gefahren, wo tatsächlich noch eine kleine Mauer stand, die aber im Laufe der Jahre von der Hecke überwuchert worden war und deshalb kaum mehr gesehen wurde. Früher hatte es hier einmal ein kleines Tor gegeben, aber auch das war längst verrottet. Man hatte es schließlich entfernt.
    Jetzt war die Lücke zugewachsen. Wer von dieser Seite aus den Friedhof betreten wollte, der mußte sich hindurchzwängen.
    Gordon Travers verließ den Wagen als letzter. Fred half ihm dabei, und er hörte auch das leise Fluchen seines Freundes, der über sich selbst schimpfte.
    »Sei froh, daß es nicht

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